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News

Freeriding Fahrfehler

Die häufigsten Fahrfehler beim Freeriden

von Hanna Finkel 23.12.2010
Marius Schwager
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Anton Absitz
Kennt ihr das?! Es schneit und schneit und schneit. Überall die weiße Pracht – leider auch in euren Skihosen – und höchstwahrscheinlich vom vielen Stürzen? Ihr habt den Eindruck, die Schneedecke mehr von unten zu sehen, als souverän die Lage zu beherrschen und elegant über die Hänge zu gleiten. Nicht verzagen, sondern Frau Dr. Holle fragen! Sie steht euch Rede und Antwort bei den häufigsten Fahrtechnik-Fehlerbildern im Tiefschnee?

Kennt ihr das?! Es schneit und schneit und schneit. Überall die weiße Pracht – leider auch in euren Skihosen – und höchstwahrscheinlich vom vielen Stürzen? Ihr habt den Eindruck, die Schneedecke mehr von unten zu sehen, als souverän die Lage zu beherrschen und elegant über die Hänge zu gleiten. Nicht verzagen, sondern Frau Dr. Holle fragen! Sie steht euch Rede und Antwort bei den häufigsten Fahrtechnik-Fehlerbildern im Tiefschnee?

 

FEHLERBILD Nr. 1: hinten absitzen!

 

Liebe Frau Doktor Holle,

 

wenn ich an einem perfekten Powder-Tag mit meinen Jungs und meinem breiten Rocker-Ski beim shredden bin, vergeht mir innerhalb kürzester Zeit die Laune! Einerseits weil ich mehr damit beschäftigt bin den Schnee aus meinem Kragen zu klopfen und andererseits, weil mir total schnell die Oberschenkel zulaufen. Außerdem habe ich jedes Mal fiese Druckstellen im oberen Wadenbereich, wo der Skistiefel endet! Dazu kommt noch, dass ich permanent die Kontrolle über den Ski verliere, hinten absitze und dann stürze! Das macht echt keinen Spaß mehr?

 

(Eingesendet von Anton Absitz)

 

Lieber Anton,

  

stimmt, das kann?s nicht sein nach einem super Neuschnee-Tag frustriert abends in der Après-Ski Bar an einigen Willys zu nuckeln und darauf zu warten, dass die Unterhose wieder trocken wird und deine Zehen auftauen. Mir scheint, dass du das erste Mal in den Genuss der neuen breiten Ski mit einem Rocker-Shape gekommen bist, aber noch die alte, für diese Art von Skiern, unangebrachte Skitechnik anwendest. Knie zusammen pressen und schön fein in aufrechter Position so weit es geht nach hinten lehnen, damit die Ski sich auch ja nicht unter die Schneedecke graben.

 

Bei den neuen Shapes ist diese nach-hinten-absitzende-Position kontraproduktiv! Warum?! Das nach-hinten-absitzen ist für deine Muskeln unheimlich kräfteraubend (deswegen die platzenden Oberschenkel und die fiesen Druckstellen an deiner Wade), und du verlierst dadurch die Kontrolle, weil sich dein Ski von hinten nicht mehr steuern lässt.

Trau dich mit deinem neuen Ski mehr Vorlage zu fahren, indem du versuchst, deine Zehenspitzen anzuziehen. Dadurch bist du im Sprunggelenk gebeugt und kannst nämlich deinen Schwung und deine Geschwindigkeit deutlich besser kontrollieren. Außerdem bist du so in einer viel stabileren Position. Zur Kontrolle, ob du mit der richtigen Position fährst, kannst du selbst testen ob nun deine Wade oder dein Schienbein vorne an den Skischuh drückt. Zweiteres gilt als Indikator für die richtige Position. Versuche auch deinen Körperschwerpunkt also direkt über der Auflagefläche (bei einem breiten Rocker Ski in etwa über der Bindung) und durch Beugen der Beine etwas tiefer zu positionieren. Das verschafft dir Stabilität und deine Sturzquote müsste automatisch zurückgehen.

 

Achso, UND deine Unterhosen bleiben trocken!

 

FEHLERBILD Nr. 2: ein Ski schert permanent aus!

 

Liebe Frau Doktor Holle,

 

ich bin seit dieser Saison mit den neuen breiten Rocker Shapes unterwegs und es ist toll! Dadurch, dass die Dinger so breit sind, muss ich mich ja mit meiner Beinposition auch anpassen – sprich: ich muss breiter fahren. Nun passiert es mir aber häufiger, dass mir ein Ski in der Kurve abhaut und ich dadurch ins Straucheln komme. Das endet dann oftmals in einem Sturz. Fahren tue ich aber eigentlich nicht anders als vorher. Was mache ich falsch?

 

(Eingesendet von Seppl Ausscherer)

 

Lieber Seppl,

  

kenn ich, kenn ich! So ging es mir auch, als ich zum ersten Mal auf den dicken Dingern unterwegs war. Wahrscheinlich orientierst du dich noch an der alten Lehrbuchtechnik, die besagt: "im Tiefschnee Knie zusammen bringen, enger fahren und möglichst beide Ski gleichmäßig belasten." Aber das mögen die breiten Freerideski gar nicht und deswegen hauen sie dir auch ab – das heißt, in der Regel schert der Außenski in der Kurve aus bzw. macht nicht das, was du willst. Da du ja gezwungen bist, mit den Dingern breiter zu fahren, ist natürlich dein Drehmoment automatisch höher. Sprich, du hast mehr Widerstand in der Kurve. Da funktioniert eben die alte Lehrmeinung "die Ski gleichmäßig zu belasten" nicht mehr. Die gleichmäßige Belastung von Innen- und Außenski ist nämlich bei sehr breiten Skiern eher kontraproduktiv. Eben weil sie so viel Auflagefläche und dadurch enorm Auftrieb haben, musst du die Gewichtsverteilung wieder zugunsten des Außenskis vornehmen, damit du in einer stabilen Gleichgewichtsposition bist.

 

Versuche daher, durch einen Knick in der Hüfte die Belastung mehr auf den Talski zu bringen - ähnlich wie beim sportlichen Alpinfahren auf der Piste. Achte dabei darauf, dass die Innenschulter (d.h. die zur Kurvenmitte gerichtete Schulter) höher ist als die Außenschulter und die Schulter- und Hüftachse parallel zueinander sind. Damit vermeidest du eine Verdrehung im Oberkörper, wodurch du den Druck auf dem Außenski wieder verlieren würdest. Das Ergebnis wäre entweder ein klassischer Innenski-Fehler, oder aber das dir bekannte Problem: der Außenski verabschiedet sich! Und das wollen wir ja nicht...

  

Schreibt Frau Doktor Holle fleißig eure Fahtechnikproblemchen und Fehlerbilder und das einfühlsame Doktor Holle-Team wird sich professionell und kompetent eurer Probleme annehmen?

  

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