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Powderalarm

PowderAlarm No. 2 2014/2015

Der Gletscher-Dump im Süden

von Lars Oelmann 02.11.2014
Lorenzo Rieg
San Martino die Castrozza
Henrik Langeland
Die Meisten reiben sich verwundert die Augen, denn kaum ist der Nordstau wieder weggetaut kommt der nächste Dump. Und diesmal haben Ullrs Jünger ein kleines Dejavue, denn so sah es doch auch 13/14 die ganze Zeit aus oder? Katastrophenschneemengen im Süden und warmer Föhn im Norden.

Die Meisten reiben sich verwundert die Augen, denn kaum ist der Nordstau wieder weggetaut, kommt der nächste Dump. Und diesmal haben Ullrs Jünger ein kleines Dejavue, denn so sah es doch auch 13/14 die ganze Zeit aus oder? Katastrophenschneemengen im Süden und warmer Föhn im Norden. [Anmerkung d. Red.: Achtung! Das Foto stammt vom letzten Winter 13/14 aus dem damals wie heuer schneereichen Süden] Und genau das steht an! Ein Mega-Dump der sich gewaschen hat, nur leider auf höherem Niveau als im letzten Winter, da Anfang November im Süden nun mal auch noch wärmere Luft zu finden ist, die das Westeuropatief gegen die Alpen schaufelt. Die Mengen sind aufgrund der wärmeren Luft aber noch deutlich höher als letztes Jahr, sodass viele Alpentäler wohl Land unter melden werden und in dem Regen der unter 2000 m herunter kommen wird, buchstäblich absaufen werden. Vor diesen möglichen katastrophalen Nebenwirkungen warnen aber bereits die Wetterdienste. Uns soll nur die weiße und feste Form des Niederschlags kümmern. Und davon kommen gigantische Mengen von den Seealpen über das Monte Rosa Gebiet, den Simplon bis ins Tessin. In den nächsten 48 bis 60 Stunden fallen dort in windgeschützten Staulagen zwischen 150 und 250 cm, möglicherweise auch bis zu 3 m Schnee! Einige Modelle gehen auch darüber hinaus, aber mit der Setzung und vorhandener Orographieüberschätzung der Lokalmodelle bezweifle ich, dass wir über die 3 m hinauskommen. In den angrenzenden Gebieten der Südwestalpen und des Hauptkammes sind 80 bis 120 cm drin und vom Engadin bis nach Slowenien in den Südalpen etwa 60 bis 80cm. Nach Norden hin wird das rapide weniger. Und jetzt Schluss mit Zurückhaltung: ACH DU MEINE FRESSE: 3-VERDAMMTE-METER! Das reicht auch in zwei Tagen.

Einziger Wermutstropfen, selbstredend neben den Überflutungen und der Lawinengefahr, bei Ullrs apokalyptischer Südstauvision ist die Schneefallgrenze und/oder die Glop-Grenze, denn während des Schneefalls wird es in den Bäumen wohl bei Regen oder Glop bleiben, wobei ich bei solchen Niederschlagsraten ein Absinken der Schneefallgrenze bis unter 1500 m auch nicht ausschließen will. Das wird aber nur in abgeschlossenen Tälern der Hauptniederschlagsgebiete vom Monte Rosa bis ins Tessin passieren. Sonst bleiben sie zwischen 1700 m im Kern und 2300 m in den warmen Randgebieten mit weniger Niederschlag. Falls es dann ab Donnerstag aufreißt, sollte man auf die Gletscher, denn bei einer Nullgradgrenze während des Niederschlags von 2000-2500 m ist man erst ab 2200-2500 auf der glopsicheren Seite, darunter wird es eher bei Fahren auf bodenlosem Slushsumpf bleiben. Mittelfristig ist das Hoch über Russland und die Tiefs im Westen recht zäh und die Modelle spucken ab dem Wochenende wieder einige mögliche baugleiche Wetterlagen aus, ob die dann kälter, genauso warm oder gar noch wärmer ausfallen und auch wieder Weltuntergangsmengen bringen sollen, dazu dann mehr an bekannter Stelle. Mein Tipp: Freitag oder am Wochenende mal auf die Südlichen Gletscher der Westalpen fahren, oder einen hohen und dann hoffentlich wieder offenen Pass ansteuern. Vorher reißt es nicht auf und die Bäume lohnen mit 99%iger Sicherheit nicht. In den Ostalpen kommt ohnehin weniger und dort bleibt das Wetter auch eher durchwachsen. Powder (oder äh doch Glop?) to the People!
Euer Orakel

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