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WeatherBlog 10/2014 | User question about constructive conversion

PG reader bastl asks an interesting question:

by Lea Hartl 01/15/2014
"On Sunday (refers to the week before last [5.1.14]) it snowed wet in the south, in some places up to over 2000 m, and after a starry night, dry powder was also to be found much lower down on Monday. (...) I've been thinking about a build-up transformation of the wet fresh snow. Is that conceivable?"

"Am Sonntag (bezieht sich auf vorletzte Woche [5.1.14]) hat's im Süden zum Teil bis über 2000 m feucht geschneit und nach sternenklarer Nacht war am Montag dann doch auch deutlich tiefer wieder trockener Pulver zu finden. (...) Ich habe an aufbauende Umwandlung des feuchten Neuschnees gedacht. Ist das denkbar?"

Great weather and fresh snow on the main ridge today

Kurze Antwort: Nein.

Lange Antwort: Was passiert noch mal bei aufbauender Umwandlung? Angenommen wir haben in der Schneedecke einen Temperaturgradient. Dadurch entsteht ein Gradient der relativen Feuchte und ein Dampfdruckgradient. Wenn sich nun einzelne Moleküle bei Sublimationsprozessen von den Kristallen lösen, wandern sie entlang der diversen Gradienten nach oben, bis sie auf den nächsten Kristall treffen und dort wieder andocken. Die berüchtigten Becherkristalle entstehen, weil die Moleküle auf Grund gewisser Eigenschaften des Dampfdrucks nicht an den spitzen Armen der Kristalle andocken, sondern dazwischen (vielleicht sind das dann die Kristallachselhöhlen?). Soweit so gut. Bastl vermutet nun also, dass zwischen seinem feuchten, relativ warmen Neuschnee und der kalten Luft ein entsprechender Temperatur/Dampfdruckgradient entstanden ist und der matschige Schnee Schwuppsdiwupps aufbauend umgewandelt wurde. Das funktioniert aus zwei Gründen nicht: Erstens: Wenn die Luft abkühlt, kühlen auch die obersten paar Zentimeter Schnee schnell ab. Zwischen diesen obersten Zentimetern und der Luft ist also schon mal kein ausreichender Gradient mehr vorhanden und die aufbauende Umwandlung wie eben besprochen, kann nicht stattfinden. Bei sehr nassem Schnee wäre eher zu erwarten, dass sich eine Kruste bildet, wenn man ihn schockgefriert. Zweitens, und das ist der eigentliche und prozessbezogenere Grund: Der Sublimationsvorgang, der die aufbauende Umwandlung möglich macht, ist ganz einfach viel zu langsam, um über Nacht im Sinne der Abfahrtsqualität etwas auszurichten. Bei Sonnenschein und normalen Wind- und Feuchtebedingungen kann von der Schneeoberfläche pro Tag größenordnungsmäßig 1 cm Schnee sublimieren (http://www.wsl.ch/fe/schnee/projekte/sublimation_schneedecke/index_EN). In der Schneedecke, wo die Sonne nicht hinkommt, steht viel weniger Energie zur Verfügung, um Schneemoleküle zu sublimieren, daher geht es dort noch langsamer. Ein weiterer limitierender Faktor was den Transport von Wasserdampfmolekülen in der Schneedecke angeht, ist, laut verschiedenen Studien, die begrenzte Dampfdiffusion in den Porenräumen.

Die komplette Publikation kann man hier als pdf herunter laden.

Was ist also bei bastl passiert?

Zitieren wir erstmal Kollege Orakel, der die von bastl erwähnten Schneefälle so ankündigte: "Im Osten der Südalpen sollte es oberhalb etwa 1400-1600 m bei Schnee bleiben, das aber wird dort auf die Stärke der Niederschläge ankommen und die magische Niederschlagsabkühlung, die sie erzeugen. (...) Im Norden gelten die hohen Niederschlagsgrenzen, bis mit einsetzen der Kaltfront-Kosmetik die Schneefallgrenze auch unter 1000 m sinkt." Daraus greifen wir zwei Schlagwörter auf, die uns bei bastls Frage helfen können. 1. Niederschlagsabkühlung – Schnee fällt aus bekannten Gründen im Normalfall mehr oder weniger von oben nach unten. Oben, wo die Schneeflocken entstehen, ist es kälter als unten, wo es vielleicht sogar leichte Plusgrade hat. Der Schnee geht also auf einer gewissen Höhe in Regen über, weil es schlicht zu warm ist. Wenn man Schnee Schmelzen möchte, muss man dazu Energie aufwenden. Diese Energie wird in dem Fall der wärmeren Umgebungsluft entzogen. Wenn man, wie zum Beispiel in einem engeren Alpental, kein allzu großes Luftvolumen hat und es kräftig schneit bzw. unten regnet, geht beim Schmelzen der Schneeflocken so viel Energie aus der Luft flöten, dass die Lufttemperatur und damit die Schneefallgrenze nach und nach sinkt. 2. Kaltfront-Kosmetik – Vor der Kaltfront ist es wärmer als hinter der Kaltfront, das heißt irgendwo dazwischen sinkt die Temperatur, mitunter ganz schön kräftig. Die Schneefallgrenze sinkt also üblicherweise während dem Durchzug der Front. Wir schlussfolgern: Es hat während bastls Schneefall irgendwann abgekühlt, durch Niederschlagsabkühlung, oder mit der Kaltfront, oder durch beides.

Das aktuelle Wetter...

...überlässt der WetterBlog diesmal großteils Kollege Orakel, der ja schon einen neuen Alarm angekündigt hat. Mit dem Flachlandwinter wird es erstmal wieder nichts, aber immerhin schneit es in höheren Lagen, wieder mal vor allem im Westen und Süden.

This article has been automatically translated by DeepL with subsequent editing. If you notice any spelling or grammatical errors or if the translation has lost its meaning, please write an e-mail to the editors.

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