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Nach langer Pause hat uns das PowderOrakel frohe Botschaften beschert. Vielleicht folgt zum Wochenende sogar nochmal ein Alarm? Die nächsten Tage werden dank einer kräftigen Nordwestströmung ziemlich winterlich und zumindest der Norden bekommt nach und nach auch in mittleren Lagen eine Unterlage! Außerdem: Neue Gletscherstudie mit erwartbar schlechten Nachrichten für das Eis der Alpen.
Nach langer Pause hat uns das PowderOrakel frohe Botschaften beschert. Vielleicht folgt zum Wochenende sogar nochmal ein Alarm? Die nächsten Tage werden dank einer kräftigen Nordwestströmung ziemlich winterlich und zumindest der Norden bekommt nach und nach auch in mittleren Lagen eine Unterlage! Außerdem: Neue Gletscherstudie mit erwartbar schlechten Nachrichten für das Eis der Alpen.
Ganz gut und ganz gut! Tiefdruck über dem Atlantik schwappt dieser Tage immer wieder zu uns. Die Fontalzone ist weit genug südlich. Die atlantischen Störungen treffen mit einer Serie von Fronten auf die Alpen und die Temperaturen sind endlich wieder auf einem halbwegs winterlichen Niveau. Zumindest in hohen und mittleren Lagen fällt der Niederschlag als Schnee. Abseits des Kunstschnees fehlt zwar oft noch die Basis, um den Neuschnee so richtig zu nutzen, aber was nicht ist, kann ja noch werden!
Der heutige Mittwoch (11.1.23) beginnt bei kurzem Zwischenhocheinfluss warm und meist sonnig, aber die nächste Kaltfront ist schon unterwegs. Am Nachmittag zieht es aus Nordwesten zu (in den Westalpen früher als im Osten) und es beginnt bei relativ stürmischem Wind zu schneien. Die anfangs noch recht hohen Temperaturen gehen rasch zurück, Schnee dürfte bis auf etwa 1000m fallen. Im Norden kommt dabei auch einiges zusammen, im Süden gibt es nur Kosmetik. Am Donnerstag geht es ähnlich weiter. Wir schrammen hier wohl knapp an Alarmmengen vorbei.
Der Freitag bleibt voraussichtlich eher trüb. Im (Nordwest) Stau schneit es noch ein wenig weiter, bevor sich das Wetter am Samstag kurzzeitig etwas beruhigt. Am Sonntag trifft dann - so der Plan auch heutigem Stand - die nächste Front mit Schneefall ein. Dazu gibt es dann mit ewtas Glück auch einen weiteren PowderAlarm! Auch die Glaskugel der nächsten Woche gestaltet sich erfreulich winterlich. Die Unsicherheiten werden wie üblich größer, aber die Zeichen stehen auf Tiefdruck mit interessanten Niederschlagsoptionen und kühlen Temperaturen.
Eine kürzlich in Science (wichtiges Fachjournal) erschienene Studie präsentiert eine neue Modellierung der weltweiten Gebirgsgletscher bis 2100 unter verschiedenen Temperaturszenarien. Bei einem Anstieg der globalen Temperatur um +1.5°C bis 2100 werden etwa die Hälfte der heutigen Gletscher bis Ende des Jahrhunderts verschwinden. Bei einem extremen Anstieg von +4°C gehen gut 80% der Gletscher verloren. Wenn sich alle an ihre bei der COP26 versprochenen Emissionsreduktionen halten, sind wir bis 2100 bei +2.7°C.
Das hätte das Abschmelzen fast aller Gletscher in mittleren Breiten zur Folge. Da der Eisverlust mehr oder weniger linear mit dem Temperaturanstieg zusammenhängt, macht jede noch so kleine Temperaturerhöhung einen erkennbaren Unterschied für die Zukunft der Gletscher. Hier findet sich eine plakative Animation, die am Beispiel des Aletschgletschers zeigt, wie sich ein Temperaturanstieg von 1.5°C im Gegensatz zu einem extremen Szenario auf das Eis auswirkt. Die Kernbotschaft bei all dem: Es lohnt sich, um jedes Zehntelgrad zu kämpfen, nicht nur wegen der Gletscher.
Eine gut verdauliche Videozusammenfassung gibt es hier: