Angesichts der drohenden Klimakrise stellt sich die Frage, ob „Bergsport ist Motorsport“ auch heute noch gilt. Oder sollte man besser fragen: Wann war der Parkplatz an der Talstation oder dem Ausgangspunkt der Tour mal nicht überfüllt? Gehen wir gemeinsam auf sie Suche nach den Antworten und den passenden Lösungen...
Eigentlich ist die Sache mit dem ökologischen Fußabdruck und der persönlichen CO2-Bilanz ganz einfach: Alle Aktivitäten verlangen einen Energieeinsatz, der wiederum mit der Emission von CO2 und dessen Äquivalenten zusammenhängt. Mit anderen Worten – was liegt, das pickt, und was wiegt, das hat‘s!
Beim Thema Mobilität und Verkehr ist das nicht anders. Beides steht für eine Ortsveränderung: Wer mobil sein will, muss sich zwischen vorhandenen Verkehrsmitteln und attraktiven Verkehrswegen entscheiden. Wie diese Entscheidung ausfällt, hängt von vielen – meist subjektiven – Einstellungen ab und kann per se schwer pauschalisiert werden. Bedürfnisse, die nicht vor Ort gestillt werden können, wecken einen Wunsch nach Ortsänderung und führen zu einer Nachfrage an Mobilität.
Folgendes Beispiel ist bestimmt allen bekannt: Hat man Hunger, so geht man Lebensmittel einkaufen oder ruft sich den Pizzaservice herbei. Ist der Supermarkt an der Ecke attraktiv und geöffnet, so gehe ich dort einkaufen. Ist der Pizzaservice besser und billiger, so entscheide ich mich für diesen. Ob nun Güter (die Pizza) oder Personen (ich) transportiert werden, wird unwichtig: Beide Verkehrstypen befriedigen direkt oder indirekt Bedürfnisse. Die letztendliche Entscheidung beruht zunächst auf den eigenen Bedürfnissen, richtet sich jedoch nach dem vorhandenen Angebot.
Wenn Mobilität das Bedürfnis nach Ortsveränderung ausdrückt, ist Verkehr das Instrument, das sie ermöglicht. Auf sportliche Bedürfnisse umgemünzt bedeutet das, dass eine Rodelpartie in fußläufiger oder mit Öffis erreichbarer Nähe das Bedürfnis nach Sport und Bewegung bei wenig Verkehrsaufwand stillt. Umgekehrt bedeutet die Tourenwoche in Norwegen eine ebenso hohe Deckung des Sportbedürfnisses, jedoch mit einem bei weitem höheren Verkehrsaufwand – 1:0 für die lokale Rodelpartie.