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Materialtests

Materialtest | Ortovox Merino Guardian Shell Jacket

Eine Jacke für Freeriderinnen, die auch modisch ein Statement setzen wollen

von PowderGuide 16.03.2015
Johannes Wolf
Wildschönau
Nadja Armbrust
Sie ist vor allem eines: auffällig. Die Merino Guardian Shell Jacke von Ortovox sticht mit ihren knallbunten Farben hervor. Doch was kann die Jacke, außer bunt?

Sie ist vor allem eines: auffällig. Die Merino Guardian Shell Jacke von Ortovox sticht mit ihren knallbunten Farben hervor. Doch was kann die Jacke, außer bunt?

Der erste Eindruck

Die Merino Guardian Shell Jacke ist eine Hardshell-Merino-Kombi, die eher weich und leicht ist. Ortovox hat für dieses Produkt vor zwei Jahren den ISPO Award Gold abgeräumt und wirbt besonders mit der Merinowolle, die vollflächig auf der Innenseite der Jacke verklebt ist. Die Wolle stammt laut Ortovox von Schafen aus Tasmanien, die Außenhülle hingegen vom japanischen Hersteller „Toray". Die Produktbeschreibung der Jacke verspricht, dass die Merinowolle Schweiß und sonstige Feuchtigkeit aufnimmt, sich dabei nicht nass anfühlt und sie durch die Membran nach außen abgibt.

Ich habe die Jacke in der Größe M in der Farbe „blue ocean" getestet. Ich bin 1,68 Meter groß, wiege 54 Kilogramm und trage gerne weiter geschnittene Skikleidung. Zwar wirkt die Jacke auf den ersten Blick etwas groß, doch mit Rückenprotektor und Daunenjacke passt sie mir perfekt und lässt dabei genügend Bewegungsfreiraum. Am linken Ärmel befindet sich außen eine Tasche für Skikarten, auf der linken Innenseite der Jacke gibt es eine kleine Tasche für MP3-Player. Die zwei höhergesetzten Fronttaschen kann ich auch mit angezogenem Rucksack öffnen, die Gurte sind dabei nicht im Weg. Wem es auf seiner Skitour zu warm ist, der kann mit den Reißverschlüssen unter den Armen für Frischluft sorgen. Der elastische Schneefang verhindert außerdem, dass Schnee unter die Jacke gelangt. Wer auch die passende Hose zur Jacke besitzt, kann zudem den Schneefang mithilfe eines Reißverschlusses entfernen und die Jacke mit dem separaten Schneefang der Hose verbinden.

Im Praxistest

Die Merino Guardian Shell Jacke ist mit 650 Euro ganz bestimmt kein Schnäppchen. Deshalb musste sie für mich auch nicht nur beim Skifahren bestehen:

Ich habe sie mit dem Fahrrad bei fränkischem Dauerregen auf dem Weg zur Uni und bei bis zu minus 22 Grad am Gletscher einen Winter lang getragen. Die Jacke zeigt keine Verschleißerscheinungen und hält mich sowohl im Powder als auch bei Starkregen trocken. Mit ihren pinken Reißverschlüssen und der Taillierung ist sie nicht nur modisch ein Hingucker, sondern auch optimal für schwierige Bedingungen am Berg geeignet. Die Kapuze passt locker über den Helm, der hohe Kragen schützt das Gesicht vor Wind und Kälte. Dennoch fühle ich mich nicht in die Kapuze „einbetoniert", denn ich kann meinen Kopf noch problemlos nach links und rechts drehen. Bei eisigen Temperaturen hat sich die Kapuze besonders bewährt: Ich kann sie mit angezogenen Handschuhen an drei Gummizügen optimal einstellen. Alle Bändel der Reißverschlüsse kann ich selbst mit dicken Fäustlingen greifen und bin dadurch nicht gezwungen die Handschuhe in der Kälte auszuziehen. Im Vergleich zu einer normalen Hardshell-Jacke ist sie durch die Merinowolle auch etwas wärmer und trägt sich angenehmer. Umso öfter ich die Jacke jedoch getragen habe, desto mehr ist der Klettverschluss an den Ärmeln ausgefranst. Mittlerweile öffnet er sich dadurch häufig und muss dann wieder geschlossen werden. Die Jacke besitzt auch keine eingesetzten Bündchen mit „Daumenschlupf". Das stört mich zwar normalerweise nicht, wenn aber der Verschluss am Ärmel aufgeht, kann so Schnee ins Innere gelangen.
 

Fazit

Ortovox kann zu Recht mit der dünnen Schicht Merinowolle werben: Sie kratzt nicht, klebt nach einem verschwitzten Aufstieg nicht am Körper. Wasser und Schnee perlt an der Außenschicht der Jacke einfach ab.
Die Merino Guardian Shell ist damit auch eine Alternative zur Gore-Tex-Softshell, die oft als die einzige Möglichkeit für eine warme, wind- und wasserdichte Kleidung bezeichnet wird. Zudem ist die Merinowolle in der Guardian Shell ein nachwachsender Rohstoff. Trotz der nicht gerade herausragenden Qualität des Ärmelverschlusses ist die Merino Guardian Shell eine Jacke für Freeriderinnen, die nicht nur Wind, Wasser und Kälte trotzen wollen, sondern auch gerne modisch ein Statement setzen. Denn eines ist klar: Kombiniert mit meiner grünen Skihose und der schwarz-blau-pinken Jacke haben meine Freunde mich selbst bei Nebel und dichtem Schneefall nie aus den Augen verloren.

Vor- und Nachteile

+ hohe Bewegungsfreiheit
+ leicht
+ gute Kapuze
- relativ teuer
- Verschluss an Ärmel hält nicht

Details

UVP: 649,95 Euro
Verfügbare Größen: XS bis XL
Farbmöglichkeiten: „blue ocean" und „verry berry"
Außen: 100 Prozent Polyamid (Toray Dermizax EV)
Innen: 100 Prozent Merinowolle
Belüftungssystem
Kapuze mit 3D-Verstellung
Verstellbarer Bund
Skipasstasche am linken Arm
Abnehmbarer Stretch-Schneefang, Verbindung von Jacke und Hose möglich
Gewicht: 770 Gramm


Hier geht es zur Website des Herstellers mit weiteren Informationen. Die Jacke gibt es auch bei unserem Partnershop Bergzeit

 

 

 

 

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