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News

Storm Chasing Tagebuch | Tag vier – Das Pulverschneebad

Storm Chasing im Wallis

von Marius Schwager 21.12.2011
Marius Schwager
Wallis
Seit drei Tagen jagen wir nun den Pulverschnee. Ein sonniger Tag wäre nun unser Wunsch für Tag vier. Doch wieder einmal kommt es anders, als wir geplant hatten. Statt Höhenmetersammeln in offenem Gelände schneit es erneut, wir umkurven wieder den Walliser Baumbestand und gönnen uns ein abschließendes Pulverschneebad.

Seit drei Tagen jagen wir nun den Pulverschnee. Ein sonniger Tag wäre nun unser Wunsch für Tag vier. Doch wieder einmal kommt es anders, als wir geplant hatten. Statt Höhenmetersammeln in offenem Gelände schneit es erneut, wir umkurven wieder den Walliser Baumbestand und gönnen uns ein abschließendes Pulverschneebad.

Es schneit schon wieder als wir aus unseren Schlafsäcken herausgekrabbelt nach draußen schauen. Claus beschließt gar, dass es für ihn nun gut ist. Zwei Pulvertage reichen ihm wohl. Immerhin kann er sich in seinen Mit-Vierzigern jeweils einen Haken setzen bei den Punkten „Vollgas-Treeskiing in tiefem Pulverschnee“ und „Sprung aus einem defekten Sessellift aus 5 Meter Höhe“. Der Respekt als Crew-Papa ist ihm jedenfalls sicher. Marc und ich entscheiden uns, nach dem morgendlichen Internetcheck wieder für ein kleines Treeskiinggebiet, das beim aktuellen Nordwest-Stau immerhin etwas frischen Schnee bekommen haben sollte. Unsere Schätzung von 20-30 cm neu über Nacht wurde gar noch etwas übertroffen und so schossen wir bei guten 40-50 cm die frisch bedeckten Hänge hinab. Spur Nummer drei und vier direkt unter dem Lift waren uns beiden zuzurechnen – und dabei war es bereits kurz vor 11 Uhr. Eine Tageszeit während der man in den betriebssamen Gebieten der Nordalpen heutzutage nurmehr eine Buckelpiste vorfindet, weil die Freeridemassen bereits gewütet haben.

Die Spuren sieben und acht gehen ebenso auf unser Konto. Wer genau nachrechnet, stellt fest, dass nur zwei andere Powderjünger uns die Lines heute streitig machten. Stress muss man sich hier nun wirklich keinen machen. Weil im Gebiet eben absolut nichts los war und wir wenn, dann nur unsere eigenen Spuren kreuzten, gingen wir den nunmehr vierten Tag in Folge etwas gemächlicher an und wärmten uns nicht nur einmal im Restaurant auf und gönnten unseren müden Beinen einige Pausen.

Müde Beine und ein Bad im Pulverschnee

Doch auch die Pausen halfen irgendwann nicht mehr. Vier Tage hintereinander Powder im Wald erschöpft auch fitte Skifahrer und wir erwischen uns immer öfter dabei aus Konzentrationsschwäche in diversen Sträuchern einzufädeln oder liegen aufgrund eines Fahrfehlers im Schnee und können nur mühsam herauskrabbeln. Wir beschließen daher den Pulverschnee – während des Skitags sind weitere 20 cm Neuschnee dazugekommen – eine andere angenehme Seite des Wallis zu erkunden: die Thermalbäder! Wer in der Wellnessthematik bewandert ist, weiß, dass nach einem 35° heißen Bad eine schnelle und intensive Abkühlung den Kreislauf anregt und die Sinne stärkt. Da der Schnee unmittelbar neben dem heißen Becken gut einen halben Meter hoch liegt, tauchen wir mit einem beherzten Sprung in den Pulverschnee ein.

Tagsüber pulvert uns der Neuschnee im Skigebiet um die Ohren, nachmittags liegen wir nur mit Badeshorts bekleidet im Tiefschnee und den heißen Thermalquellen. Eines ist sicher: im Wallis waren wir sicher nicht das letzte Mal und wir freuen uns schon auf das nächste Bad im Pulverschnee. Unser Storm Chasing ist hier an dieser Stelle leider beendet und wir verzichten auf den aktuellen Nordstau. Neue Kräfte sammeln und beim nächsten Sturm sind wir wieder dabei.

 

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