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Schneegestöber

Der Föhn, Staulagen, inneralpine Trockengebiete

Von Schneelöchern und Trockentälern

30.10.2008

Föhn entsteht, wenn feuchte Luft über ein Gebirge bzw. einen Berg strömt. Dabei müssen die Luftmassen aufsteigen, wobei sie sich abkühlen. Feuchte Luft wird alle 100 Höhenmeter um rund 0,5 Grad C kälter.

 

Kalte Luft kann jedoch weniger Feuchtigkeit aufnehmen als warme, weshalb die Wolken immer dichter werden, bis sie die Feuchtigkeit nicht mehr halten können. In den Staulagen der Gebirge sind oft ergiebige Niederschläge die Folge und die Luft verliert einen großen Teil des Wassers – dabei wird die Luft trockener. Der entscheidende Effekt für den Föhn liegt darin, dass die bereits recht trockene Luft auf der Lee-Seite des Gebirges in die Täler sinkt – und sich dabei um ca. 1 Grad C pro 100 Höhenmeter erwärmt. Die Erwärmung ist etwa doppelt so stark, wie die vorherige Abkühlung. Und durch die starke Erwärmung kann die Luft mehr Feuchtigkeit aufnehmen, was zur Folge hat, dass sich die Wolken (fast) vollständig auflösen. Föhn ist ein (relativ) warmer und trockener Wind. Und nicht umsonst wurde der Föhn in Amerika von den Indianern "Chinook – the snow eater" getauft.

 

Lokale Föhn-Effekte findet man hinter jedem Berg / Gebirgszug

Ob der Föhn durchbricht (wie oben beschrieben), hängt von der Wettersituation und der Größe des Geländehindernisses ab. Jetzt soll klar sein, weshalb im Gebirge meist die höchsten bzw. die vorgelagerten Gebirgsketten die intensivsten Niederschläge erhalten, während es besonders in den inneralpinen und geschützten Tälern – z.B. Engadin, Wallis – häufig ziemlich trocken ist oder zumindest deutlich weniger geschneit hat.