Der breiteste Powder-Ski von Völkl bekommt im kommenden Winter ein Update. Seit der Kuro im Winter 2008 zum ersten Mal auf dem Markt kam, hatte er sich nur marginal verĂ€ndert. Die 2013er Version wird nun ĂŒberarbeitet und wird durch Titanaleinlagen deutlich steifer und damit auch schwerer. PowderGuide hatte jetzt schon die Möglichkeit die Powderwaffe im tiefen Tiroler Schnee und im zerfahrenen Offpiste-GelĂ€nde von Disentis einem Praxistest zu unterziehen.
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Die ersten EindrĂŒcke des Kuro im Trockenen
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Im fĂŒnften Jahr seines Bestehens bekommt der Völkl Kuro nun ein Lifting. Durch den Verbau von Titanal wird der Ski deutlich straffer, und damit natĂŒrlich auch schwerer. FĂŒr lĂ€ngere Touren ist das aktuelle Modell schon nicht unbedingt prĂ€destiniert gewesen, aber hĂ€lt man den 2013er Kuro einmal in der Hand wird man kaum mehr auf den Gedanken kommen, das Schwergewicht mit auf Tour zu nehmen. Allerdings muss man ehrlich sein und betonen, dass dieser Ski natĂŒrlich auch nicht dafĂŒr erfunden worden ist, um mit ihm auf hohe Berge zu steigen.
Der zweite Blick eines Freeriders fÀllt dann meist auf den Sidecut und die Vorspannung des Objektes der Begierde. Hier hat sich im Vergleich zum Vorjahresmodell nichts geÀndert. Der Kuro ist weiterhin mit dem fettesten Rocker (Full Rocker High) der Penzberger Skibauer ausgestattet und weist an keiner Stelle Vorspannung auf. Auch am Sidecut des Skis sind keine VerÀnderungen zu verzeichnen; weiterhin kommt der Kuro mit seiner massiven Schaufel und dem bewÀhrten 164-132-139 Sidecut daher.
Der dritte prĂ€-Schnee-Test besteht klassischerweise aus einem gekonnten Aufbiegen des Skis und der Kontrolle, ob es sich um eine weiche, alles verzeihende Nudel oder einen wirklichen Charger handelt. Hierbei zĂ€hlt der Kuro nun erst recht zur zweiten Kategorie. Die Titanaleinlagen haben ihren Sinn erfĂŒllt, aber man frag sich sofort, wozu der Kuro denn so hart sein muss, da es sich doch um einen reinen Offpiste-Ski fĂŒr die fetten Tage handelt. Der Flex ist homogen auf die komplette LĂ€nge des Skis verteilt, wobei das Tail etwas weicher scheint als der vodere Teil des Skis.
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Alles in allem lĂ€uft der Trockentest ohne groĂe Ăberraschungen ab, aber hinter dem Nutzen der Titaneinlagen bleibt doch ein Fragezeichen stehen, das erst durch den Praxistest beantwortet werden kann.
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Praxistest im frischen Pulverschnee und im verspurten GelÀnde
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Zwei charakteristische VorzĂŒge des Kuro, fĂŒr die die VorgĂ€ngermodelle auch schon bekannt waren, fallen schon bei den ersten Abfahrten auf. Die massive Schaufel sorgt dafĂŒr, dass man von Nosedives und unangenehmen Ăberraschungen verschont bleibt; auch ĂŒbertriebene Belastung der Skispitzen fĂŒhrt nicht zu unfreiwilligen StĂŒrzen. Durch die höhere Steifigkeit neigt sie aber nicht mehr dazu sich zu sehr aufzustellen, sondern bringt den kompletten Ski aus dem Schnee. Dies wirkt sich positiv auf die Fahreigenschaften aus, vor allem dann wenn es sich um gesetzten oder schweren, durchnĂ€ssten Schnee handelt.
ÂAuftrieg, Laufruhe, Schwungeinleitung bzw. âwechsel und Drehfreudigkeit
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Die anfĂ€nglichen Bedenken, das höhere Gewicht wĂŒrde den Auftrieb beeintrĂ€chtigen, können getrost verworfen werden. Sobald man etwas Fahrt aufgenommen hat, kommt das Geschoss an die SchneeoberflĂ€che und man fĂ€hrt wie auf Schienen gen Tal. Dieses zweite beeindruckende Charakteristikum, die Spurtreue und Laufruhe, wird durch Gewicht und erhöhte Steifigkeit nochmals verbessert und man hat nicht das GefĂŒhl, dass irgendein GelĂ€nde den Kuro bei hoher Geschwindigkeit aus der Ruhe bringen kann. Man fĂŒhlt sich sicher â so sicher, dass man sich auch schon mal selbst ĂŒberschĂ€tzt und vollkommen vergisst Turns in den Schnee zu ziehen.
Die Full Rocker Konstruktion sorgt derweil trotzdem dafĂŒr, dass der Kuro schön wendig bleibt und auch bei kĂŒrzeren SchwĂŒngen SpaĂ macht. Voraussetzungen hierfĂŒr sind aber eine gewisse Grundgeschwindigkeit bzw. Steilheit des GelĂ€ndes. Ăberrascht stellt man fest, dass dieser schwere und steife Ski mit einer recht leichten Schwungeinleitung gefahren werden kann, allerdings ist fĂŒr KurzschwĂŒnge etwas mehr Kraftaufwand nötig als fĂŒr die groĂen SchwĂŒnge. Zum Wedeln in flachen HĂ€ngen ist der Kuro aber definitiv nicht geeignet.
Die 132mm Breite unter der Bindung machen sich natĂŒrlich gerade beim Schwungwechsel bemerkbar, aber bringt man den Ski einmal auf die Kante, dann greift diese auch. Damit kann man dann auch mal ne gut prĂ€parierte Piste carven. Ein Nachteil fiel allerdings auch auf: wenn der Schnee griffiger ist oder ein Harschdeckel hinzu kommt, dann neigt der Ski etwas zum Verschneiden. Dann stellt man den Ski am Besten einfach in Hangrichtung und fĂ€hrt ohne Schwung gen Tal!
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Fazit
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Der neue Kuro (2012 / 2013) ist ein Ski fĂŒr Freerider, die ein paar Kilo auf die Waage bringen, etwas Dampf im Oberschenkel haben und es krachen lassen wollen. Gerade am Nachmittag, wenn die HĂ€nge schon verspurt sind, spielt der Kuro seine StĂ€rken aus. Die Laufruhe des Kuro wurde nochmals verbessert und nun scheint den Ski kein noch so verspurtes GelĂ€nde bzw. sehr hohe Geschwindigkeiten vor Probleme zu stellen. Definitv ist der Kuro ein Ski fĂŒr die Big Turns, aber auch bei kĂŒrzeren SchwĂŒngen erstaunt er durch hohe Wendigkeit. Ein Nachteil ist sicherlich das hohe Gewicht, wodurch er nur noch fĂŒr kurze Aufstiege in Frage kommt.
ÂWeitere Information
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-Â Preis (UvP): vermutlich weiterhin 649,- Euro
- MaĂe: 164-132-139, 26.3 m Radius bei 185cm
- Getestete LĂ€ngen: 185 und 195 cm; zu haben wohl auch in 175cm
- Bindung: Jester (montiert auf "Boot Center")
- Schneebedingungen: von feinstem FrĂŒhjahrspulver bis völlig verspurt und durchnĂ€sst alles dabei; sogar Piste
- Fahrer: sportlich, 180 cm, 83 kg
Anmerkung des Autors
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Der Kuro liegt deutlich in meinem Wunschspektrum eines Skis: recht steife und schwere Ski. Fahrer(Innen)n, die eher mehr SpaĂ mit einem leichten, weichen und alles verzeihenden Ski haben, werden u.U. mit dem neuen Kuro falsch beraten sein. Da gibt es eine Reihe von anderen Modellen, die besser passen wĂŒrden.
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