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adventure & travel

Ski Val d'Aran | Spanish Pyrenees

Freeriding and more in the Spanish Pyrenees

by Matthias Knaus 01/13/2014
Powder in the forest and steep gullies, tapas and red wine, crisp peaks, tours and freeriding in the national park area. In Val d'Aran, many facets of ski mountaineering and freeriding can be celebrated in style.

Powder in Wald und Steilrinnen, Tapas und Rotwein, knackige Gipfel, Touren und Freeriden im Nationalparkgebiet. Im Val d'Aran werden können stilvoll viele Facetten des Skibergsteigens und Freeridens zelebriert werden.

Während der knapp zweistündigen Anreise von Toulouse ins Val d'Aran ist Schnee Mangelware. Das Gegenteil erwartet uns bereits in Vielha, dem Hauptort des Val d'Arans. Wenige Kilometer taleinwärts erreichen wir den malerischen Ort Salardú. Die Straßen hier sind eng, verwinkelt und können mitunter auch in eine Treppe münden. Der mächtige romanische Glockenturm der Kirche Sant Andreu zieht unsere beeindruckten Blicke auf sich, während eine dezent mystische Beleuchtung die Schneemassen auf den Dächern der dicht aneinander gereihten mittelalterlichen Steinhäuser in goldenem Licht erscheinen lässt. Putzmunter und in höflichster Manier begrüßt uns um beinahe drei Uhr morgens die Hotelchefin und heißt uns willkommen im „Tal der Täler" (dt. Übersetzung des Namens Val d'Aran). Wir entscheiden uns am ersten Tag fürs Skigebiet. Spaniens größtes Skigebiet heißt Baqueira-Beret, das in drei Teilbereiche gegliedert ist. Zahlreiche Lifte und großzügig angelegte Pisten, teilweise offen, teilweise von Wald umgeben, kennzeichnen das Gebiet. Seit den 1960er Jahren wird hier Wintersport betrieben. Wir sind in Begleitung von Lionel, einem lokalen Bergführer. Zu den Vorzügen seines Heimatgebiets zählt er die Vielfalt. Sie äußert sich in der Kombination von vielen Pistenkilometern aller Schwierigkeitsgrade mit beinahe grenzenlosen Freeridemöglichkeiten. Die meisten Wintersportler bleiben auf den Pisten oder im dazwischen liegenden Gelände. Mit etwas Kreativität und Gebietskenntnis sind jedoch Überschreitungen und einsame Abfahrten in entlegene Täler möglich. Mit entsprechender Tourenausrüstung bieten sich von dort aus großzügige Touren an.

Wir cruisen durchs Skigebiet und legen unser Hauptaugenmerk vorerst auf Gebietserkundung. Beim genaueren Hinschauen allerdings springen uns einige Lines derart ins Auge, dass wir unseren Schwerpunkt hin zur Jagd nach dem besten Schnee und den besten Abfahrten verlagern. Am Ende des Tages blicken wir zurück und müssen Lionel Recht geben: Baqueira-Beret ist allemal einen Besuch wert. Lionel meint, wir sollen doch noch mit zum Aprés Ski kommen. Uns durchfährt derselbe Gedanke und wir blicken uns unmotiviert an. „Nein, danke! Wir kommen aus den Alpen und kennen Aprés Ski. Davon haben wir genug erlebt!" Aber Lionel lässt nicht locker. Hier sehe Aprés Ski anders aus als in den Alpen. Und höflichkeitshalber, aber immer noch unmotiviert schlurfen wir ihm nach. Wir betreten ein kleines Lokal in dem eine beinahe unüberschaubare Auswahl an Pinchos und Tapas angeboten wird.

Vorwiegend lokale Bevölkerung trifft sich zum Austausch oder einfach nur auf ein gutes Glas Rotwein. Die wenigen Skitouristen nutzen diese angenehme Atmosphäre für einen ruhigen Ausklang ihres Skitages. Gepflegtes Aprés Ski, denken wir uns, und kosten das üppige Angebot voll aus. In unseren verbleibenden Tagen gehörte Aprés Ski fortan zum Tagesablauf wie das Zähneputzen. Am zweiten Tag fellen wir bereits sehr früh auf und begeben uns auf Tour. Die Temperaturen sind frühlingshaft warm und wir erhoffen uns in den schattseitigen Hängen des Tuc de Horno guten Schnee vorzufinden. Der Plan geht auf. Wir finden an dem knapp 2.400 m hohen Gipfel großzügiges Gelände für weite Turns. Ein zweiter oder gar dritter Aufstieg würde uns die Möglichkeit bieten die Tour bis auf über 2.000 Höhenmeter auszubauen, aber wir begnügen uns mit einem Aufstieg, denn ein alpiner Gipfel mit einer vielversprechende Steilrinne lockt bereits für den nächsten Tag. Und außerdem: „Aprés Ski!"   Wir müssen an dieser Stelle erwähnen, dass uns Freunde und Locals vor Ort mit guten Informationen versorgen. In ihrer Charakteristik den Alpen nicht unähnlich aber vor allem was die Zugänge betrifft oft äußerst komplex, präsentieren sich die Zentralpyrenäen für den Besucher oft schwer überschaubar. Es gilt, die bereits im Hochwinter ungewöhnlich hohen tageszeitlichen Temperaturschwankungen, sowie die daraus resultierenden Veränderungen in der Schneedecke in der Tourenplanung zu berücksichtigen. Am dritten Tag finden wir uns in der oben erwähnten Steilrinne wieder. Am Ende dieser bleibt das Gelände konstant anspruchsvoll und mit Ski am Rucksack klettern wir im Fels auf unser höchstes Ziel der Woche, den 2.887 m hohen Tuc de Estanhets. Beim 360° Rundumblick auf dem Gipfel stechen uns etliche Überschreitungs- und Kombinationsvarianten ins Auge. Ein wahres Eldorado für passionierte Skialpinisten.

Solch ausgedehnte Touren, die durchaus mit Touren in unseren Breiten vergleichbar sind, enden im angenehmen Unterschied zu den Alpen nicht auf gut gebuchten Hütten, sondern im stilvollen Hotel. Abends ein schmackhaftes Steak im Restaurant, anschließend ein paar Drinks an der Bar und schon sind neue Pläne und Ideen für die nächsten Tage geboren. Während wir das Tanzbein schwingen und uns der Bürgermeister von Salardú höchst persönlich Cocktails serviert, kümmert sich eine kräftige Westfront um erneuten Schneezuwachs. Das Ergebnis am kommenden Morgen sind 75 cm Neuschnee. Dieser verpflichtet uns zu defensiven Verhalten und den Verzicht auf steiles Gelände. Das immense Potenzial des Val d'Aran ermöglicht uns auch bei diesen schwierigen Verhältnissen eine einzigartige Skitour zu unternehmen. Ein Erreichen des ausgewählten Gipfels bleibt uns zwar verwehrt, dafür fahren aber wir auf tief verschneiten Pflastersteingassen mit den Skiern durch die mittelalterliche Altstadt von Salardú bis zum Hotel. Der vergangene, schneereiche Winter bescherte dem Val d'Aran eine unüblich lange Wintersaison. Ein Finale wie das eben erlebte beschreibt etwas Besonderes und zählt auch für uns zu den Highlights des Winters.
Tags darauf surren die Rotoren. Weitab des Skigebiets und der üblichen Touren operiert der hiesige Heliskianbieter im professionellen Stil. Bewusst wählen wir diese Option, denn die Schnee- und Wetterverhältnisse sind ideal. Ferner gelangen wir in schwer zugängliche Regionen und erhalten tiefere Einblicke in die Bergwelt des Val d'Aran. Dieser Tag bringt uns fünf lange Abfahrten mit einer spanischen Pinchos-Jause im Nirgendwo. Besonders erwähnenswert sind die Regulierungen des lokalen Heliskitourismus in Abstimmung zu den Grenzen des Nationalparks. Somit bleibt gewährleistet, dass Raum sowohl für Flora und Fauna als auch für die unterschiedlichen Wintersportaktivitäten gewahrt bleibt. Wir waren froh um Tipps und Empfehlungen und kamen auf diese Weise zu einer erlesenen Auswahl an sehr unterschiedlichen Tourentagen. Das Val d'Aran ist vor allem für Tourengeher und Freerider mit exotischen Gelüsten sowie als komfortable Alternative zu einer Skitourenwoche in den Alpen eine gute Wahl.   Über die Autoren:
Matthias Knaus (Jg. 1978) und Michael Astenwald (Jg. 1977) sind beides Diplomgeographen mit besonderer Vorliebe für den Skisport. Gemeinsam unternehmen sie Touren vorwiegend abseits der Massen und versuchen neben rein sportlichen Aspekten auch kulturelle, gesellschaftliche und sozioökonomische Gegebenheiten zu ergründen.

Nützliche Informationen zum Thema:

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