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Gemütlicher Aufstieg in der Sonne, rassige Abfahrt im Schatten. Klingt doch nicht schlecht, oder? Zu finden gibt’s das auf der Roccabella, am Ende vom Julierpass, über dem kleinen Dörfchen Bivio.
Gemütlicher Aufstieg in der Sonne, rassige Abfahrt im Schatten. Klingt doch nicht schlecht, oder? Zu finden gibt’s das auf der Roccabella, am Ende vom Julierpass, über dem kleinen Dörfchen Bivio.
Gekommen sind wir auf diese Tour eigentlich nur durch Zufall. Ursprünglich wollten wir auf den Piz Lagrev. Nachdem man an Wochenenden im März die Tourenziele am Julierpass aber eher nach Vorhandensein eines Parkplatzes am Ausgangspunkt als nach anderen Kriterien auswählt, fuhren wir von Silvaplana kommend so weit, bis wir eben jenen Parkplatz an der Talstation vom 1. Schlepplift (Tua) in Bivio gefunden hatten. Geheimtipp ist diese Tour freilich auch keine, gefühlsmäßig jedoch weit weniger begangen als die restlichen Touren am Julier. Und in der steilen, weitläufigen Abfahrt durch die Nordhänge findet sich auch nach mehreren trockenen Tagen noch genug Unverspurtes.
Der Aufstieg gestaltet sich vom Parkplatz aus recht einfach und ist aufgrund des Mangels an Spitzkehren definitiv eine angenehme Sache. Die ersten 100 Höhenmeter steigen wir am Rand der ohnehin wenig befahrenen Piste auf, ehe wir bei der ersten Möglichkeit einer Ratrakspur leicht Richtung Südosten folgen und den hier liegenden Bachlauf auf einer Brücke überqueren. Der Spur weiter Richtung Süden folgend, biegen wir bei der ersten offensichtlichen Möglichkeit in einem weiten Bogen Richtung Osten ab, bis wir nach nicht all zu steilem Aufstieg die Bocchetta d´Emmat (Sattel) erreichen. Von hier geht es in Richtung Norden in wenigen Minuten, jetzt aber steiler, auf die 2727m hohe Roccabella. Belohnt wird man hier mit einer herrlichen Aussicht auf einem recht breiten Gipfel.
Die Abfahrt führt uns von hier durch die schönen, schattigen und mit kurzen Couloirs durchzogenen Nordhänge. Schwächere Abfahrer können natürlich entlang der Aufstiegsspur abfahren. Entweder fährt man direkt vom Gipfel in den Nordhang ein, oder (weniger bis garnicht befahren) man quert an der Wechte etwas in Richtung Westen (eventuell ist ein kurzer Aufstieg ohne Felle nötig).
In jedem Fall empfiehlt es sich, das Face vorher von der Straße aus anzuschauen und eventuell ein Foto zu machen, da vor allem der westliche Abschnitt von oben etwas unübersichtlich ist.
Unten angekommen, erreicht man früher oder später wieder die Ratrackspur, der man in Richtung Julierstraße folgt und die einen bis zum Parkplatz zurückführt (teilweise Skaten notwendig).
Talort: Bivio
Höhenmeter Bergaus | Bergab: je 920 m (davon ca. 120 auf einer Ratrakspur)
Beste Jahreszeit: Sobald genügend Schnee liegt. Bietet dank der schattigen Hochlage auch im späten Frühjahr oft gute Verhältnisse.
Exposition: N, W, S
Besonder Gefahren: Abfahrtshang oben oft eingeblasen. Im Zweifelsfall entlang der Aufstiegsspur abfahren.