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Schneegestöber

Wind und Lawinengefahr

Wind ist der Baumeister der Lawinen

von Tobias Kurzeder • 05.10.2008
Vergiss nie: Wind ist der Baumeister der Lawinen!

Vergiss nie: Wind ist der Baumeister der Lawinen!

Basti Pölzelbauer
Herzogenhorn / Schwarzwald
Baschi Bender
Noch bevor der Schnee den Boden erreicht, um unseren geliebten Powder zu bilden, wird er häufig bereits in der Luft verändert. Der Wind zertrümmert die Schneekristalle, die als Bruchstücke zu Boden fallen. Hier kann der starke Bodenwind die "Trümmer" weitertransportieren und es entsteht Triebschnee. Auch wenn dieser Schnee dem Powder sehr ähnlich sieht, reagiert er auf Belastungen völlig anders.

Noch bevor der Schnee den Boden erreicht, um unseren geliebten Powder zu bilden, wird er häufig bereits in der Luft verändert. Der Wind zertrümmert die Schneekristalle, die als Bruchstücke zu Boden fallen. Hier kann der starke Bodenwind die "Trümmer" weitertransportieren und es entsteht Triebschnee. Auch wenn dieser Schnee dem Powder sehr ähnlich sieht, reagiert er auf Belastungen völlig anders.

1. Umwandlung durch Wind und Druck

Vergiss nie: Wind ist der Baumeister der Lawinen!

Triebschnee ist spröde und reagiert auf Druck mit Brüchen, da er Spannungen nur sehr schlecht ausgleichen kann. Auch ein Schönwettersturm kann große Mengen Triebschnee in die Windschattenseite verfrachten. Schneefahnen an Graten und Gipfeln weisen immer auf intensive Schneeverfrachtung hin. Echter Pulverschnee zerfällt auf einer Schnee- oder Lawinenschaufel schon bei geringer Erschütterung.  

Gebundenen, d.h. windverfrachteten Pulverschnee erkennt man daran, dass Snowboard- oder Skispuren gestochen scharf aussehen. Bei Skispuren kann zwischen den Skiern ein "Spursteg" stehen bleiben. Frische Triebschneeablagerungen sind immer schneebrettverdächtig. Unbedingt umfahren! Sie sind gespannte Fallen und lauern auf Beute.    

2. Abbauende Umwandlung

Kaum hat der Neuschnee den Boden erreicht, beginnt er sich durch die abbauende Umwandlung zu verändern. Man erkennt die abbauende Umwandlung daran, dass sich die Schneedecke setzt und dichter wird. Dieser Prozess geschieht durch den Abbau der kom-plizierten Schneesterne. Die feinen Verästelungen brechen ab oder werden durch Was-serdampftransport eingezogen und lagern sich in der Mitte der Kristalle wieder an. Aus den sechseckigen Sternen werden kleine Kügelchen. Dabei verringert sich der Luftanteil der Schneedecke erheblich. Die Schneedecke verfestigt sich, da sich die Körnchen an vielen Stellen berühren. Bei großer Kälte läuft die Umwandlung sehr langsam ab, bei milden Temperaturen deutlich schneller. Für Freerider heißt das: Die Lawinengefahr bleibt nach einem Schneefall und andauernd kalten Temperaturen lange Zeit groß, während sich die Schneedecke bei milden Temperaturen schneller setzt und die Lawinengefahr zurückgeht. Das Ergebnis der abbauenden Umwandlung ist runder, körniger Altschnee, der sehr dicht und stabil ist. Eigentlich könnten wir jetzt alle Hänge nach Herzenslust durchpflügen. Doch leider gibt es einen Prozess in der Schneedecke, der die Festigkeit der abbauenden Umwandlung wieder vernichtet.

3. Aufbauende Umwandlung – Schwimmschneebildung

Nach einiger Zeit baut sich in der Schneedecke ein Temperaturunterschied zwischen der sehr kalten Schneeoberfläche und dem relativ warmen Boden auf. Der Grund dafür ist, dass die Erde Wärme abstrahlt, während die Schneeoberfläche in kalten Nächten weiter abkühlt. Daher wird es in der Schneedecke – ähnlich wie in einem Bergwerk – mit zunehmender Tiefe immer wärmer. Der Boden unter der Schneedecke hat eine Temperatur von + - 0° C. Wie die Schneewände eines Iglus isoliert die Schneedecke so stark, dass der Unterschied zwischen dem warmen Boden und der kalten Schneeoberfläche immer größer wird. Ist der Temperaturunterschied groß genug, beginnt der Altschnee am Boden zu verdampfen. Der Wasserdampf steigt auf und friert in kälteren Schneeschichten wieder an. Dort entstehen neue, große und kantige Kristalle, so genannte Becherkristalle oder Schwimmschnee. Dieser Vorgang wird auch Tiefenreifbildung genannt. In der Schneeschicht am Boden entstehen Hohlräume. Kommt es im Hochwinter zu starker aufbauender Umwandlung, können sich die späteren Schneefälle nur schlecht mit dem Altschnee verbinden. Das aufabauend umgewandelte Schneedeckenfundament bleibt oft für den ganzen restlichen Winter schwach und der Schwimmschnee stellt eine gefährliche mögliche Lawinengleitbahn dar.
Nach langen (kalten) Schönwetterphasen im Hochwinter ist die Gefahr oft besonders groß und kann mehrere Wochen andauern, da sich alle Reifarten nur schlecht und sehr langsam mit dem aufliegenden Schnee verbinden. Schneereiche Winter sind – für Freerider – weniger gefährlich als schneearme.

4. Die Schmelzumwandlung

Schmelzwasserstau am Boden oder einer Eisschicht lässt eine mögliche Lawinengleitbahn entstehen. Eine durchfeuchtete Schneedecke ist ein Alarmzeichen

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