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Gear reviews Blizzard Zero G 108

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by Lukas Zögernitz 10/30/2015
Blizzard Zero G 108

Blizzard Zero G 108

Lukas Zoegernitz
With its Zero series, Austrian ski manufacturer Blizzard promises nothing less than to "initiate a revolution in the touring segment" - in other words: lightness without compromising downhill performance. That sounds exactly like the ski we've always been looking for. For this reason, during a trip to New Zealand, we tested under a wide range of conditions to see whether the Zero G is the ski with which we can enjoy a "hard" descent after an "easy" ascent.

Der österreichische Skihersteller Blizzard verspricht mit seiner Zero Serie nicht weniger, als „die Revolution im Touring Segment einzuleiten" – soll heißen: Leichtigkeit ohne Kompromisse in der Abfahrtsperformance. Das klingt also genau nach dem Ski, den wir immer gesucht haben. Aus diesem Grund haben wir, während eines Neuseeland Trips, unter verschiedensten Bedingungen getestet, ob der Zero G der Ski ist, mit dem wir nach einem „leichten" Aufstieg eine „harte" Abfahrt genießen können.

Hard Facts und Test Set Up

Getestet wurde der Zero G mit 108 mm Mittelbreite und einer Länge von 185 cm. Als Bindung war eine Marker Kingpin 10 in der Verleihversion verbaut (zu dieser nicht aus dem Hause Blizzard stammenden Bindung möchten wir nur anmerken, dass wir für diesen Ski die 13er Version der Kingpin empfehlen).

Blizzard Zero G 108

Zum Aufstieg wurden Felle von Pomoca (der Schweizer Fellhersteller aus der Oberalp Gruppe fertigt beispielsweise auch die Felle für K2) verwendet. Getestet wurde der Ski von einem 182 cm großen und 81 kg schweren Mann mit sportlichem Fahrstil während 15 Skitagen im August 2015 in Neuseeland. Bis auf Firn oder Frühjahressulz war von mehr als 40 cm Powder, über zerfahrene Varianten bis zu eisigen, abgeblasenen Rücken ein breites Spektrum an Testbedingungen vorhanden. Der Ski wurde immer mit einem K2 Pinnacle 130 aus der Saison 14/15 gefahren. Der Zero G 108 ist in den Längen: 171, 178 und 185 cm verfügbar. Die Taillierung von 136-108-122 mm ergibt bei der 185 cm langen Version einen Radius von 27 m. Blizzard gibt ein Gewicht von 1750 g je Ski an (bei 185 cm Länge: 0,79g/cm2 - eine eigene Messung war auf Grund der bereits montierten Bindung nicht möglich). Der Ski ist in Sandwich-Konstruktion aufgebaut, es sind außerdem eine "Compound Sidewall" und ein "Carbon Drive" Layer verbaut (mehr dazu weiter unten). Die unverbindliche Preisempfehlung für den Ski liegt bei 749 Euro.

Erster Eindruck:

Hebt man den Zero G zum ersten Mal auf, fällt einem das geringe Gewicht für einen Ski dieser Größe und Breite natürlich sofort auf. Mit 108 mm Mittelbreite und 185 cm sind 1750 g je Ski wirklich sehr leicht. Der leichteste Ski unter den Freetourern ist der Zero G damit aber trotzdem nicht. Um das Gewicht richtig einordnen zu können, hier einige Angaben zu Ski, die für einen ähnlichen Einsatzbereich designed wurden (jeweils Herstellerangaben): Black Diamond „Carbon Convert" Länge: 188 cm, Tailierung 134-105-117, Gewicht: 1550 g; Whitedot „R.108" Länge: 186 cm, Tailierung 138-108-119, Gewicht: 1760 g; Down Skis „Countdown 107" Länge: 184 cm, Tailierung 127-107-121, Gewicht: 1800 g.
Diser Vergleich zeigt, dass sich der Blizzard mit seinem Gewicht zwar gut sehen lassen kann, aber gewichtsmäßig auch nicht deutlich besser als seine Mitbewerber ist. Der Shape des Zero G erinnert an einen Big Mountain Ski: 27 m Radius, recht wenig Tailierung, flaches Tail, kurzer Rocker und wenig Camber laden zu schnellen Turns ein und sollen auch in härteren Bedingungen für genug Laufruhe sorgen. Diese Eigenschaften machen auf jeden Fall Lust auf eine 190+ cm Version, um zu sehen ob der Zero G die volle High-Speed-Big-Mountain-Waffe sein kann, die sein Shape verspricht. Die Sidewall, Base und Kanten sind, wie man es vom Salzburger Traditionsunternehmen aus Mittersill kennt, gut verarbeitet und wirken solide. Wie bei den meisten Topmodellen von Blizzard, sticht auch beim sonst schlicht designten Topsheet die knallige orange Farbe heraus. Die Base ist, bis auf das Logo an den Tips, komplett schwarz, wodurch die beim Freeriden oft unvermeidlichen Core Shots nach Reparaturen zumindest optisch nicht auffallen werden.

Abfahrtsperformance

Egal ob man es mit Muskelkraft oder mit dem Lift zum Startpunkt der Abfahrt geschafft hat, ab jetzt kann der Zero G seine Stärken ausspielen. Am Weg ins Tal ist er der abfahrtsorientierte Freerider den die Marketingtexte versprechen. Von der Leichtbauweise ist praktisch nichts zu spüren. Der Ski ist laufruhig und die Kanten halten. Tiprocker und Tail gehen flüssig in den Camber über, so dass man den Beginn des Rockers vorne nicht spürt und einem das Tail auch lange eine technisch unsaubere Rücklage verzeiht. Bei der Abfahrtsperformance scheinen die "Compound Sidewall" und der „Carbon Drive" Layer gute Arbeit zu leisten. Durch die in der Sidewall verwendete Technologie soll die Übertragung der Bewegungen des Fahrers auf die Kante verbessert werden sowie konstanter Druck über die gesamte Skilänge entstehen. Kurz zusammengefaßt: in der Praxis hat man das Gefühl die gesamte Kantenlänge gut nutzen zu können und baut dadurch schnell Vertrauen in die Kante auf, das auch bei eisigen Bedingungen nicht enttäuscht wird. Der „Carbon Drive" Layer soll durch eine spezielle 3D-Geometrie (unidirektionale Carbonfaser-Rahmenkonstruktion) für optimale Flex- und Torsionssteifigkeit und laut Hersteller nichts weniger als "ein im Tourenbereich bisher nie da gewesenes Maß an Stabilität und Kontrolle" schaffen. Bei der Abfahrt ist der Zero G dadurch, ganz ohne schickes Technik- und Marketingvokabular ausgedrückt: hart und laufruhig. Und ganz offen gesagt, für einen Ski dieses Gewichts überraschend hart und laufruhig. Ski mit Carbonkontruktion können, trotz (gemessenen) gleichen Flex Werten wie die nicht Carbon Varianten des gleichen Modells, schon mal unruhig wirken (vor allem bei der Nose kommt gerne ein Flattern auf); beim Zero G ist das nicht der Fall und man fühlt sich auf dem Zero G abwärts sehr gut aufgehoben.

Harte oder unruhige Abschnitte lassen sich souverän meistern und auch bei hohen Geschwindigkeiten büßt der Ski kaum an Laufruhe ein. In steilen Rinnen kann man sich, mit entsprechender Technik (der Zero G will aus dem Sprunggelenk gefahren werden) auf den Ski, durch den geringen Sidecut und die Steifigkeit, auch bei härteren Verhältnissen verlassen. Im Tiefschnee kommt dem Zero G seine Mittelbreite zugute – durch den geringen Tip Rocker muss man aber früher als bei vergleichbaren Modellen Acht geben damit einem die Skispitzen nicht abtauchen. Sprünge lassen sich auf Grund des steifen Tails, wie man das schon von den anderen Freerideski von Blizzard gewohnt ist, gut landen. Dreht man sich gelegentlich bei einem Sprung auch gern einmal um 180 Grad, ist beim Zero G Vorsicht und Können geboten! Das flache Tail ohne Tail Rocker kann einem hier einen ganz schönen Strich durch die Rechnung machen. Der Ski fährt zwar auch switch, ist dabei aber deutlich weniger spielerisch als Freerider mit Tail Rocker. Der Shape macht den Zero G allgemein zu einem eher wenig spielerischen Ski. Der Radius von 27 m, der kurze Tip Rocker und das steife Tail fordern Technik und genaues Fahren. Durch die geringe Vorspannung kann der Ski schnell etwas träge wirken, vorallem wenn man im Fahrstil zu passiv wird. In manchen Situationen würde man doch gerne etwas Tip Rocker haben, um z.B. in einer Rinne auch einmal das Tail um die Kurve schmieren zu lassen. Auch etwas mehr Radius, um z.B. beim Outrun einer Line auf die Piste auch ein paar kürzere Turns in den Schnee zu drücken, wünscht man sich manchmal. Wenn das Umlegen auf der Piste dann etwas länger dauert, merkt man auch die Mittelbreite von 108 mm. Oft verhält es sich beim Zero G, wie bei einem FIS Rennski im Vergleich zu einem hochwertigen Race Carver. Der Rennski bringt in gewissen Situationen eine Top-Performance, dazu muss man ihm aber „richtig reinsteigen". Der Race Carver wird zwar nicht an diese Performance herankommen, macht einem dafür aber oft das (Ski-) Leben etwas leichter.
Base und Kanten sind im Gebrauch robust und erweisen sich auch bei Steinkontakt als sehr widerstandsfähig. Das Topsheet und die Sidewall hingegen haben im Gebrauch merklich Spuren abbekommen und wirken deutlich weniger robust. Auf Nachfrage hat uns der Hersteller Blizzard aber auch bestätigt, dass es sich beim Testmodell um eine Vorserie gehandelt hat. Zitat Blizzard: "Bei der Serienproduktion wurden dann robustere und ein abriebfestere Topsheets verwendet, ohne natürlich das Gewicht negativ zu beeinflussen."

Aufstiegsperformance und Felle

Ein Gewicht von deutlich unter 2 kg je Ski und eine Pinbindung machen den Aufstieg natürlich angenehmer als mit 16er Rahmenbindung und 2,5 kg Powderlatten. Ist man aber nicht gerade der Ausdauerkaiser, ist das geringe Gewicht meist auch notwendig um nach langen Aufstiegen die Abfahrt noch genießen zu können. Nicht umsonst sieht man auch bei Freeridern immer mehr Carbon Ski mit Pinbindungen.

Der Zero G geht diesen Trend voll mit : mit ihm muss man auch vor 1000+ hm Touren keine Angst haben. Positiv fällt im Aufstieg auch noch der geringe Sidecut und die hohe Toursionsseifigkeit auf, dadurch hat man einen sehr guten Halt auf der Kante und meistert viele Querungen auf hartem Untergrund problemfrei, ohne Harscheisen auspacken zu müssen. Auch die Felle von Blizzard passen zum Gesamtbild des hochwertigen Freetourers. Sie sind sehr leicht und gefühlt auch etwas dünner als vergleichbare Modelle anderer Hersteller. Das Anlegen ist durch Bügel vorne und verstellbaren Strap hinten einfach und geht leicht von der Hand. Die Felle geben guten Halt im Aufstieg und kleben gut am Ski. Einzig bei sehr kalten Temperaturen und oftmaligem Anlegen an einem Tag lässt der Kleber etwas nach. Die Basis der Felle wirkt etwas härter und man bekommt den Eindruck, dass dadurch beim Verstauen Falten entstehen, die sich beim Aufstieg mit Schnee füllen und das Fell nicht mehr so gut kleben lassen.

Fazit

Der Blizzard Zero G 108 ist ein hochwertiger Freetourer mit sehr guter Abfahrtsperformance bei geringem Gewicht. Mit ihm ist Blizzard ein großer Schritt nach vorne gelungen. Die angekündigte Revolution ist er aber nicht. Auch wenn die Abfahrtsperformance hervorragend ist, gibt es bereits Ski mit vergleichbaren Gewicht/Abfahrtsperformance-Verhältnis am Markt. Das soll die Performance des Ski aber keineswegs schmälern, denn für Freunde von harten Ski mit geringem Sidecut und flachem Tail steht nun mit dem Zero G ein Ski zur Auswahl, bei dem man für das geringe Gewicht kaum Einschnitte in der Abfahrtsperformance in Kauf nehmen muss.

Vor- & Nachteile

+ Sehr geringes Gewicht
+ Abfahrtsperformance: laufruhig, kraftvoll
+ Haltbarkeit
~ Anspruchsvoller Shape
- Preis

Informationen

Längen: 171-178-185 cm
Taillierung: 136-108-122 mm
Radius: 27.0 m (185 cm)
Gewicht: 1.540g +/- 50g (171 cm); 0,79g/cm2
Konstruktion: Sandwich Compound Sidewall; Carbon Drive Technology

Informationen des Herstellers findet ihr hier.

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This article has been automatically translated by DeepL with subsequent editing. If you notice any spelling or grammatical errors or if the translation has lost its meaning, please write an e-mail to the editors.

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