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Happy Birthday! 20 Jahre Europäische Lawinengefahrenskala

Wir wĂĽnschen alles Gute zum Zwanzigsten und sagen vielen Dank!

von Tobias Kurzeder • 20.12.2013
Lawinenwarndienst Tirol
Axamer Lizum, Tirol. Ă–sterreich
Seit 1945 gibt es in Europa die zivile, also nicht-militärische Lawinenwarnung. Am Schweizerischen SLF wurde damals beschlossen einen landesweiten Lawinenwarndienst einzurichten. Nachdem sich in den 1950er Jahren einige besonders schwere Lawinenkatastrophen ereigneten, wurden in den 1950er und 60er Jahren weitere Lawinenwarndienste in den Alpenländern eingerichtet.

Seit 1945 gibt es in Europa die zivile, also nicht-militärische Lawinenwarnung. Am Schweizerischen SLF wurde damals beschlossen einen landesweiten Lawinenwarndienst einzurichten. Nachdem sich in den 1950er Jahren einige besonders schwere Lawinenkatastrophen ereigneten, wurden in den 1950er und 60er Jahren weitere Lawinenwarndienste in den Alpenländern eingerichtet.  Seitdem und auch heute noch weicht die Struktur und auch die Ausstattung der verschiedenen Lawinenwarndienste stark voneinander ab, was auch durch die weitgehend unabhängige Entwicklungsgeschichte dieser Institutionen begründet ist. Das zeigte sich besondere daran, dass die verschiedenen Warndienste für ihre Lawinenlageberichte verschiedene Gefahrenklassen und -Einstufungen der Lawinengefahr verwendeten. Dies hatte den großen Nachteil, dass die in den verschiedenen Alpenländern unterschiedlichen Lawinenwarnstufen nur schwer oder teils gar nicht miteinander verglichen werden konnten. Lange Zeit wurde in der Schweiz eine 7stufige Skala verwendet, in Frankreich eine 8stufige, in Italien eine ebenfalls 8stufige, aber von Frankreich abweichende Skala sowie in Österreich und Bayern eine 6stufige, die zwischen Straßen und Verkehrswegen sowie dem Tourengelände unterschied. Verständlicherweise kritisierten Alpenvereine und Bergführerverbände diesen Zustand vehement. Denn für die alpine Praxis bedeutete dies, dass auf oftmals kleinem Raum verschiedene Gefahrenstufen galten. Entsprechend häufig wurden Forderungen nach einer Vereinheitlichung der Gefahrenstufen erhoben.

Im Oktober 1983 fand die erste internationale Tagung der europäischen Lawinenwarndienste in München statt, der weitere, regelmäßige Meetings folgten. Der Durchbruch erfolgt dann zehn Jahre später 1993 in Wildbad Kreuth: Besonders der Leiter des Bayerischen Lawinenwarndiensts Bernd Zenke setzte sich enorm für die Vereinheitlichung der Lawinenwarnstufen ein. In intensiven Verhandlungs- und Beratungsrunden sowie vielen Vor- und Einzelgesprächen gelang es, eine Einigung zu erzielen. Im April 1993 war es dann soweit: von nun an galt die Europäische Lawinengefahrenskala.

Die wichtigsten Parameter der neuen 5stufigen Warnskala waren die Schneedeckenstabilität und die Auslösewahrscheinlichkeit von Lawinen – und das ist bis heute so geblieben. In den Folgejahren traten auch viele außereuropäische Länder der Arbeitsgruppe der Lawinenwarndienste bei, was zu Folge hat, dass die 5stufige Lawinengefahrenskala heute nahezu weltweit Anwendung findet. Enorme Vorteile der Europäischen Gefahrenskala für Anwender und Lawinenwarner Die großen Vorteile, welche die Europäische Lawinengefahrenskala für die Nutzer der Lageberichte und auch für die Lawinenwarner mit sich bringt, liegen auf der Hand: die Gefahrenstufen können besser miteinander verglichen werden und erfahrene Anwender können die Qualität der jeweiligen Lawinenwarnungen miteinander vergleichen.

Für die Prognostiker ergeben sich ebensolche Vorteile: die einheitliche Gefahrenskala erleichtert den Vergleich zwischen den benachbarten Regionen. Auch erleichtert die einheitliche Gefahrenskala als „Grundsprache“ aller Lawinenwarnungen den Erfahrungsaustausch. Ein ganz besonderer Verdienst der Lawinenwarnskala ist, dass sie zum wichtigsten Basisbaustein der derzeit gängigen Risikocheckmethoden geworden ist: Der enorme Erfolg von Risiko-Check-Methoden wie Reduktionsmethode, Snow-Card & Co. wäre ohne die einheitliche Skala kaum denkbar. Heute wird die fünfstufige Skala bei den Anwendern in hohem Maße akzeptiert. Michael Larcher, der Ausbildungsleiter des Österreichischen Alpenvereins bringt die Bedeutung der Euroskala auf den Punkt: „Die Europäische Lawinengefahrenskala ist schlichtweg genial: Würde es sie nicht geben, man müsste sie erfinden!“Quelle: Saisonbericht der Österreichischen Lawinenwarndienste 2012/2013. Siehe S. 192 ff. Hier kann der ganze Jahresbericht runtergeladen werden…  

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