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Wetterblog

WetterBlog 12 2020/21 | Viel zu warm

Es bleibt turbulent und mild

von Lea Hartl 03.02.2021
Aussichten: Nass und mild, dann Sonne und mild.

Aussichten: Nass und mild, dann Sonne und mild.

LH
Kurzfassung der Prognose: Die nächsten Tage werden sehr, sehr warm. Heute noch nass, dann großteils bei Sonnenschein. Abkühlung mit Option auf Schnee bis in tiefe Lagen voraussichtlich zu Beginn der kommenden Woche.

Aktuelle Lage und Aussichten

Die Alpen liegen in einer kräftigen West- bis Südwestströmung, die in den nächsten Tagen für unser Wetter entscheidend sein wird. Am heutigen Mittwoch sorgt die aus Westen eintreffende Kaltfront eines Atlantiktiefs vor allem am Alpennordhang für Regen, siehe dazu auch den aktuellen PowderAlarm. Wie dort detaillierter nachzulesen ist, klettert die Schneefallgrenze immer höher und in vielen Regionen muss man mit Regen bis über 2000m rechnen. In der Folge dreht die Strömung etwas mehr auf SW und es wird nochmal etwas wärmer, allerdings auch sonniger. Der Donnerstag Vormittag sieht vor allem in den Ostalpen sehr sonnig aus, Richtung Westen gibt es etwas mehr Wolken, die sich später auch nach Osten ausbreiten. Es bleibt aber fast überall trocken, wenn auch windig – und natürlich viel zu warm für die Jahreszeit. Der Freitag gestaltet sich prinzipiell ähnlich, aber bedeckter und mit weniger Sonnenfenstern.

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Zum Wochenende hin wird es mit weiterer Drehung auf südlichere Richtungen zunehmend föhnig. Im Süden ist leichter Stauniederschlag wahrscheinlich, bei anhaltend milden Temperaturen. Es sieht derzeit nicht so aus, als könne sich der blockierende Hochdruck, der sich kurzzeitig im Atlantik etabliert, länger halten. Im NW Atlantik entstehen immer neue Tiefs, die nach kurzem Kampf in den nächsten Tage die Westrutsche wieder in Gang bringen, ungeachtet des zähen Hochdrucks über Grönland und dem allgemein eher unrunden Polarwirbel. Ein dauerhafterer Atlantikblock hätte vielleicht die Chance of ein Nach-Süden-Rutschen der kalten Luftmasse im Nordosten gebracht, aber so bringt die wieder auflebende Westströmung voraussichtlich am Montag ebenfalls Abkühlung und weitere Niederschläge aus Nordwesten, wenn auch keine arktische Kälte. In Summe: Der Winter ist noch nicht vorbei, weder kalendarisch noch schneetechnisch, aber die nächsten paar Tage macht er Pause.

Lese Tipp

Wer momentan zuhause im Regen herum sitzt und ein winterlich-schauriges Thema zur Unterhaltung möchte, kann sich neue wissenschaftliche Erkenntnisse zu Gemüte führen, die dem Rätsel um den mysteriösen Dyatlov Pass Vorfall auf den Grund gehen.

In der Nacht des 1. Februar 1959 kam eine Gruppe von 9 russischen Wanderern/Skifahrern auf bislang rätselhafte Weise ums Leben. Die Leichen wurden deutlich unterhalb ihrer Zelte gefunden, teils mit schweren Verletzungen, und die Zelte waren aufgeschnitten. Anzeichen einer Lawine wurden von den Suchmannschaften nicht wahrgenommen und die Lawinentheorie wurde auch aufgrund der geringen Hangsteilheit angezweifelt. Stattdessen entstanden schnell viele alternative Theorien, von Yetis über Aliens bis zu geheimen militärischen Tests und sonstigen dunklen Machenschaften.

Aussichten: Nass und mild, dann Sonne und mild.

Aussichten: Nass und mild, dann Sonne und mild.

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Die Russischen Behörden rollten den Fall 2015 wieder auf, wohl um wieder auflebende Spekulationen zu beenden, und kamen zum Schluss: Muss eine Lawine gewesen sein. Allerdings ohne besonders solide Indizien dafür zu liefern, was weder die Verschwörungstheoretiker, noch so manchen Lawinenforscher befriedigte. Die Gruppe um John Gaume, mittlerweile bekannt für das Lawinen- und Schneemodell, das den Animationen in den Frozen-Filmen zugrunde liegt, hat sich der Sache nun auch angenommen und auf Basis von Gelände- und historischen Wetterdaten die Schneesituation am 1. Februar 1959 am Zeltplatz der Gruppe modelliert. Ergebnis: Sehr wahrscheinlich eine Lawine, vermutlich eine kleine aber zerstörerische, die das Camp in der Nacht traf, woraufhin die teils schwer verletzten Gruppenmitglieder in Richtung Wald flüchteten, wo sie wahrscheinlich erfroren sind. Die wissenschaftliche Publikation findet sich hier, eine weniger technische Zusammenfassung des grusligen Geschehens und der wissenschaftlichen Studie gibt es bei National Geographic.

Ach ja: Punxsutawney Phil meldet: 6 weitere Wochen Winter! Gelobet sei das Murmeltier. 

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