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WeatherBlog 4/2015 - What can El Niño do?

Spoiler: not much in the Alps.

by Lea Hartl 12/09/2014
Every year, we wish for reliable announcements that the winter will be great, preferably including a great forecast for the long weekend when the ski trip is already booked. Every year there is no such thing. This week's WeatherBlog deals with the following question from PG reader Benny_Supernova: If you now combine that (last week's polar vortex topic) with a 65% chance of an upcoming "El Nino" in the Northern Hemisphere winter, what does that add up to? Another "hammer winter" in the Northern Alps (e.g. Innsbruck, where my best skiing buddy lives)?

Alle Jahre wieder wünscht man sich verlässliche Ansagen, dass der Winter super wird, am liebsten natürlich inklusive toller Prognose für das verlängerte Wochenende, an dem der Skitrip schon gebucht ist. Alle Jahre wieder gibt es sowas nicht. Der Wetterblog beschäftigt sich diese Woche mit folgender Frage von PG-Leser Benny_Supernova:

Wenn man das (Polarwirbelthema von letzter Woche) kombiniert mit einer 65%igen Wahrscheinlichkeit für einen anstehenden "El Nino" im Northern Hemisphere Winter, siehe hier, was ergibt sich dann in der Zusammenschau? Doch noch ein "Hammerwinter" in den Nordalpen (z.B. Innsbruck, wo mein bester Skikumpel wohnt)?

Eine 65% ige Wahrscheinlichkeit für einen wohlgemerkt schwachen El Nino ist keine sehr spektakuläre Wahrscheinlichkeit. Abgesehen davon ist ENSO (El Niño Southern Oscillation) für Nord- und Südamerika wesentlich ausschlaggebender als für Europa. Die Saison 2009/10 war ein El Niño Winter und in Europa ungewöhnlich kalt. Die extrem warme, trockene Saison 2006/07 war ebenfalls ein El Niño Jahr. (Hier wird erklärt was El Niño eigentlich ist.)

 

Ganz so einfach ist es natürlich auch wieder nicht. Diese auf Beobachtungsdaten basierende Studie von 1994 findet vage Verbindungen zwischen vorwiegend zykonalem Wetter in Europa während warmen SO Phasen (El Niño) und antizyklonalem Wetter in kalten Phasen (La Niña), weist aber darauf hin, dass diese Verbindungen nicht linear sind und nur mit Hilfe von bedingten Wahrscheinlichkeiten und statistischem Geschwurbel aufzutreiben sind. Diese Studie von 2002 findet ebenfalls im Sinne der Statistik signifikante Zusammenhänge, da geht es dann aber nicht um „in der ersten Januar Woche schneit es drei Meter in Innsbruck“, sondern eher um „im westlichen Mittelmeerraum regnet es vielleicht im Herbst etwas mehr“. Es gibt noch einige andere Studien die  Klimadaten analysieren auf der Suche nach Mustern einer Verbindung zwischen Meerestemperaturen im Pazifik und dem Wetter in Innsbruck (z.B. hier ). Die meisten sind sich einig, dass es irgendeine Verbindung gibt, außer wenn es sie mal nicht gibt. Die folgenden Grafiken zeigen lineare (!) Zusammenhänge zwischen ENSO und Temperatur und Niederschlag. Der jeweils untere Teil zeigt die Korrelation in Prozent. Über Europa sind das 0 Prozent, also keine lineare Korrelation.

Auch modellbasierte Studien wie diese hier gehen von einem gewissen Zusammenhang aus, allerdings kommen sie ebenfalls zu dem Schluss, dass der schwer zu finden und noch schwerer zu verstehen ist, da identifizierbare Signale solcher so genannten Teleconnections oft kleiner sind als das allgemeine Rauschen. Das ist in etwa so, wie wenn man auf Basis des Dow Jones versucht zu berechnen, wann genau sich dein bester Skikumpel neue Ski kauft. Es ist irgendwie denkbar, dass es der hiesigen Wirtschaft gut geht, wenn es auch der Amerikanischen gut geht, und dass er eher eine Anschaffung tätigt, wenn die wirtschaftliche Lage im Land allgemein gut ist, vorausgesetzt dass auch gerade Schnee liegt. Es kann aber ebenso sein, dass er von der Oma Geld zu Weihnachten bekommt und der alte Ski halt einfach schon zu viele Coreshots hatte. In dem Fall ginge es dann darum nachzuweisen, dass die Höhe des Oma Weihnachtsgeldes mit dem Zustand des Down Jones zusammenhängt, und wenn ja wie, und ob sich dein Kumpel einen teureren Ski kauft weil er mehr Geld hat oder weil der Ski besser verarbeitet ist und überhaupt …

 

Eine andere Frage ist die nach dem Zusammenhang zwischen ENSO und der Stratosphäre, bzw. allgemein nach der Wechselwirkung zwischen Troposphäre (wo sich unser Wetter abspielt) und Stratosphäre (darüber). Hierzu gibt es modellbasierte Studien, die zu dem Ergebnis kommen, dass sich quasi-stationäre planetare Wellen in der Troposphäre während El Niño Phasen verstärkt vertikal in die Stratosphäre hinein fortpflanzen, wo dann eine sog. plötzliche Stratosphärenerwärmung stattfinden kann, was wiederum den Polarwirbel schwächt, was wiederum für unser Wetter dann mitunter schon entscheidend ist.

Siehe hier oder hier.

 

Fazit: Aus der Zusammenschau ergibt sich bezüglich einem potentiellen Hammerwinter in Innsbruck erstmal gar nichts und Langzeitprognosen sind mit Vorsicht zu genießen. Falls sich jemand trotzdem mit solchen Dingen beschäftigen möchte, empfiehlt der WetterBlog statt dem ENSO den NAO (North Atlantic Oscillation) oder den AO (Arctic Oscillation) Index, da sind die Zusammenhänge deutlicher.

 

Und was ist mit dem Wetter?

Wie die meisten mitbekommen haben dürften, hat die letzte Woche besprochene Umstellung auf eine westliche Anströmung stattgefunden und aus dem langweiligen Dümpelwetter wurde feucht-mildes Atlantikwetter, was zumindest in den höheren Lagen nach Winter aussieht. Zum Wochenende hin verrutscht die Strömung etwas und es wird föhnig, bevor am Sonntag eine schneemäßig nicht allzu ergiebige Kaltfront durchzieht. Spannend wird es auf jeden Fall auf den Britischen Inseln, auf die das äußerst potente Tief Alexandra dieser Tage ordentlich draufhaut. http://www.weather.com/storms/winter/news/greenland-bomb-cyclone-iceland-uk-alexandra

 

 

Aus heutiger Sicht wird es im Alpenraum eventuell Mitte nächster Woche dann nochmal interessant, aber bis dahin kann sich bekanntlich noch einiges tun.

 

 

 

Themenwünsche für den Wetterblog wie gewohnt gern hier http://www.powderguide.com/community/forum/post//themenwuensche-wetterblog/5.html

oder auf der PG facebook Seite.

This article has been automatically translated by DeepL with subsequent editing. If you notice any spelling or grammatical errors or if the translation has lost its meaning, please write an e-mail to the editors.

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