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Wetterblog

WetterBlog 9/2015 Rück- und Ausblick

Rückblick aufs vergangene Wochenende

von Lea Hartl 14.01.2015
Sonne und Wind am Dienstag am Stubaier Gletscher. Die Bereiche um die Liftmasten werden seit einigen Jahren mit Fleeceplanen abgedeckt, um das Abschmelzen des Eises zu verhindern.

Sonne und Wind am Dienstag am Stubaier Gletscher. Die Bereiche um die Liftmasten werden seit einigen Jahren mit Fleeceplanen abgedeckt, um das Abschmelzen des Eises zu verhindern.

Während Kollege Orakel orakelt und die spannende Zukunft behandelt, befasst sich der WetterBlog diese Woche mit der langweiligen Vergangenheit, welche in jüngerer Zeit von Orkan, Regen und abgesagten Freeride- und Alpinweltcupevents geprägt war.

Dem WetterBlog wurde die Frage gestellt, warum es letztes Wochenende so dermaßen warm war, obwohl das Wetter ja irgendwie von Norden kam. Wir beginnen mit der verwandten Frage, warum es überhaupt so windig und allgemein ungemütlich war. Der schon länger vorhandene lila Blob kalter Luft über Kanada wurde durch ein weit nach Norden reichendes Hoch im Westen des Nordamerikanischen Kontinents (schönes Wetter in AK?) etwas nach Osten verschoben. 

Von hier kann der Blob quasi in den Atlantik auslaufen und sehr kalte Luft in Kombination mit eher warmem Wasser wirkt sich gern mal anstachelnd auf die Tiefdruckentwicklung aus. In Kombination mit dem stark ausgeprägten Azorenhoch und Islandtief wurden daraus dann Elon und Felix, zwei Sturmtiefs, die uns in effektiver Zusammenarbeit ein meteorologisch interessantes Wochenende beschert haben.

Wegen einer kümmerlichen Verwellung über Mitteleuropa hatte die Strömung dabei eine kleine Nordkomponente, die für Nordföhn und auch etwas Stauniederschlag (erst Regen, dann ein bisschen Schnee) gesorgt hat. Es handelte sich dabei zwar irgendwie schon um Nordstau, allerdings waren die Luftmassen ursprünglich eben nicht wirklich aus dem Norden, sondern eher aus subtropischen Gefilden und entsprechend warm. Wenn dann noch Föhneffekte dazu kommen, ist man erstaunlich schnell bei über 20°C im Januar.

Man beachte die Ähnlichkeiten zu Orkan Kyrill, bei dem übrigens ähnlich hohe Temperaturen erreicht wurden.

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Die Wetteraussichten

Die Details überlassen wird dem Orakel, dass sich ja bereits angekündigt hat. Durch ein Aufkeilen des Azorenhochs kann sich strömungsabwärts (Osten) ein Trog entwickeln, der bis ins Mittelmeer reicht und im Süden Niederschläge bringt (Orakel). Da der Keil nicht weit genug nach Norden reicht, um die Westdrift nachhaltig zu stören (Polarwirbelsplit), kann weiterhin kalte Luft über den Pol in den Kanadischen Lila Blob fließen, das sorgt für Action im Atlantik und der Keil wird weggeputzt. Nächste Woche deutet sich momentan eine Art Wiederholung dieses Prozesses an:

(Der WetterBlog ist übrigens sehr stolz auf seine Paint-Zeichenkünste.)

Rückwärsttrajektorien der Luft vom 10. Januar in verschiedenen Höhen.

Rückwärsttrajektorien der Luft vom 10. Januar in verschiedenen Höhen.

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