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WeatherBlog 13/2014 | Got now, ah!

Philosophical thoughts on the subject of southern or northern winter

by Lea Hartl 02/04/2014
PowderGuide über-user Tobi asks: how do such pronounced southern winters or, last winter, northern winters come about? I'm aware that there is a certain tendency to preserve the snow. But the fact that it always turns out to be as extreme as this winter is astonishing.

 

PowderGuide Über-User Tobi fragt: wie kommen solche ausgeprägten Süd- oder im letzten Winter Nordwinter zustande. Das es eine gewisse Erhaltungstendenz gibt, ist mir klar. Dass es aber immer wieder sooo extrem ausfällt, wie in diesem Winter, finde ich erstaunlich.

Tobi hat die Frage nach den Süd- bzw. Nordwintern schon mehrfach gestellt und ich habe mich bisher erfolgreich davor gedrückt, da ich mich mit einer Antwort schwer tue. Die erste Schwierigkeit besteht darin, was unter einem Süd- bzw. Nordwinter genau zu verstehen ist und wie man „immer wieder“ und „soooo extrem“ konkret definiert.

2012/2013

Im Winter 2012/13 zählten die Österreichischen Lawinenwarndienste „um die 15 Adria-Tiefs“. Diese führten in Kombination mit kontinentaler Kaltluft zu „ausgeglichenen bis überdurchschnittlichen Schneemengen“ im Süden Österreichs. Am Hauptkamm und in den Nordalpen „waren die Mengen meist durchschnittlich“. Schneerekorde im Sinne von Mengen und Dauer wurden eher im Flachland als in den Bergen der Ostalpen verzeichnet. In den Westalpen und dort vor allem in Frankreich waren die Schneemengen dagegen beiderseits des Hauptkamms deutlich überdurchschnittlich, wobei der Norden dort leicht vorn lag. Markanter als der Unterschied zwischen Nord und Süd war 2012/13 nach Ansicht des WetterBlogs der Unterschied zwischen West und Ost.

2013/14

Kommen wir also zum aktuellen Winter: Momentan gibt es definitiv ein starkes Nord-Südgefälle was die Schneemengen in den Alpen angeht. Während der letzten Wochen haben wir hier ja schon mehrfach die Großwetterlage besprochen, an der sich nichts allzu Wesentliches geändert hat. Ein Kaltluftzentrum über Kanada hält den Atlantik am Laufen, während ein Hoch über Osteuropa und Russland die Strömung blockiert und Störungen nach Süden ablenkt. Über dem warmen Mittelmeer verstärken sich so abgelenkte Tiefs und sorgen für Südstau. So oder so ähnlich geht das nun schon ziemlich lange.
Das hängt mit dem gestörten Polarwirbel zusammen, wie auch schon mehrfach besprochen. Ein intakter Polarwirbel ist mehr oder weniger rund und hat ein mittig platziertes Zentrum. Er zieht die pol-nahen Luftmassen mit und es entsteht ein schneller, kaum mäandriereder Jet (mäandrierend ist ein tolles Wort!). In diesem sind kleinere Störungen eingelagert, die für feuchtes, rasch wechselndes Westwetter sorgen. Ist der Wirbel aber schwächer ausgeprägt, sind die arktischen Luftmassen nicht so sehr „gebündelt“ und können leichter in den Süden vorstoßen. Das führt zur Verwellung der Frontalzone und der Jet wird durch zunehmende Reibung gebremst. Luftmassen werden stärker in Nord-Südrichtung abgelenkt und wirken blockierend auf die Zirkulation. Die sog. Rossbywellen (die großräumigen Wellen, an denen der Jet entlang fließt) bewegen sich in einer solchen Lage langsam bis gar nicht nach Osten. Es bilden sich also stehende Wellen mit sehr persistenten Bergen und Tälern und die Großwetterlage ändert sich länger nicht. Je nachdem wo die Wellen genau stehen, bleibt uns dann eine bestimmte Art von Wetter lange erhalten.

Nun zu Tobis eigentlicher Frage, dem Warum

 

Zitieren wir zum Einstieg eine alte Volksweisheit:

 

Heut kommt der Hans (Winter) zu mir,
Freut sich die Lies' (der Tobi)
Ob er aber über Oberammergau,
Oder aber über Unterammergau.
Oder aber überhaupt net kommt,
Des ist ned g'wiss.

 

Wir wissen, dass etwas passieren wird (der Winter) und dass es so oder anders aussehen wird (Nord- oder Südwinter), aber mit dem Warum ist das immer so eine Sache. Aktuell haben wir einen „Südwinter“, wegen dem Polarwirbel. Letztes Jahr hatten wir wegen dem Polarwirbel auch irgendeine Art von Winter und im Jahr davor auch. Warum aber verhält sich der Polarwirbel mal so und mal anders? Wenn das jemand genau wüsste, bräuchten wir weder Imker noch Ameisenhaufen, um den Verlauf eines Winters schon im Frühling vorherzusagen. Es ist wahrscheinlich, dass das schwindende Meereis der Arktis und die damit verbundenen höheren Temperaturen den Polarwirbel beeinflussen. Ist der Temperaturgegensatz zwischen Pol und mittleren Breiten geringer, schwächt das den Wirbel. Im Sommer 2012 war die sommerliche Eisbedeckung der Arktis auf einem Rekordtief. Im Sommer 2013 gab es generell wieder mehr Eis und es war etwas anders verteilt.

Was das mit der aktuellen Schneehöhe am Nassfeld oder im Berner Oberland zu tun hat, ist reine Spekulationssache. Möglicherweise hat Gott auch einfach gewürfelt oder in China ist ein Sack Reis umgefallen.

 

Wie schon Goethe sagte:

 

Habe nun, ach! Philosophie,
Juristerei und Medizin,
Und leider auch Theologie
Durchaus studiert, mit heißem Bemühn.
Da steh ich nun, ich armer Tor!
...
Und sehe, daß wir nichts wissen können!
Das will mir schier das Herz verbrennen.
Zwar bin ich gescheiter als all die Laffen,
Doktoren, Magister, Schreiber und Pfaffen;
Mich plagen keine Skrupel noch Zweifel,
Fürchte mich weder vor Hölle noch Teufel –
Dafür ist mir auch alle Freud entrissen,
Bilde mir nicht ein, was Rechts zu wissen,
...
Es möchte kein Hund so länger leben!
Drum hab ich mich der Magie ergeben,
Ob mir durch Geistes Kraft und Mund
Nicht manch Geheimnis würde kund;
Daß ich nicht mehr mit saurem Schweiß
Zu sagen brauche, was ich nicht weiß;
Daß ich erkenne, was die Welt
Im Innersten zusammenhält,
Schau alle Wirkenskraft und Samen,
Und tu nicht mehr in Worten kramen.

 

Mit anderen Worten: Der WetterBlog weiß es nicht.

 

 

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This article has been automatically translated by DeepL with subsequent editing. If you notice any spelling or grammatical errors or if the translation has lost its meaning, please write an e-mail to the editors.

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