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The suffering of full-time working flatlanders

Or how do you turn a circle into a square?

by Stephanie Jagl-Posch 12/02/2013
In this story, Stephanie Posch talks about how to reconcile a passion for the mountains with life in the lowlands.

In dieser Geschichte berichtet  Stephanie Posch darüber, wie man Bergbegeisterung und das Leben im Flachland unter einen Hut bringen kann.

Nachdem Schifahren in Österreich ein Volkssport ist und es bis in meine Jugend hinein auch bei uns im Winter immer viel Schnee gab, wurde ich schon als Kleinkind auf Plastikschi zum Herumrutschen im Garten gestellt. Die ersten Schi-Tagesausflüge in die nahe gelegenen Voralpen erlebte ich, sobald ich meine Gliedmaßen zu koordinieren gelernt hatte und bald durfte ich an meinem ersten Schikurs im wunderschönen Maria Alm teilnehmen. Die Liebe zur Bewegung lag mir schon immer im Blut, und die neu eröffnete Möglichkeit, auf zwei Brettern einen Berg hinunterzusausen, begeisterte mich jeden Winter aufs Neue. Das enorme Erfolgsgefühl,wenn ich beim Schischulrennen wiedermal auf Platz 1 gefahren war, machte mich noch dazu stolz.

Jahrelang liebte ich das Schifahren, bis ich am Anfang der Pubertät plötzlich überall Berichte über eine neue, wild und lustig aussehende Sportart sah - mein erster Kontakt mit dem Snowboarden. Der Winter darauf war für mich enttäuschend, als ich merkte, dass mit meinen stinknormalen Pistenschi kaum Tricks möglich waren. Auf einmal war mir Schifahren zu langweilig geworden. Mit 13 Jahren hatte ich auf meinem ersten Schulschikurs die Gelegenheit, die halbe Woche statt auf Schi auf dem Snowboard zu verbringen. Der Anfang ist nie leicht, man stürzt ständig und sammelt blaue Flecken, mal ganz davon abgesehen, dass wir uns damals mit unseren Schischuhen in die Plattenbindungen schnallen mussten. Trotz allem war ich sofort, direkt nachdem ich das Snowboard in die Hand nehmen durfte, restlos überzeugt, dass ich fortan nicht mehr Schifahren sondern Snowboarden will. Nach 3 Tagen am Anfängerhügel musste ich dann wieder für 3 Tage Schifahren, konnte mich aber nicht mehr so recht auf den perfekten Stockeinsatz konzentrieren. Im nächsten Jahr fuhr ich dann die ganze Woche Snowboard und kurz darauf schenkten mir meine Eltern mein erstes eigenes Snowboard, ein Oxygen Allroundboard.

Ab da hatte ich das Gefühl, ich gehörte zu der ausgeflippten Snowboardbande dazu und das trieb mich an, dabei zu bleiben. Als mir mein Cousin sein altes Freestylebrett inklusive Bindung überließ, und ich dann mit meinen neuen Softboots das erste Mal fahren konnte, fühlte ich mich so Rock'n'Roll wie nie zuvor. Für einen Teenager ein sehr erhebendes Gefühl. Ich definierte mich über mein Hobby, trug weite Hosen und hörte HipHop, Metal und Rock. Jawoll! In dieser Zeit wurde der Grundstein für eine tiefe Begeisterung gelegt. Jahrelang war ich danach jeden Winter zumindest eine Woche snowboarden. Irgendwann reichte mir das aber nicht mehr und gemeinsam mit meinem Mann Roman war ich immer öfter in den Bergen zu finden. Früher oder später entdeckten wir die Welt abseits der Pisten. Nachdem ich mir in Schladming einen Tag Freestyle Coaching geleistet hatte, wollte Roman einen Tag freeriden gehen. Er buchte einen Guide und erlebte zum ersten Mal das gute Gefühl, selber etwas für das Abfahrtserlebnis getan zu haben und im tiefen Schnee zu versinken.Als er am Nachmittag zum vereinbarten Treffpunkt zurückkam, war er müde, aber auch sehr glücklich. Von da an schwärmte er mir immer wieder von seinem großartigen Erlebnis vor, bis ich es dann selber ausprobieren wollte. Eine meiner ersten Freeride Erfahrungen war ein Tag mit Bergführer am Krippenstein – eine harte Schule für einen Neuling mit null Erfahrung, aber dank der professionellen Begleitung war ich am Ende des Tages noch ganz.

Ich kann nun wirklich nicht behaupten, dass es für mich Liebe auf den ersten Blick war – Freeriden ist ein harter Sport, bei dem man anfangs viele Enttäuschungen einstecken muss. Man bleibt immer wieder im Tiefschnee stecken und muss sich mühsam aus dem hohen Schnee ausgraben, kann dann kaum aufstehen, weil man noch dazu einen relativ schweren Rucksack trägt. Man verliert den Zweikampf mit einer Latsche oder kollidiert mit einem Hai (Stein unter der Schneeoberfläche). Man trägt unpassende Kleidung, die dafür ausgelegt ist, einen auf der Piste möglichst lang möglichst warm zu halten, was dazu führt, dass man endlos schwitzt. Aber sobald man das erste Mal das unglaubliche Gefühl erlebt hat, auf dem Schnee aufzuschwimmen und nach dem Fahren einer Kurve wieder herausgefedert zu werden, will man das immer wieder erleben. So kam es, dass ich den Pisten Adieu sagte. Anfangs war es für mich Abenteuer genug, nur abseits der Pisten abzufahren, aber bald wollte ich mehr – ich wollte aus eigener Kraft Berge besteigen und abfahren, abseits vom ganzen Pistenrummel. Deswegen kaufte ich mir zusätzlich zu meiner Freeride Ausrüstung ein Splitboard, ein in der Mitte teilbares Snowboard. Mit diesen Brettern hat man die Möglichkeit wie mit Tourenski aufzusteigen. Ich war danach zwar ein halbes Jahr lang finanziell stark angeschlagen und habe auf sämtlichen Luxus wie z. B. Kino- oder Restaurantbesuche verzichtet, aber das war es definitiv wert. Man kann sagen, dass ich mit vollem Einsatz dabei bin. So habe ich auch gemeinsam mit Roman an der Mountain Mastery 2012, einem Wettbewerb von PowderGuide und Mammut, bei dem man in drei Schritten eine Tour planen und durchführen musste, teilgenommen. Ein Team aus der Schweiz und wir wurden dann zu den GewinnerInnen erkoren.
Ich gehe auf Videopremieren, ich lese viele Artikel zum Thema, ich führe zwei Blogs, ich interessiere mich für Produktneuheiten und verfolge die Aktivitäten meiner Vorbilder so gut als möglich. Das einzige Problem, das ich habe: Ich wohne in Wien. Wien ist eine Weltstadt, sie wird regelmäßig zu einer der Städte mit der höchsten Lebensqualität weltweit gewählt. Wien bietet in allen Lebensbereichen sehr viel, doch leider gibt es in der näheren Umgebung keine nennenswerten Erhebungen. Man muss mindestens eine Stunde mit dem Auto fahren, um "richtige" Berge zu erreichen. Die Wienerinnen und Wiener waren zwar immer schon beim Alpinismus vorn dabei, trotzdem kann man leider keine angemessene Trainingsmöglichkeit herbeizaubern. Unter der Woche, vor allem im Winter, bleiben einem also nicht viele Optionen außer Indoor Bouldern/Klettern und Fitnesscenter, um sich auf Bergabenteuer vorzubereiten. In meinem Fall kommt noch dazu, dass ich Vollzeit arbeite, weswegen ich im Laufe der Zeit schon die ein oder andere verrückte Idee hatte, um Arbeit und Bergleidenschaft doch verbinden zu können. Beispiel 1: Öffi-Gymnastik. Meine Liebe zum Bergsport treibt mich so weit, dass ich auf dem Weg zur Arbeit Rolltreppen oder Lifte meide, und in der U-Bahn freistehend Kniebeugen mache. Natürlich so heimlich wie möglich, aber ich vermute, der ein oder andere Fahrgast hat sich schon etwas über mich gewundert. Kniebeugen funktionieren übrigens auch beim Zähneputzen super. Da wundert sich zumindest niemand. Beispiel 2: Fußmärsche mit Zusatzgewicht. Ich habe mir Gewichte für die Knöchel (oder auch Handgelenke) gekauft. Die lassen sich unter halbwegs weiten Hosenbeinen dezent anbringen. Dort sorgen sie dann auf dem Weg zur Straßenbahn-Station (was in meinem Fall ungefähr zwei Kilometer sind) für etwas mehr Trainingseffekt. Wenn mir das noch nicht ausreicht, scheue ich auch nicht davor zurück, mir Hantelscheiben in meinen Rucksack zu packen. Im Büro gabs dazu zwar schon lustige Kommentare, aber nur die Harten ... Ich gehe auch öfters Strecken zu Fuß, anstatt mit den Öffis zu fahren, beispielsweise vom Büro nach Hause (ca 7 Kilometer). Des wochenends gibt's dann Nordic Aggro Walking - Stöpsel auf die Spitzen der Teleskopstöcke gesteckt, alle vorhandenen Gewichte in den Rucksack und 3 Stunden quer durch die Pampa im Süden Wiens marschiert! Beispiel 3: Urbanes Langlaufen. Ich besitze eine Langlaufausrüstung, die schon in den Neunzigern nicht mehr ganz taufrisch war. Auf den Loipen der Tourismusregionen würde ich damit wahrscheinlich mitleidige Blicke ernten, aber an der Liesing in Wien bin ich nachts die Einzige, die ihre Spuren zieht. Ich setze mir meine Stirnlampe auf, stöpsel mir Atari Teenage Riot in die Ohren und versuche dann, eine halbwegs schöne Loipe anzulegen. Wenn die Stimmung passt, sind auch da die Beingewichte und Hantelscheiben im Rucksack dabei.Man sieht also, wenn man für eine Sache brennt, kann man auch abseits von den Hot Spots der Szene in Form bleiben und die lodernde Leidenschaft erhalten. Ich persönlich habe die Einstellung, dass man Vieles erreichen kann, aber meistens muss man bereit sein, sich dafür anzustrengen. Kaum etwas kommt zufällig oder von selber.

Ich gebe mein Bestes, um meine Wünsche zu realisieren und ich konnte dadurch schon viele tolle Erlebnisse verbuchen. Für die kommende Wintersaison habe ich etwas ganz besonderes geplant, ich werde von Januar bis März in den Bergen wohnen und so viel snowboarden wie möglich. Ich muss dafür einige Abstriche machen, beispielsweise riskiere ich möglicherweise meinen Job, weil ich drei Monate unbezahlten Urlaub nehmen werde. Unsere Wohnung müssen wir aufgeben, weil wir uns nicht leisten können, sie 3 Monate in unserer Abwesenheit weiterzuzahlen. Wir haben noch keine neue Wohnung für die Zeit danach und wir wissen nicht, welche Unterkunft wir dann finden werden. Es hängt also noch so einiges in der Luft, aber ich bin sicher, dass das Erlebnis uns für alle Mühen und Unsicherheiten entschädigen wird. In diesem Sinne – verfolgt eure Träume und gebt nicht auf. Ich werde euch über meine Wintersaison auf dem Laufenden halten.

This article has been automatically translated by DeepL with subsequent editing. If you notice any spelling or grammatical errors or if the translation has lost its meaning, please write an e-mail to the editors.

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