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Ein tragischer Unfall in der Vorbereitung lässt einen Sieger, der nicht am Podium stand, Favoritensiege und Top-Platzierungen der Österreicher_Innen zur Nebensache werden.
Ein tragischer Unfall in der Vorbereitung lässt einen Sieger, der nicht am Podium stand, Favoritensiege und Top-Platzierungen der Österreicher_Innen zur Nebensache werden.
Mitte der Woche schien alles angerichtet für ein Freeride World Tour Wochenende wie aus dem Bilderbuch: Die Schneelage im Skigebiet Vallnord in Andorra war so gut, wie schon lange nicht mehr, für Donnerstag war Neuschnee vorhergesagt und für die Wettkampftage Freitag und Samstag war bestes Wetter prognostiziert. Am Donnerstag passierte dann jedoch ein tragischer Unfall, der dem noch kommenden Wettkampf die Bedeutung nahm. Bei Sicherungsarbeiten im Contestface löste sich eine Lawine und erfasste zwei Guides. Während einer der Guides mit Fußverletzungen davon kam, verstarb der zweite Guide aus Andorra, trotz rascher Rettung, kurze Zeit später an den Folgen des Unfalls. Der Schock bei allen Beteiligten saß tief und trotz guter Bedingungen fand Freitag und Samstag kein Wettkampf der Freeride World Tour statt.
Am Samstag fand dann, wie geplant, der Contest der Freeride Juniors im Skigebiet Vallnord statt. Dieser wurde vom lokalen Veranstalter „Eldorado Freeride“ organisiert, der bereits seit 1998 den gleichnamigen Contest ausrichtet. Während die Nachwuchsfahrerinnen und -fahrer auf einem perfekten Juniors Face tolle Leistungen zeigten, nutzten viele FWT Rider das tolle Variantengelände im Skigebiet, um sich für den noch kommenden Wettkampf vorzubereiten. Sehr zur Freude der vielen Freeride Fans im Skigebiet: Da konnte man so einige Backflips, 3er und sogar Rodeo 7s vom Lift aus beobachten.
Während sich im Skigebiet das Contestface wieder mit Neuschnee füllte, nutzten dann viele Rider das schlechte Wetter Sonntag und Montag für Ausflüge in die nahegelegenen Städte Andorra la Vella und Barcelona. Am Dienstag fand am vorletzten Tag des Wetterfensters der FWT Contest statt. Im Vergleich zu den Vorjahren war das Face, auf Grund der sehr guten Schneelage, kaum wieder zu erkennen. Hatten wir in der Vergangenheit oft Sieger mit sehr technischen Lines gesehen – wie zum Beispiel den legendären Run von Sam Smoothie aus dem Jahr 2015, der dem Face den Beinamen Smoothie’s Garden einbrachte – schienen heuer Freestyler wie Markus Eder oder Leo Slemett im Vorteil.
Bei den Skifahrerinnen dominierte die Führende in der Gesamtwertung, Arianna Tricomi (ITA), auch den dritten Contest. Mit 90,67 Punkten holte sie die höchste Tageswertung aller Kategorien. Zweite wurde die zweifache Weltmeisterin Eva Walkner aus Kuchl (AUT), mit 78 Punkten. Das Podium komplett machte Elisabeth Gerritzen (SUI) mit 75 Punkten.
Den besten Run bei den Ski Herren zauberte der zweimalige FWT Champion Drew Tabke aus den USA in den Schnee der Pyrenäen. Mit einem der größten Sprünge des Contests, einem Step up 3er den er mit einem Shifty zu einem Double kombinierte und einem riesigen Back Flip schien im der Sieg sicher. Doch während er von den anderen Ridern im Ziel bereits lautstark gefeiert wurde, stürzte er noch knapp vor dem Ziel und verlor dabei einen Ski und endete so gemäß Reglement mit 0 Punkten. Damit verblieben Kristofer Turdell (SWE), Craig Murray (NZL) und der zweimalige FWT-Weltmeister Loic Collomb-Patton (FRA) auf dem Podium. Dabei zeigten die beiden erstplatzierten jeweils 2 Tricks in ihren Runs (Kristofer Turdell: Backflip sowie einen 360, Craig Murray (NZL), Flatspin 3er und einen Backflip.
Sieger bei den Snowboard Herren wurde Sammy Luebke (USA) mit 90,33 Punkten. Thomas Feurstein (AUT) sicherte sich bereits seinen dritten Podestplatz in der aktuellen Saison und bestätigte damit seine starke Form. Der Vorarlberger holte mit vielen Sprüngen 84,33 Punkte und damit Platz zwei. Den dritten Platz sicherte sich Gigi Rüf (AUT), der mit einem Backside 360 und viel Style 80 Punkte sammelte.
Bei den Damen siegte die Österreicherin Manuela Mandl, die schon den Auftakt-Event in Kanada gewonnen hatte, mit 78 Punkten. Zweite wurde Audrey Hebert (CAN) mit 70,67 Punkten und die letzjährige Gesamtsiegerin Marion Haerty (FRA) wurde mit 67,33 Punkten Dritte. Nach ihrem Sieg sagte Manuela Mandl : „Der Schnee war gut, aber nicht immer leicht zu handlen. Ich war vor dem Run extrem aufgeregt und bin jetzt superhappy, weil ich mich auf dem besten Weg zur Re-Qualifikation für nächstes Jahr befinde."
Vor dem Stopp in Fieberbrunn kommendes Wochenende haben sich damit einige Rider in der Gesamtwertung in aussichtsreiche Positionen gebracht: So liegt Manuela Mandl mit zwei Siegen nun bei 6290 Punkte und somit 250 Punkte vor Marion Haerty in der Snowboard Damen Kategorie. Auch Ariana Tricomi hat mit ihrem zweiten Sieg ihre Verfolgerin Eva Walkner weiter auf Distanz gehalten. Aber auch im Kampf um den Verbleib in der Tour haben einige Rider wichtige Punkte geholt. So konnte der Rookie Craig Murray mit seinem ersten Podium auf der FWT und der zweimalige Champion Sammy Luebcke mit seinem ersten Sieg in dieser Saison wichtige Schritte Richtung Qualifikation für die FWT 19 machen. Um Alles oder Nichts geht es dagegen für einige Rider aus Deutschland und Österreich wie Stefan Häusl, Felix Wiemers oder Fabio Studer. Sie sind aktuell nicht für die nächste Saison qualifizert und müssen am Wildseeloder stark punkten.