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Equipment

Marktübersicht Freeride-Skischuhe Saison 2011/2012

Die wichtigsten SKischuhe für Freerider im Überblick

von Lorenzo Rieg 11.12.2011
Tobi Kurzeder
Eisentaler Spitze
Totti, Marius
Einer der großen Materialtrends im Freeridebereich der letzten Jahre ist die größere Verbreitung von Freeride-Skischuhen. Wen es weg von ausgefahrenen Skivarianten zieht, oder wer genug von wackeligen Skitourenabfahrten in wachsweichen Tourenschuhen hat, der kann aus einer immer größer werdenden Auswahl an tourentauglichen Freeride-Skischuhen wählen. Damit ihr im Produktdschungel nicht den Überblick verliert, haben wir auch diese Saison wieder in dieser Marktübersicht alle uns bekannten verfügbaren Freeride-Schuhmodelle der Saison 2011/2012 vorgestellt und kategorisiert.

Einer der großen Materialtrends im Freeridebereich der letzten Jahre ist die größere Verbreitung von Freeride-Skischuhen. Wen es weg von ausgefahrenen Skivarianten zieht, oder wer genug von wackeligen Skitourenabfahrten in wachsweichen Tourenschuhen hat, der kann aus einer immer größer werdenden Auswahl an tourentauglichen Freeride-Skischuhen wählen. Damit ihr im Produktdschungel nicht den Überblick verliert, haben wir auch diese Saison wieder in dieser Marktübersicht alle uns bekannten verfügbaren Freeride-Schuhmodelle der Saison 2011/2012 vorgestellt und kategorisiert.

Trends

Weiterhin sind zwei Trends im Bereich der Freeride- und stark abfahrtsorientierten Tourenschuhen diese Saison kaum zu übersehen. Erstens wächst das Angebot weiter stark, und vor allem namhafte Hersteller aus dem Alpinschuh-Sektor (Tecnica, Nordica) präsentieren neuen Kollektionen. Aber auch fast alle Hersteller aus dem Tourenschuhbereich erweitern ihre Modellpalette, was die Auswahl und damit die Möglichkeit den perfekten Schuh zu finden natürlich erhöht, aber auch für mehr Unübersichtlichkeit und Verwirrung sorgen kann.

Zweitens gibt es auch für 2011/2012 immer mehr Modelle mit Tech-Inserts. Früher nur für Leichtgewichtsfanatiker und aufstiegsorientierte Tourengeher interessant, ist das Tech-Konzept für Dynafit, Plum und G3-Bindungen immer mehr auch bei abfahrtsorientierteren Tourengehern anzutreffen.

Weiterhin eher gering ist nach wie vor das Angebot für Freeriderinnen. Auch wenn hier das eine oder andere Modell dazugekommen ist, bleibt die Auswahl noch immer eher überschaubar (einige der Männer-Modelle sind jedoch in recht kleinen Größen verfügbar).

Die folgende Marktübersicht zeigt zunächst die Neuheiten der Saison 2011/2012 und kategorisiert anschließend die aktuell im Handel verfügbaren Modelle nach ihren Einsatzgebieten und Produkteigenschaften.

Neuheiten 2012

Black Diamond

Detailverbesserungen beim Freeride-Skischuh-Oldie Factor sind zu verzeichnen. Ein neuer bequemerer Innenschuh mit verbessertem Laufkomfort, sowie einige Detailveränderungen an der Außenschale für längere Haltbarkeit und bessere Performance. Äußerlich fallen hauptsächlich die Designänderung und die veränderte Namensgebung auf. Der Factor wird zum Factor 130, der Method zum Factor 110.

Dynafit

Der neue Titan Ultralight, der zusätzlich zum gleich bleibenden Titan angeboten wird, ist durch den einsatz von Carbon bei gleicher Härte und Form fast 300 Gr. (15%) leichter als sein Namensvetter.

Garmont

Der Tourenschuhhersteller Garmont kommt für diese Saison mit einer komplett neuentwickelten Freerideschuh-Serie. Mehrere komplett neue Modelle für Herren und Damen sind hier ein deutliches Zeichen in welche Richtung man gehen möchte, denn gleichzeitig werden alte Modelle ebenso weiter angeboten.

Nordica

Eine komplett neue Schuhlinie kommt auch vom Alpinschuhhersteller Nordica. Die Hell&Back Hike-Serie beitet drei Herren und zwei Damenmodelle. Allen Modelle sind eher alpin ausgelegt, haben dennoch einen Gehmechanismus und teilgummierte Sohlen.

Salomon

Nachdem es einige Modelle bereits im Laufe den letzten Saisons erfolgreich auf den Markt geschafft haben, wird die Freerideschuh-Palette um das Topmodell Quest 14 erweitert.

Tecnica

Eine komplett neue Schuhserie wird von Tecnica eingeführt. Eine interessante Preisstruktur und die solide Tecnica-Schuhqualität machen die neuen Modelle besonders für Freerider interessant, die immer weiter weg vom Skigebiet wollen und die bereits positive Erfahrungen mit den alpinen Schuhen von Tecnica gemacht haben.

Die Kandidaten – der Ultimative Überblick

Wir stellen in der PowderGuide Marktübersicht alle aktuell im deutschsprachigen Raum erhältlichen Modelle vor. Unsere Aufnahmebedingung: die Modelle müssen für aufstiegs- und abfahrtsorientiertes Freeriden geeignet sind. Umgelabelte Standardschuhe, die in einer der Disziplinen „Alpin“ oder „Tour“ zuhause sind, werden hier explizit nicht gelistet. Maßgeblich zur Aufnahme sind ein relativ harter Flex und damit eine abfahrtsorientierte Auslegung des Schuhs. Gleichzeitig muss zumindest eine Profilsohle vorhanden sein, beziehungsweise die Möglichkeit eine solche zu montieren. Ob gekrümmte Sohle mit DIN-Freigabe für Tourensohlen oder Alpinsohle mit leichtem Profil an einigen Stellen war kein K.O.-Kriterium.

Der harte Minimaltourer

Die Modelle mit einem Flex von deutlich über 100 haben oft das Gewicht, die Festigkeit und meist den klassischen Aufbau mit einer zweiteiligen Schale von sportlichen Alpinschuhen. Sie stehen diesen dadurch in Sachen Kraftübertragung in fast nichts mehr nach. Sie sind Freeridern zu empfehlen, die größten Wert auf die Performance bei der Abfahrt legen und sich in jeder Situation hundertprozentig auf ihre Schuhe verlassen wollen. Sie müssen dafür allerdings bereit sein die mäßige Bequemlichkeit der Schuhe im Aufstieg in Kauf zu nehmen.

Teilweise verfügen die Modelle über keinen Gehmodus und sind daher bei längeren Aufstiegen mit Fellen eher etwas für Hartgesottene. Der hauptsächliche Einsatzbereich dieser Schuhe dürfte im Bereich der kurzen Aufstiege zu Fuß durch felsiges Gelände und kürzerer Aufstiege mit Fellen sowie bei der Befahrung extrem schwieriger Abfahrten liegen. In Kombination mit einer Marker Duke erreicht man eine Stabilität wie mit einer Alpinausrüstung – bei entsprechend hohem Gewicht.

Männer

Atomic Tracker 100 und 130
Black Diamond Factor 130
Dalbello Virus Free
Dynafit Titan und Titan Ultralight
Garmont Delirium FR+ und Mystic
Lange Superblaster und Blaster Pro
Nordica Hell&Back Hike Pro und Hike Exp
Salomon Quest 10, 12 und 14
Scarpa Hurricane Pro, Tempest, Mobe
Tecnica Bodacious und Cochise

Frauen

Garmont Asylum und Azula
Nordica Hell&Back Exp W
Salomon Quest Woman 10
Scarpa Domina, Shaka

Die wandlungsfähigen Alleskönner

Die Modelle mit einem Flex von 90 bis etwa 100 können von der Härte und damit der Kraftübertragung mit den härtesten Modellen oft nicht ganz mithalten. Sie vermitteln beim Fahren eher das Gefühl in Tourenschuhen zu stecken. Dafür sind Ihre Eigenschaften im Aufstieg wirklich deutlich besser. Sie verfügen über einen ausgereiften Gehmechanismus und vor allem bei den Modellen mit Inserts für Tech-Bindungen von Dynafit, G3 oder Plum lässt sich auch kräftig Gewicht sparen. Trotzdem steht die Abfahrtsperformance hier noch klar im Vordergrund. Diese Schuhe können wirklich überall eingesetzt werden, vom kurzen Aufstieg über den Tag auf der Piste bis hin zur Tagestour. Der Benutzer muss hier selbst entscheiden, ob ihm etwa die Performance eines weicheren Schuhs auf der Piste genügt, oder ob er mit einem relativ schweren und harten Schuh längere Touren gehen möchte.

Männer

BD Factor 110 und Quadrant
Dalbello Tour&ID, Lite ID
Dynafit ZZeus
Garmont Radium und Shogun
Nordica Hell&Back Hike
Salomon Quest 8
Scarpa Mobe, Typhoon
Tecnica Bonafide und Bushwacker

Frauen

BD Shiva
Dynafit Gaia
Garmont Luster und Hydra
Nordica Hell&Back W
Salomon Quest Woman 8
Scarpa Shaka

Das sensible Leichtgewicht

Modelle mit einem Flex von etwa 80 waren bis vor ein paar Jahren das Härteste, was man an Tourenschuhen bekommen konnte. Heute können sie in diesem Bezug kaum noch vorn mithalten. Sie bieten dem tourenaffinen Freerider ein relativ niedriges Gewicht und recht komfortable Aufstiegseigenschaften, da sie meist auch weniger Vorlage und einen niedrigeren Schaft haben als die härteren Schuhe. Ihr Einsatzbereich liegt hauptsächlich bei langen Aufstiegen sowie Tages- und Mehrtagestouren, wobei die Abfahrtsperformance ein wenig in den Hintergrund rückt, vor allem wenn man die Bequemlichkeit im Aufstieg besonders schätzt. Nicht vergessen sollte man hier, das auch mit diesen Schuhen steile Nordwände, enge Couloirs und eisige Pisten problemlos befahren werden können, ausreichendes Skikönnen vorausgesetzt.

Männer

Black Diamond Prime
Dynafit TLT 5 Performace
Garmont Outrider
Scarpa Skookum

Frauen

Black Diamond Swift
Garmont Outrider W
Scarpa Domina

Alle Modelle im Überblick – Männer

Alle Modelle im Überblick – Frauen

Kauftipp

Wie immer gilt beim Ski- und Tourenskischuhkauf, dass eine persönliche Anprobe sowie gegebenenfalls Beratung und optionales Anpassen der Schuhe fast immer erforderlich sind. Blind im Internet zuschlagen hat beim Skischuhkauf erfahrungsgemäß in den wenigstens Fällen zu glücklichen Ergebnissen geführt.

 

Haftungsausschluss und Hintergrundwissen zum Test

- Der Flex-Index gibt die Nachgiebigkeit des Skischuhs an. Je höher der Wert, desto härter der Schuh. Der Wert 100 wird im Allgemeinen als "hart" bezeichnet. Die Skala beginnt für Erwachsenenschuhe bei etwa 40 und endet bei etwa 150 für frei im Handel erhältliche Ski- und Tourenschuhe. Alle Flexwerte sind auf den Flexindex des Marktführers Salomon zur besseren Vergleichbarkeit angepasst und können daher von den Herstellerangaben abweichen.

- Lange Blaster Pro und Superblaster werden je nach Land auch Banshee Pro bzw. Superbanshee bezeichnet.

- Leider war bei den Damenmodellen keine Einordnung bezüglich der Flexhärte und Passform möglich, da die Füße der Autoren beim besten Willen nicht hineinpassen und die Schuhe generell wenig verbreitet sind. Der Flex steht aufgrund des geringeren Gewichts der weiblichen Freerider in Relation zum entsprechenden Herrenmodell.

- Die Kategorisierung und Aufnahme der Modelle beruht auf einer subjektiven Einschätzung der Autoren. Teilweise war eine Anprobe in der Praxis im Schnee nicht möglich, weshalb es zu geringen Fehleinschätzungen kommen kann.

Text & Grafiken: Lorenzo Rieg, Marius Schwager

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