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Wetterblog

WetterBlog für Freerider 07/2012 – Joachim und die Shapiro-Keyser Zyklone

von Lea Hartl 15.12.2011
Neuschneeprognose, angefeuert vom Schneetief Joachim

Neuschneeprognose, angefeuert vom Schneetief Joachim

ZAMG, PG-Neuschneeprognose
Die Niederschlagskarten werden immer bunter und Kollege Orakel macht seinem Namen mit bedeutungschwangeren Andeutungen alle Ehre. Dass in der Wetterküche demnächst etwas Interessantes fabriziert wird, hat sich inzwischen herum gesprochen. Warum also die ganze Aufregung?

Neuschneeprognose, angefeuert vom Schneetief Joachim

Die Niederschlagskarten werden immer bunter und Kollege Orakel macht seinem Namen mit bedeutungschwangeren Andeutungen alle Ehre. Dass in der Wetterküche demnächst etwas Interessantes fabriziert wird, hat sich inzwischen herum gesprochen. Warum also die ganze Aufregung?

Ausgangslage

Wir befinden uns schon seit einer Weile an der Südseite eines Tiefs über Nordeuropa, das den Alpen eine südwestliche Anströmung beschert. Die wiederum hat dafür gesorgt, dass die Neuschneefälle der letzten Tage großteils mit viel Wind verwürzt waren. In den gewohnten Föhnschneißen zeigt sich eben jener gelegentlich, am Hauptkamm rieselt es minimal aus der Föhnmauer, es ist generell eher mild. So weit so gut.

Die Schapiro-Keyser Zyklone

Lässt man den Blick in die westliche Ferne schweifen, entdeckt man vielleicht über dem Atlantik ein etwas ungewöhnlich aussehendes Tiefdruckgebiet. Es handelt sich dabei um eine Shapiro-Keyser Zyklone, das heißt, dass es keine Zyklone Norwegischen Typs ist. Ein klassisches Tiefdruckgebiet Modell Norwegen ist meistens irgendwie eiförmig mit einer Nord-Süd Ausrichtung und die in das Tiefdruckgebiet eingebetteten Fronten folgen einer bestimmten Reihenfolge. Eine Shapiro-Keyser Zyklone ist auch meistens irgendwie eiförmig, aber eher west-östlich ausgerichtet. Außerdem verlaufen die Fronten anders, typisch ist zum Beispiel, dass die Kaltfront die Warmfront nicht einholt und es keine Okklusion (Mischfront) gibt. In diesem Fall ist allerdings vor allem interessant, dass sich im Bereich der Warmfront der ursprünglichen Zyklone eine zweite Tiefdruckwelle bildet, die auf den starken Jet aufspringt und sich im Eiltempo Richtung Französische Küste aufmacht, um dort noch in der Nacht von Donnerstag (15.12.) auf Freitag anzukommen.

Joachim

Die kleine Welle hat es in sich und mausert sich zum ausgewachsenen Tief: Geboren ist Joachim. Der entwickelt sich in Stunden vom Halbstarken zum Bodybuilder mit Orkan-Ambitionen und wird am Freitag (16.12.) für extremen Wind in großen Teilen Frankreichs und Deutschlands sorgen. Der prognostizierte Kerndruck ist rekordverdächtig tief und Joachim wird zum feuchten Traum von Stormchasern. Für alle anderen gibt es Unwetterwarnungen des Deutschen Wetterdienstes und die Empfehlung, doch lieber mal daheim zu bleiben.

Die Alpen streift Joachim nur, aber das wird wohl schon für ein paar spannende Tage reichen. Die Details überlassen wir Kollege Orakel, momentan sieht es erst nach West, dann nach Nordweststau aus, beides durchaus nicht zu knapp.

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