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TourenTipps

Freeridetour der Woche | Nagelfluhkette

Klassiker im Allgäu: vom Hochgrat an den Mittag

von C. N. 10.01.2016
Lorenzo Rieg
Lea Hartl
In fast jedem Allgäuer Tourenbuch ist die Tour beschrieben. Wer die Einsamkeit sucht, ist an der Nagelfluhkette deshalb wohl verkehrt. Trotzdem handelt es sich um eine besondere Tour, die jeder einmal gemacht haben sollte. Sie reiht einige Aufstiege und Abfahrten aneinander und ermöglicht unzählige Variationen. Hier wird die längste Variante vom Hochgrat bis an den Mittag beschrieben.

Die konditionell anspruchsvolle Tour sollte man sehr früh vom (kostenpflichtigen) Parkplatz der Hochgratbahn aus starten, eine der ersten Gondeln nehmen (Tourengeherticket erhältlich, http://www.hochgrat.de/) oder schon am Vortag zum liebevoll geführten Staufner Haus (www.staufner-haus.de) aufsteigen, dort übernachten und am nächsten Morgen von dort loslaufen.

Tourenbeschreibung

Will man die Gondel nicht nutzen, läuft man am besten fernab des Skigebiets über die untere Lauch-Alpe und ungefähr entlang der Rodelbahn Richtung Staufner Haus und von dort aus auf den Hochgrat. Hier startet man zur ersten Abfahrt über eine der Rinnen zur Gütle-Alpe.

Es lohnt sich auf der gesamten Tour die Augen nach Abfahrtsvarianten offen zu halten. Die „Hauptabfahrten" sind auf der Tour nach längeren stabilen Wetterphasen oft verspurt, während sich wenige Meter links oder rechts davon Schwünge im unverspurtem Schnee in teilweise etwas „versteckten" Rinnen sammeln lassen. So verhält es sich auch gleich bei der ersten Abfahrt: Während die meisten Tourengeher die Hauptrinne beackern, bleibt die südliche Schulter oft unberührt...

An der Gütle-Alpe beginnt der zweite Aufstieg, der über die sanften Hänge unterhalb des vorgelagerten Gipfels Richtung Rindalphorn führt. Von hier aus fährt man wiederum über eine der unterschiedlich breiten und steilen Rinnen in den Kessel der Vorderen Rind-Alpe ab. Im Bereich des Rindalphorns findet man in den steilen nordseitigen Expositionen noch lange trockenen Pulver.

Von der Vorderen Rind-Alpe steigt man als nächstes auf den Gündleskopf. Von dort aus fährt man über eine steile (in Fahrtrichtung rechts) oder eine etwas flachere Rinne (links) zur Gündles-Alpe ab.

Der nächste Aufstieg bringt einen von der Gündles-Alpe auf den Buralpkopf. Bei kritischen Bedingungen gelangt man auch vom Gündleskopf über den Grat zum Buralpkopf.

Vom Buralpkopf fährt man über sanftere Süd-Ost-Hänge Richtung Gatter-Alpe ab. Dort klebt man erneut die Felle auf und steigt über einen Rücken mit losem Baumbestand auf den Sedererstuiben. Von dort aus gelangt man auf dem Grat zum Stuiben. Alternativ fährt man über die Nordhänge des Sedererstuiben ab und steigt dann zum Stuiben auf.

Wer nun genug oder schon zu lange gebraucht hat, kann über die Gund- und die Mittelbergalpe durch das Steigbachtal Richtung Immenstadt abkürzen.

Ansonsten geht es vom Stuiben über eine der nordseitigen Einstiege über die Hänge „Im Grund" Richtung Hintere Krumbachalpe, von der aus man über den bewaldeten Nord-West-Hang auf den Steineberg läuft.

Vom Steineberg aus gelangt man leicht auf dessen Ostgipfel. Von dort fährt man zunächst wenige Meter südseitig ab, bevor man den linkerhand liegenden schmalen und steilen Einstieg in die letzte Rinne der Tour nimmt. Ab hier sollte man sich eher links halten und anschließend wenige Meter zum Bärenkopf aufsteigen. Über einen Ziehweg geht es nun ins Skigebiet am Mittag und von dessen Talstation zu Fuß weiter zum Bahnhof in Immenstadt.

Von hier aus geht es per Zug und Bus zurück zur Talstation der Hochgratbahn.

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Bevor man die Tour in Angriff nimmt, sollte man sich sicher sein, dass die Felle auch zuverlässig kleben. Ein Stück Klebeband für alle Fälle sollte man ins Notfallset packen, um streikende Felle zumindest notdürftig befestigen zu können. Auch sollte man möglichst leicht packen und trotzdem zusätzliche Wechselwäsche mitnehmen.

Die Länge der Tour und vor allem die Dauer mit den häufigen Wechseln zwischen Aufstieg und Abfahrt sollte man nicht unterschätzen. Trödeln sollte man auf der Tour besser nicht. Einen Blick auf den Zug- und Busfahrplan, der nicht besonders tourengeherfreundlich ist, lohnt sich (www.bahn.de und www.rba-bus.de), da eine Taxifahrt vom Bahnhof in Immenstadt zurück zum Parkplatz der Hochgratbahn eine schöne Stange Geld kostet...

Vor allem die ostseitigen Rinnen mit ihren teils steilen Einstiegen erfordern sichere Verhältnisse. Im Frühjahr sollte man die tageszeitliche Erwärmung und vor allem die Bedingungen in den Südhängen gegen Mitte und Ende der Tour im Blick haben.

Lorenzo Rieg
Lea Hartl

Informationen

Schwierigkeit: ***
Durchschnittliche Steilheit/Maximale Steilheit:  Bis maximal 35° im Aufstieg/ in der Abfahrt bis maximal 40 Grad – je nach Linienwahl.
Exposition: alle
Höhenmeter bergauf und bergab: Bei Nutzung der Bahn und kurzer Variante mindestens 1.500m, je nach Linienwahl oder mit zusätzlichem Aufstieg vom Parkplatz aus deutlich mehr.
Dauer: Ganztagestour, Dauer auch stark abhängig von der Schnelligkeit beim häufigen Wechsel zwischen Aufstiegs- und Abfahrtsmodus.
Beste Jahreszeit: Januar-April
Anfahrtsbeschreibung: Von Kempten aus über die B19 nach Immenstadt. Von dort aus über Oberstaufen und Steibis zur Hochgratbahn. Von Westen aus kommend über Lindenberg oder Lingenau Richtung Oberstaufen.
Topografische Karten: Alpenvereinskarte BY1 „Allgäuer Voralpen West - Nagelfluhkette, Hörnergruppe 1:25.000"

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