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WeatherBlog 8-2016 | User question: when will the bad weather disappear?

Questions that everyone would like an answer to

by Lea Hartl 12/22/2015
At the moment, some people are probably wondering about the weather, which doesn't seem to fit in with the dream of a White Christmas. For example, the WeatherBlog received the following question: "Hi, can you explain when this warm and sunny bastard weather will disappear? And what does it have to do with climate change if it gets 2 degrees warmer overall? Why is it not -2 degrees in December instead of -5 degrees as it used to be, but +15 degrees for weeks on end? What does global warming have to do with the fact that in recent years we have often had a tendency towards a persistent mild south-westerly flow...?"

Zur Zeit wundern sich wohl einige Leute über das Wetter, das so gar nicht zum Traum von einem White Christmas passen möchte. Den WetterBlog erreicht beispielsweise folgende Frage: "Servus, könnt Ihr mal erklären, wann sich dieses scheiss warme und sonnige Sauwetter verzieht? Und was hat das mit der Klimaänderung zu tun, wenn es insgesamt 2 Grad wärmer wird? Warum hat es dann nicht -2 Grad im Dezember anstatt -5 Grad so wie früher, sondern wochenlang +15 Grad? Was hat die globale Erwärmung damit zu tun, dass wir in den letzten Jahren häufig die Tendenz einer hartnäckigen milden Südwestanströmung haben...?"

Punkt 1: Wann verzieht sich das warme und sonnige Sauwetter?

Kurzfassung: so genau weiß das keiner. Bis gestern waren sich die beiden großen Wettermodelle sehr uneinig, jetzt hat sich das europäische ECMWF Modell dem amerikanischen GFS angenähert und ebenfalls eine Option für ein Ende der SW Lage entdeckt. Beide sehe nun Anfang Januar ein Hoch, dass sich grob über dem Baltikum bzw. Skandinavien entwickelt. So entsteht eine Verwellung, die auch eine kalte Seite hat und an der Westflanke des Hochs kommt es zu einem Kaltluftvorstoß bis weit nach Süden. Ob das so eintrifft ist noch recht spekulativ, allerdings ist das Umschwenken des ECMWF auf eine mehr oder weniger gemeinsame Lösung natürlich ein hoffnungsvolles Zeichen. Man hätte dann immerhin mal eine andere Großwetterlage. Ob und wo die dann tatsächlich für Schnee und Kälte sorgt, ist wieder eine andere Frage und hängt sehr von den Details ab. Die sind in der Glaskugel noch nicht wirklich zu erkennen.

Punkt 2: Was hat das mit der Klimaänderug zu tun? Wenn es insgesamt 2 Grad wärmer wird und früher im Dezember -5°C waren, warum hat es dann jetzt nicht -2° C, sondern wochenlang +15°C?

Hier ist es wichtig, zwischen den sehr verschiedenen Konzepten „Wetter" und „Klima" zu unterscheiden. Wetter ist das, was ich gerade bei mir vor der Haustür bemerke und das was morgen und übermorgen passiert. Klima dagegen ist das, was im Mittel über mehrere Jahrzehnte passiert. Wikipedia drückt es so aus: „Klima ist die Gesamtheit aller an einem Ort möglichen Wetterzustände, einschließlich ihrer typischen Aufeinanderfolge sowie ihrer tages- und jahreszeitlichen Schwankungen." Das Klima an einem Ort ist also sowas wie der Durchschnitt aller möglichen Wettervarianten an diesem Ort. Damit das halbwegs repräsentativ ist, spricht man von Klima wenn man etwa 30 Jahre an Daten zur Verfügung hat, um diesen „Wetterdurchschnitt" auszurechnen.

„Wochenlang +15°C" fällt in den Bereich Wetter. Eine Klimaänderung wäre eine Änderung des Mittelwerts über einen viel längeren Zeitraum, beispielsweise ein Anstieg der Globaltemperatur um 2°C über einen Zeitraum von 150 Jahren. Dieser viel zitierte Anstieg bedeutet nicht, dass es überall auf der Welt gleichmäßig über das Jahr verteilt einfach 2° wärmer wird, sondern dass man, wenn man das ganze Wetter der ganzen Welt zusammenwirft und mittelt, auf einen Wert kommt, der eben 2° wärmer ist als die Vergleichsperiode. In so einem Klimamittel ist sehr viel Platz für extremes Wetter an beiden Enden des Skala, auch für „wochenlang +15°C" (wir prüfen jetzt nicht nach ob das die momentane Situation wirklich treffend zusammenfasst).

Punkt 3: Was hat die globale Erwärmung damit zu tun, dass wir in den letzten Jahren häufig die Tendenz einer hartnäckigen, milden Südwestanströmung haben...?

Kurzfassung: So genau weiß das wiedermal keiner. Abgesehen von einer Verschiebung des Mittels im Rahmen des Klimawandels ist es wahrscheinlich, dass sich auch die Häufigkeitsverteilung der einzelnen Wetterereignisse ändert (entspricht der Form der Kurve in den Grafiken). Das kann unter anderem heißen, dass sich der typische Wetterverlauf über das Jahr gesehen in einer bestimmten Gegend ändert, oder dass es mehr Extremereignisse gibt. Es kann durchaus sein, dass bestimmte Wetterlagen mit der Zeit häufiger (oder weniger häufig) auftreten.

Seit einigen Jahrzehnten wird ein langfristiger Anstieg des NAO Index beobachtet (zumindest im Winterhalbjahr), der außerhalb der zu erwartenden natürlichen Variabilität liegt. Entsprechend wird vermutet, dass der Anstieg einer Klimaänderung zuzuschreiben ist, durch die sich zu Grunde liegende Prozesse verändern. Wie der kausale Zusammenhang funktioniert, ist aber unklar. Ein hoher NAO Index bedeutet starke Druckunterschiede zwischen Island und den Azoren, was eine kräftige Westdrift zur Folge hat (Westwetter). 

Letztes Jahr gab es eine ähnliche Frage, bei der es darum ging ob sich stabile Wetterlagen häufen. Die Antwort war kompliziert und nicht übermäßig aussagekräftig. Der WetterBlog hat dahingehend leider keine weiteren, ausschlaggebenden Erkenntnisse. Zusammenfassend: Es gibt vermutlich Änderungen in der Häufigkeit bestimmter Wetterlagen und möglicherweise sind sie auf den Klimawandel zurück zu führen. Wie die Änderungen aussehen und warum sie entstehen ist nicht ausreichend bekannt.

Wir wünschen euch trotzdem fröhliche Weihnachten und uns allen einen nachhaltigen Wintereinbruch in den Alpen!

Als Abschlussinfo eine Grafik der Schneebedeckung auf der Nordhalbkugel für die letzten 10 Jahre. Und übrigens, Sauwetter sagt man nicht.

NACHTRAG:

Im Forum der Wetterzentrale hat jemand vorläufige Ergebnisse seiner Bachelor Arbeit gepostet und kommt zu dem Schluss, dass SW Lagen in den letzten Jahren zugenommen haben. Im entsprechenden Thread wird über Ursachen spekuliert. Hier lang.

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This article has been automatically translated by DeepL with subsequent editing. If you notice any spelling or grammatical errors or if the translation has lost its meaning, please write an e-mail to the editors.

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