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Wetterblog

WetterBlog 6 2021/22 | Sonne, Sonne, Sonne, Nebel

Eine Woche voller Hochdruck

von Lea Hartl 15.12.2021
Brauner Inversionsschleier im Inntal. Darin sammeln sich bei solchen Wetterlagen die Abgase der Stadt.

Brauner Inversionsschleier im Inntal. Darin sammeln sich bei solchen Wetterlagen die Abgase der Stadt.

LH
Innsbruck
Wie schon letzte Woche absehbar, baut sich derzeit ein mächtiges Hochdruckgebiet über Mitteleuropa auf. Der Hochdruck begleitet uns bis auf Weiteres und Schneenachschub ist leider nicht in Sicht. Das Hoch blockiert die Strömung über dem Atlantik und lenkt die Frontalzone nach Norden ab, so dass sie für uns in weiter Ferne liegt und unser Wetter nicht winterlich beeinflusst.

Damit ist schon mehr oder weniger alles über die aktuelle Lage und auch die Aussichten in den nächsten Tagen gesagt. Omegalagen sind bekanntlich hartnäckig. Bis inklusive Wochenende ist keine wesentliche Änderung des Wettercharakters zu erwarten: Oben viel Sonne bei gemäßigten Temperaturen, in den Tälern und im Alpenvorland gibt es oft Nebel oder Hochnebel. Es ist ein West-Ost Temperaturgefälle zu erwarten. Die Westalpen sind näher am Kern des Hochs - hier ist es in der Höhe mild und im Tal bei starker Inversion ziemlich frisch. Östlich des Hochs liegen kalte Luftmassen, die am Alpenostrand für kühlere Temperaturen und mehr Wolken sorgen. Je weiter östlich, desto kälter ist es und desto eher ist in den nächsten Tagen der Sonnenschein getrübt.

Mittelfristig, also bis in die Weihnachtswoche hinein, verschiebt sich der Kern des Hochs leicht nach Westen, also in die andere Richtung als gemeinhin üblich. Dadurch kann in der Glaskugel mehr kältere Luft aus Osten Richtung Alpen fließen. Wo jetzt noch eine substantielle Schneedecke liegt, stehen die Chancen damit ganz gut, dass er auch an Weihnachten noch liegt. Neuer Niederschlag ist nicht in Sicht, zumindest nicht in fürs Skifahren hilfreichen Mengen. Im Osten flockt es vielleicht hier und da etwas aus dem Hochnebel.

Das Wetter ist und bleibt somit erstmal relativ langweilig, zumindest aus PowderGuide Perspektive. Wer einen Lichtblick sucht, kann sich darauf konzentrieren, dass es zur aktuellen Trockenheit immerhin nicht auch noch überall Hitze gibt. Piste oder Park Fahren in der Sonne geht sicher gut in nächster Zeit. Touren ebenso, sofern man Optionen findet, die angesichts des vielerorts unsympathischen Schneedeckenaufbaus sinnvoll sind.

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Sonstiges

Auf Grund der Hochdrucklangeweile machen wir uns auf die Suche nach sonstigen mehr oder weniger interessanten Wetternews! Die WMO (World Meteorological Organization) hat einen im Juni letzten Jahres aufgestellten Temperaturrekord in der Arktis nun auch hochoffiziell anerkannt. An einer seit 1885 betriebenen Station in Sibirien wurden am 20. Juni 2020 38°C gemessen, das stellt den Rekord für alles nördlich des Polarkreises dar. Die WMO prüft in einem relativ langwierigen Prozess mit was für Instrumenten unter was für Umständen solche Rekorde gemessen werden, um sicher zu stellen, dass die Werte vergleichbar und zuverlässig sind und nicht beispielsweise jemand im Wohnzimmer neben der Heizung misst.

Brauner Inversionsschleier im Inntal. Darin sammeln sich bei solchen Wetterlagen die Abgase der Stadt.

Brauner Inversionsschleier im Inntal. Darin sammeln sich bei solchen Wetterlagen die Abgase der Stadt.

LH
Innsbruck

Die ZAMG teilt mit, dass sich die Chance auf weiße Weihnachten in den letzten Jahrzehnten in Österreich etwa halbiert hat, zumindest in den tiefen Lagen. Niederschlag fällt durch die wärmeren Temperaturen häufiger als Regen. Die Auswertung beruht auf einem Vergleich der Klimareferenzperioden 1961-1990 und 1991-2020. In den 1960er Jahren gab es einige ziemlich kalte Dezember, was sich neben dem übergeordneten, klimatischen Trend zu wärmeren Temperaturen ebenfalls in der Statistik zeigt. An diesem Beispiel sieht man auch anschaulich, wie sich das Verständnis von “normal” im alltäglichen wie auch statistischen Sinn verändert, wenn man die Referenzperioden ändert. Alle Angaben, die sich auf eine Abweichung vom Mittel beziehen, sei es Temperatur, Niederschlag, oder irgendein anderer Parameter, nehemen Bezug auf ein bestimmtes “Normal” - meist eben den Mittelwert einer dreißigjährigen Referenzperiode. Seit diesem Jahr bezieht sich die ZAMG auf 1991-2020, davor war es 1981-2010. Damit verändern sich natürlich auch die angegebenen Abweichungen. Vor allem wenn man Abweichungen vergleichen möchte, ist es also wichtig zu wissen, auf welche Periode sie sich beziehen, sonst ist der Vergleich nicht sinnvoll.

Die Schneehöhe am Pitztaler Gletscher, die wir diese hier Saison intensiv beobachten, ist aktuell ungefähr so normal (bezogen auf die Dauer der Zeitreihe), wie man es von Schneehöhen erwarten kann….

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