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Das neue Jahr beginnt, wie das alte aufhört: Viel Sonne, milde Temperaturen in der Höhe, in den Tälern kalt durch Inversion und nächtliche Abstrahlung in den meist sternklaren Himmel. Die Anströmung bleibt bei West bis Südwest und nennenswerter Niederschlag ist erstmal nicht in Sicht.
Das neue Jahr beginnt, wie das alte aufhört: Viel Sonne, milde Temperaturen in der Höhe, in den Tälern kalt durch Inversion und nächtliche Abstrahlung in den meist sternklaren Himmel. Die Anströmung bleibt bei West bis Südwest und nennenswerter Niederschlag ist erstmal nicht in Sicht.
Ein kräftiger, mehr oder weniger intakter Polarwirbel sorgt für straffe Westdrift mit nur leichten Trogausbuchten im Atlantik. Allerdings verläuft die Frontalzone dabei relativ weit nördlich und liegt derzeit über Skandinavien, während wir uns im Einfluss des nach Mitteleuropa vorgedrungenen Azorenhochs befinden.
Am Donnerstag wird es bei leichtem Föhn besonders warm, bevor es am Freitag langsam wieder kühler wird. Die nächste Störung, die es womöglich schafft, den Sonnenschein deutlicher zu trüben, trifft voraussichtlich am Samstag ein. Die Strömung schwenkt dann wieder auf nordwestliche Richtungen um und in den Nordalpen gibt es etwas Neuschnee – aus heutiger Sicht diesmal vor allem im Osten. In den Westalpen und im Süden bleibt es weitgehend sonnig, wenn auch kälter als zuletzt.
Dieser WetterBlog ist aufgrund von Internet-freien Silvesteraktivitäten am Montagabend entstanden und mittlerweile gibt es neuere Wetterkarten, aber da die Erhaltungsneigung der aktuellen Wetterlage sehr hoch ist, trauen wir uns jetzt mal zu behaupten, dass sich an der Entwicklung bis zum Wochenende nichts allzu signifikantes mehr ändern wird, sonst gibts noch ein Update.
Solang die Sonnenphase anhält, wird den Tälern die Inversion erhalten bleiben, samt schlechter Luft vom Urlauber- und LKW-Verkehr, dessen Abgase durch die stabile Schichtung in Bodennähe gefangen gehalten werden.
Naja, Jahreswechsel. Rückblicke, Ausblicke, gute und gutgemeinte Vorsätze. Was die Ausblicke angeht, finden wir diesen hier vom DWD für das kommende Wetterjahr sehr gelungen (Vorhersagen gelten auch für Ö und CH). Die Rückblicke unterscheiden sich in Details, aber die Kernaussage ist mal wieder: War ganz schön warm. In der Schweiz war 2019 das fünft-wärmste Jahr seit Messbeginn 1864. Die fünf wärmsten Jahre der Messreihe fallen alle ins letzte Jahrzehnt. In Österreich war 2019 das drittwärmste Jahr seit Messbeginn 1768. Die 15 wärmsten Jahre der Messgeschichte (Datensatz HISTALP-Tiefland) sind: 2018, 2014, 2019, 2015, 1994, 2007, 2016, 2000, 2002, 2008, 2017, 2011, 2012, 2009, 1822.
Gute Vorsätze macht der WetterBlog jetzt keine. Wenn, dann gibt es die guten Vorsätze zu Winterbeginn (Zeit am Berg genießen, keinen Mist bauen, Freunde besuchen, die an anderen Bergen wohnen), weil das im persönlichen Jahresverlauf irgendwie deutlich wichtiger ist als der erste Januar. Mangelns eigener, tiefgründiger Ideen zum neuen Jahr schließen wir heute mit Sylvester-Gedichtfetzen von Ringelnatz und wünschen allen Leser*innen ein gutes Neues.
Dass bald das neue Jahr beginnt,
Spür ich nicht im Geringsten.
Ich merke nur: die Zeit verrinnt
Genau so wie zu Pfingsten,
Genau wie jährlich tausendmal.
Doch Volk will Griff und Daten.
Ich höre Rührung, Suff, Skandal,
Ich speise Hasenbraten.
...
Die Zeit verrinnt.
Die Spinne spinnt
In heimlichen Geweben.
Wenn heute Nacht ein Jahr beginnt,
Beginnt ein neues Leben.