Der WetterBlog war kürzlich unterwegs auf Skitour. Aufgrund mangelnder Kompetenz die Zielauswahl betreffend, befand er sich dabei in einer Wolke. Nicht unter der Wolke, sondern tatsächlich in der Wolke, welche damit aus Sicht der Betroffenen zu Nebel wird. Über dem Nebel schien die Sonne, darunter erfreute man sich immerhin an Sichtweiten über Skilänge. In der Wolke sah man außer Nebel nicht viel. Es war feucht und irgendwie warm. Wärmer als außerhalb der Wolke. Der Schnee war auch schon merklich schwerer. Der WetterBlog hat sich nicht eingeschmiert, es war ja wolkig, und hat einen Sonnenbrand bekommen.
Wieso, Weshalb, Warum?
Beim Aufsteigen schwitzt man meistens, besonders wenn schon April ist. Schweiß wirkt kühlend auf den Körper, wenn er verdunstet. Die Energie, die der Schweiß benötigt um gasförmig zu werden, holt er sich aus der Umgebung, zum Beispiel von unserer Haut, die sich entsprechend abkühlt. Damit das ganze funktioniert, muss der Wasserdampfdruck in der Luft geringer sein, als auf der Haut. Wenn wir im Nebel stehen und die Luft schon mit Wasser gesättigt ist, kann der Schweiß nicht verdunsten und das Kühlsystem funktioniert nicht. Wenn wir endlich über der Wolke sind, fühlen wir uns sofort kühler, da die Luft trockener ist und Verdunstung stattfinden kann, umso mehr wenn noch ein leichter Wind weht. Besser gleich eine Jacke anziehen. Der Schweiß bleibt zwischen dem Stoff und der Haut und wir kühlen nicht so schnell aus, da die Verdunstung verlangsamt wird. Der Schnee in der Wolke schwitzt nicht, wird aber schwer und nass. Wenn Sonnenlicht direkt auf eine schöne, weiße Schneeoberfläche trifft, wird die kurzwellige Sonnenstrahlung zum größten Teil einfach reflektiert und wir sind froh, dass wir eine dunkle Skibrille haben. Wolken haben, wie alles andere auch, eine bestimmte Strahlungstemperatur. Die Wassertröpfchen in der Wolke absorbieren Strahlung in einem breiten Bereich des langwelligen Spektrums. Sie nehmen Strahlungsenergie auf und geben diese, wiederum im langwelligen Bereich, ab. Schnee kann langwellige Strahlung nicht reflektieren, sondern nimmt sie auf. Durch die zugeführte Energie erhöht sich der Wasseranteil und der Schnee wird schwer.
Und der Sonnenbrand? Die verantwortlichen UV Strahlen werden zwar teilweise von der Wolke absorbiert, der Rest wird allerdings in der Wolke und am Schnee herum reflektiert, bis er bei uns ankommt. Bei durchbrochener Bewölkung in bestimmten Konstellationen kann sogar mehr UV Strahlung bei uns ankommen, als wenn gar keine Wolken da wären. Der Hauptfaktor beim Problem „Sonnenbrand bei Wolken“ ist aber, dass wir offenbar schlicht zu blöd sind uns einzuschmieren, wenn wir die Sonne nicht sehen.
Wetteraussichten
Die Sonne werden wir in den nächsten Tagen immer wieder mal sehen. Neuschnee sehen nur die Weststaulagen im Westen morgen (Donnerstag 11.4.13), allerdings bei sehr starkem Wind. Im Osten schneit es eher kosmetisch, windig ist es vor allem in Föhnschneisen. Am Freitag zieht die Störung aus den Westalpen nach Osten weiter und sorgt dort für trübes Wetter. Das Wochenende dürfte großteils sonnig und warm verlaufen, nachmittags können sich Quellwolken und einzelne Schauer bilden.
