Der Wetterblog ist aus der Sommerpause und dem Urlaub in weiter Ferne zurück und informiert sich über das Wetter der letzten Wochen und die aktuellen Gegebenheiten.
Aktuelle Lage
Wenn man dieser Tage durch die Stadt spaziert, mischt sich Weihnachtsmarktglühweintannennadellebkuchengeruch sich mit dem Duft von gemütlich knisternden Holzfeuern. Oder ist letzteres vielleicht doch eher ein Mix aus Autoabgasen und kaltem Schornsteinrauch, der schon länger inversionsbedingt bewegungslos und zunehmend gelblich im Tal hängt? Erster Eindruck nach der Rückkehr aus dem Urlaub: Langweilig stabiles Herbstwetter, ziemlich ungetrübter Sonnenschein in den Bergen, Hochnebel oder mindestens schlechte Luft im Tal. Ein Blick in die Reanalysekarte der letzten Tage zeigt wie erwartet ein gradientschwaches Mitteleuropa, auf dem ein dickes Hoch sitzt.
Rückblick
Informanten-Befragungen und ein Ausflug in die heimischen Berge zeigen: es hat schon mal geschneit, vermutlich sogar ziemlich viel. Ein bisschen was ist noch davon übrig und die allgemeine Schneelage ist nicht mit dem Trauerspiel des letztjährigen Saisonbeginns zu vergleichen. Wir graben am Stubaier Gletscher neben der Piste ein Loch und finden: eine aufbauend umgewandelte Schicht am Boden, darüber eine Schmelzkruste, darüber noch mal eine wenig feste, aufbauend umgewandelte Schicht, dann einiges an härterem, rundkörnigem Schnee und schließlich ein bisschen Fast-Neuschnee. Daraus können wir spekulativ Schlussfolgern, dass es in der Tat frühe, ergiebige Schneefälle gab. Vermutlich war es dann mal warm oder hat sogar geregnet. Seither hat es noch mehrfach geschneit, einmal wahrscheinlich mit viel Wind. Auf der wie immer empfehlenswerten Website der ZAMG kann man nachlesen, dass es in der Tat schon Ende Oktober in höheren Lagen 30 bis 60 Zentimeter geschneit hat und sogar die Täler weiß waren. Ansonsten war der Oktober niederschlagsreicher und wärmer als der langjährige Durchschnitt, stellenweise inklusive neuer Temperaturrekorde.
Aussichten
Soweit so gut, der WetterBlog fühlt sich damit ausreichend über das verpasste Wetter informiert und kann sich dem viel interessanteren Thema widmen: Wie geht es weiter? Schon die nächsten Tage versprechen zumindest ein bisschen Abwechslung und ein säuberndes Durchpusten für die Täler. Das Hoch schiebt sich langsam weiter nach Osten und die Strömung dreht auf Südwest. Das bringt dem Süden am Donnerstag 22.11. ein paar Schneeflocken und dem Norden zunehmend föhnige Bedingungen. Spannender, wenn auch glaskugelhafter, wird es nach dem Wochenende. Die GFS Ensemble Vorhersage sieht die Sache noch optimistisch, ganz nach dem Motto: Die Hoffnung stirbt erst wenn man das andere Modell anschaut.
Einige aktuelle Bilder über die Verhältnisse in Tirol in der Gallery
