Flylow gewann 2013 mit der LabCoat den APEX Award von Polartec®. Das junge amerikanische Label verspricht mit dieser technischen Jacke garantierte Wasserdichtigkeit, bei gleichzeitig höherer Atmungsaktivität. Die für den Allroundeinsatz am Berg gefertigte Jacke kommt in einem schlichten Design daher und ist hochwertig verarbeitet.
Testbedingungen
Die Jacke ist seit Anfang Dezember im Testeinsatz und wird bei jeglichen Unternehmungen im Winter benutzt. Zum Brötchen holen um die Ecke, zum Freeriden im Süden, zum Skitouren im aperen Norden, bei Skikursen im Regen und zum Joggen bei Föhn wurde sie bis jetzt getragen. Wettertechnisch hat sie also schon einiges mitgemacht: Von Dauerregen und Schneefall bis hin zum Föhnsturm. In dieser Zeit konnte ich mir ein gutes Bild davon machen, ob die von Flylow angepriesenen Eigenschaften auch stimmen.
Die Jacke trage ich in Größe M bei einer Körpergrösse von 176 cm und 72 kg. Unter der Jacke trage ich meistens eine Schicht aus Merinounterwäsche, einem Fleece und eine Weste.
Test
Der erste Eindruck der Jacke erzeugte bei mir gemischte Gefühle. Das Material fühlte sich zwar sehr angenehm an, die Jacke ist aber für meine Verhältnisse relativ weit geschnitten, was für mich sehr ungewohnt war. Da ich vorher eine eng geschnittene Bergsportjacke getragen habe, darf dies aber auch nicht verwundern. Vermutlich würde mir auch Größe S passen, aber nach einer kurzen Eingewöhnungszeit trägt sie sich sehr angenehm. Die Ärmel sind lang genug und haben einen Klettverschluss, der bei allen Verhältnissen problemlos funktioniert.
Flylow bewirbt die Jacke als garantiert wasserdicht, zu 99,9% winddicht, bei herausragender Atmungsaktivität, was ich bis jetzt absolut bestätigen kann. Bei Regen hält sie absolut dicht. Das Obermaterial nimmt bis jetzt keinerlei Feuchtigkeit auf und die Wassertropfen perlen ab, wie am ersten Tag. Die AquaGuard® Reissverschlüsse von YKK halten dicht und lassen sich leicht mit Handschuhen bedienen. Die Atmungsaktivität des Materials ist besonders zu erwähnen. Gerade bei diesem doch recht milden Winter, wird das Schwitzen nicht noch zusätzlich gefördert. Man fühlt sich immer richtig angezogen. Einzig am Anfang des Tests hatte ich immer ein etwas kaltes Gefühl im Brustbereich. Seither trage ich eine Weste und das Problem ist gelöst. Vermutlich kommt dies auch durch den etwas weiteren Schnitt zu Stande, der die Isolationseigenschaften etwas mindert. Gerade aber bei intensiveren Belastungen, empfinde ich das Material als deutlich angenehmer zu tragen als meine bisherigen technischen Jacken.
Die Jacke besitzt eine große verstellbare Kapuze, die ohne Probleme über einen Helm getragen werden kann. Die Kordelzüge sind etwas versteckt und lassen sich mit Handschuhen nicht ganz einfach bedienen. Der Kragen ist hoch geschnitten, was ich gerade bei windigen Verhältnissen als sehr angenehm empfinde.
Die Taschen sind so platziert, wie sie sein sollten: Eine im Brustbereich und zwei an den Seiten, die auch mit Rucksack problemlos erreichbar sind. Auf der Innenseite gibt es eine kleinere Tasche und zwei große Taschen, die laut Beschreibung für das Tragen von Fellen benutzt werden können. Persönlich finde ich diese Taschen sehr praktisch für das Verstauen von Karten. Das Einzige, was mir fehlt, ist eine Tasche für Magnetskikarten, was in Übersee wohl eher unüblich ist. Zum Touren sind das Packmaß und das Gewicht (625 Gramm) nicht rekordverdächtig, aber für mich in einem völlig akzeptablen Bereich.
Der abnehmbare Schneefang lässt sich mittels Druckknöpfen einfach bedienen und kann hervorragend an die Compound-Pant angeknöpft werden. Die großzügig angelegten Belüftungsreissverschlüsse unter den Armen sind sehr vorteilhaft, gerade bei schweißtreibenden Aufstiegen und lassen einem das Tragen der Jacke fast vergessen.
Fazit
Die LabCoat Jacke ist für den Allroundeinsatz am Berg gedacht und dies macht sie auch hervorragend. Nach etwa drei Monaten im Einsatz zeigt sie noch keine Abnutzungserscheinungen und macht einen robusten Eindruck. Einzig die etwas weite Passform im Brust- und Bauchbereich könnte etwas „schnittiger" sein. Dafür überzeugt sie mit einer herausragenden Atmungsaktivität. Gerade bei Aufstiegen mit Jacke, kann die Verbindung aus guter Atmungsaktivität und guten Belüftungsmöglichkeiten ihre Stärken ausspielen. Die Jacke trägt sich wie eine Softshell, bei absoluter Wasserdichtigkeit. Meine anfänglichen Bedenken bestätigten sich somit nicht und zusammen mit der Compound-Pant ist die Kombi von Flylow wirklich überzeugend.
Vor- & Nachteile:
+ sehr gute Atmungsaktivität
+ gute Belüftungsmöglichkeiten
+ robustes und dehnbares Material
+ große Innentaschen
- etwas große Passform im Brust-/Bauchbereich
- Kapuze lässt sich mit Handschuhen nur schwer bedienen
Produktdetails
UVP: 499,- €
Gewicht: 625 Gramm
- wasserdichtes und atmungsaktives Polartec® NeoShell®
- Belüftungsreißverschlüsse unter den Armen
- vorgeformte Schultern und Ärmel
- helmkompatible Kapuze
- abnehmbarer Schneefang
- drei Innentaschen
- zwei Handwärmtaschen
- eine leicht zugängliche Brusttasche
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