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ISPO 2015 l Teil 5: Splitboards, Snowboards, Boots und Bindungssysteme

Neues aus dem Snowboard-Bereich fĂĽr den Winter 2015/16

von Patrick Wehowsky • 12.02.2015
Der Splitboard-Trend, der sich auf der ISPO 2014 schon angedeutet hat, hält auch im Winter 2015/16 an. Jeder noch so kleine Brand hat nun mindestens ein Splitboard im Produktportfolio. Bei den etablierten Brands hält – quasi gemäß dem BWL-Lehrbuch und der darin auffindbaren Wettbewerbsmatrix von Porter – die Produktdifferenzierung weiter Einzug. Mehr und für alle Gruppen und Geldbeutel lautet, ganz grob skizziert, die Devise.

Bei den tourenorientieren Snowboardboots hat sich mittlerweile die Verwendung einer steigeisenfesten Vibram-Bergsohle als Standard etabliert; im kommenden Jahr jedoch in der integrierten Version, was die Sohlenlängen der Boots deutlich schrumpfen lässt (z.T. mehr als 1 cm) – eine Hoffnung für alle Herren und Damen, die auf großem Fuß leben.

Bei den Bindungssystemen sind hauptsächlich kleine, aber sinnvolle Verbesserungen festzustellen: Spark hat im nächsten Jahr dann auch eine jeweils frauenspezifische Version ihrer Bindungen im Angebot (was Anhänger einer aufgeklärten Gendertheorie nicht erfreuen wird, wird so doch der herrschende Diskurs zementiert, aber das ist eine andere Geschichte).

Auffallend und deshalb als Add-on in diesen Bericht integriert, ist das neue Retro-Must-Have vieler Snowboardbrands – das Powder-Board. Meist klassisch im Powdergun-Style ohne Schwalbenwanz aber mit langer Nose gehalten, hat nun fast jede Firma ein Produkt für den leichten, weißen Traumstoff im Angebot, nach welchem wir nach Orakels Ansage hinterherhecheln

Splitboards

Rossignol

Da XV Split bleibt das einzige Splitboard im Rossignol-Programm. Es gibt keine großen Veränderungen, lediglich am Tail wurde eine Aufhängung zur Befestigung der schon fertig zugeschnittenen Pomoca-Felle angebracht. Zudem wird es das XV Split in 164 cm als breite "wide" Version geben. In Zusammenarbeit mit Plum gibt es eine XV Splitboardbindung mit eigenen Straps und eigenem Highback.

Amplid

Amplid hat gleich zwei Neuheiten im Programm: Das Creamer ist ein echtes Allroundtalent. Ein ausgewogener Shape, der im Powder und auch in hartem Schnee gut funktioniert. Camber unter den Bindungen und ein gemäßigter Nose-Rocker in Kombination mit dem tapered Tail ist hier die Formel für ein Brett welches überall geht.
Das Miligram ist die konsequente Weiterführung des Carbon Lab. Es hat dieselbe Outline und Camber-Profile wie das Creamer.  Durch radikale Gewichtseinsparungen (kein Topsheet) und großzügige Verwendung von Carbon ist es mit 2,3 kg das derzeit leichteste auf dem Markt erhältliche Splitboard.
Weiterhin im Programm ist das Morning Split mit neuer Farbe.

Venture

Das Zelix hat einen tieferen Sidecut sowie eine längere Nose bekommen, was ein verspielteres Board ergibt. Als Carbon- Version gibt es das Zelix mit dem vielversprechenden Namen „Black Magic“. 
Das Euphoria ist immer noch das Board für richtig tiefen Schnee, mit normalem Sidecut ist es aber nun etwas universeller geworden. Die Solid-Version hat zusätzliche Inserts, um es mit Pad als Snowsurfer zu fahrenDas Odin bleibt unverändert die Bigmountain Waffe im Venture Line- Up. Dabei ist zu beachten, dass das Odin zwar die Outline des letzten Jahres, aber wieder den steiferen Kern der vorhergegangenen Jahre hat. Alle, die eventuell über diesjährige  amerikanische Rezensionen bezüglich des Odins gestolpert sind, aufpassen!

 

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Völkl

Neu bei Völkl ist die Splitboardversion des Alright: das Xsight. Die nach hinten versetzten Contact Points verkürzen die effektive Kantenlänge was ein sehr wendiges und verspieltes Board ergibt. Durch den Camber unter den Füßen hat das Xsight in Aufstieg und Abfahrt genug Kantenhalt. „Sehr innovativ“ bietet Völkl einen Metallstift an, der für die Abfahrt in die Voile Touringbrackets eingesetzt wird und die Splitboardhälften zusätzlich versteifen soll.

Das Untrack bleibt unverändert im Programm. 

Jones

Das Aviator gibt es nächste Saison auch als Splitboard. Mit dem Kantengriff des durchgehenden Camber eignet es sich hervorragend für harten Schnee und steiles Gelände. An den Contact Points ist die Kante hochgezogen (also eine Art 3-D Base),  wodurch das Aviator weniger schnell zu verkanten droht.

Beim Solution wurde ein neues ECO-plastic Topsheet eingesetzt, welches leichter und trotzdem haltbarer sein soll. Auch soll es stärker schneeabweisend sein. 2015/16 gibt es das Solution in drei neuen Wide-Längen: 159w, 165w und 169w.

Das Explorer ist weiterhin der Einstieg in die Jones-Splitboardwelt: Es ist etwas günstiger und weicher als das Solution. Die Kombination aus Freeride Nose und Freestyle Tail ergibt ein sehr verspieltes Board, welches zum Buttern und Springen einlädt.

Mit neuen Designs sind weiterhin das Carbon Solution, das Hovercraft und Ultracraft Split, sowie das Discovery Split im Programm

2015/16 gibt es alle Jones-Splits mit Einkerbungen am Tail zur Fellaufhängung. 

Nitro

Nitro bringt mit dem Doppelganger ein neues Allround Splitboard mit sehr interessantem Nose und Tail Shape auf den Markt. Der Noseshape, welcher normalen Skiern nachempfunden ist, soll den Aufstieg erleichtern. Außerdem gibt es einen Camber in der Mitte, der zusammen mit den Hike Pods (was das genau darstellen soll, konnten sie uns selbst nicht schlüssig erklären, hört sich aber gut an) den Kantenhalt in Aufstieg und Abfahrt verbessern soll. Durch Rocker in Nose und Tail soll es dennoch viel Auftrieb geben. Richtig leicht fühlte es sich trotz gegenteiliger Bekundungen nicht an. 
Mit dem Nomad und dem Volta hat Nitro auch zwei gĂĽnstige Einsteiger Splitboards im Programm.
Alle Nitro Splitboards haben ein eigenes Hooksystem, welches aber keinerlei Vorteile gegenĂĽber dem Voile-System besitzt.

Gara

Das junge tschechische Splitboardlabel war nun das zweite Jahr in Folge an der ISPO vertreten. Gara bietet 4 Splitboards an:
Das Classick ist ein Allroundboard, welches sich in allen Schneebedingungen wohl fühlt. Das Duck ist eine Freestyle orientierte Version des Classick mit mehr Pop und Twintip Kern.

Speziell das Ranger von Gara greift einige Trends im Freeride-Boarddesign auf. So hat das Ranger einen verlängerten Radius, um das Board unempfindlicher gegen Verschneiden bei hohen Geschwindigkeiten zu machen, wobei es fraglich ist, ob bei 9 Metern von einem verlängerten Radius gesprochen werden kann.Das Capitan als viertes Board in der Reihe ist der klassische Surfer für die richtig tiefen Tage. Wahlweise gibt es das Capitan mit Fish oder Pintail.

 

Burton

Burton bringt mit dem Fish Split ein Splitboard für die richtig tiefen Tage. Nachdem es vor ca. mehr als zehn Jahren die ersten Prototypen und selbstgesplitteten Fishs gab, springt Burton nun mit „etwas“ Verspätung auf diese sinnvolle Idee auf. Außerdem wird es das Custom Splitboard mit Camber und versprochenem starken Kantenhalt geben. Beide Modelle sind Splitversionen der entsprechenden Solidboards.

Das Landlord und das Anti-Social Split bleiben im Burton Splitboardprogramm bestehen.

Elan

Elan hat auch den Splitboardmarkt entdeckt und bietet nächste Saison ein Splitboard an.

Plum

...hat weiterhin das Prems und Talps im Angebot.

Flow

bringt mit dem Soltitude ein split-ready Snowboard an, welche eine zusätzliche, mittig verlaufende Seitenwange hat, um das Zerteilen des Boards zu erleichtern.

Lediglich Designupdates gab es bei K2, Libtech, Gnu und Arbor.

Furberg 

Furberg hat seit diesem Jahr einen leichten Camber in sein Freeride eingebaut, was die Steigfähigkeit deutlich verbessern dürfte. Ansonsten ist der Shape in seiner Innovationskraft und Konsequenz das Beste, was dem Snowboarden in letzter Zeit hat passieren können.

Boots

Deeluxe

Nachdem es im letzten Jahr um Deeluxe eher ruhig geworden war, kommen die Neuerungen heuer umso dicker. Zum einen ist es Deeluxe gelungen, die Vibramsohle besser in den Schuh zu integrieren, was eine Sohlenverkürzung um ca. 1 cm ergibt. Auch Damen und Herren mit größeren Füßen dürfen nun beherzt zugreifen. Desweiteren gibt es eine Abdeckung des Schnürsystems im Vorderfußbereich, der selbiges vor dem Eineisen bei widrigen Bedingungen schützen soll. Der wahre Clou ist aber eine Art Gehmechanismus, den Deeluxe seinem Topmodell, dem Signature Boot von Xavier de le Rue, spendiert hat. Ein einfacher Schlitz auf der Rückseite des Boots in Kombination mit der Knöchelstabilisierung durch das BOA-System versprechen ein deutlich angenehmeres Gehen. Der "Umbau" auf den Abfahrtsmodus funktioniert einfach und schörkellos mittels des vorhandenen Powerstraps. Deeluxe hat seine Hausaufgaben gemacht!

ThirtyTwo

Jetzt, nachdem Freeride-God (oder schon Groß -)father Jeremy Jones als neues Teammitglied begrüßt wurde, lässt sich ThirtyTwo nicht lumpen und bringt mit dem Jones Signature-Modell einen astreinen Tourenboot auf den Markt. ThirtyTwo schafft es ebenfalls die Vibramsohle in den Boot zu integrieren, auch die Schnürabdeckung ähnelt einem alpinen Bergschuh. Der Jones-Schuh weist ebenfalls eine Walk-Funktion auf, welche jedoch mit BOA geschlossen wird und nicht so tief eingeschnitten ist, wie jene von Deeluxe. Aus Konsumentensicht ist es nur als positiv zu bewerten, dass es mit ThirtyTwo einen weiteren Wettbewerber auf dem kleinen, aber feinen Segment der Tourenboots gibt.

Nicht auf der ISPO vertreten, aber trotzdem erwähnenswert

Fitwell

Seit 2012/2013 ist die italienische Bergschuhfirma Fitwell auch im Snowboardsegment aktiv und hat – damals zeitgleich mit dem Deeluxe XV –  mit dem Backcountry einen sehr harten und verwindungssteifen Softboot mit Vibramsohle auf den Markt gebracht.  Er dürfte jenen Videojunkies gut bekannt sein, die sich die letzten Streifen von Jeremy Jones genauer angeschaut haben. Dort trägt der werte Herr ebenfalls den Fitwell Backcountry. Die neueren Versionen haben im Vergleich zur ersten Version nun einen Powerstrap.

Bindungssysteme

Wie schon oben erwähnt, gibt es bei den Bindungssystemen eher kleine Verbesserungen als den großen Sprung, was angesichts der Systemwechsel von Spark und Karakoram im letzten Jahr nicht weiter erstaunt.

Spark R&D

Spark verabschiedet sich nach nur einem Jahr von der Tesla-Baureihe und nennt seine neue Bindungs-Linie nun T1?! Ein reiner Marketing-Gag, denn die Snapramps bleiben, die neuen Bindungen heißen Surge (a.k.a Afterburner) und Arc (die vormalige Magneto). Die Verbesserungen liegen hier in den Details, sind aber sinnvoll: Zum einen gibt es nun statt zwei Steighilfebügeln, nur noch einen (T1), welcher sich in zwei Stellungen arretieren lässt. Dafür wurde die Baseplate angepasst und es gibt ebenfalls einen neuen, simplen Heel-Lock Mechanismus. Der alte Heel-Lock wurde geringfügig modifiziert und wird weiter produziert (für Afterburner- und Magneto-Besitzer). Neu sind zwei schlankere, kleinere Bindungen für die leichten und kleinen Personen unter uns – Spark brandet sie als spezifische Frauenbindungen. Das Harscheisen wurde an den vormaligen Schwachpunkten stabilisiert und es gibt einen neuen Einschubwinkel (jetzt 90 Grad), der das versehentliche Verschieben verhindern soll. Zudem hat Spark nun endlich die Bitten der Nutzer erhört und eine einfach zu bedienende Highback-Einstellung namens „Rip’n’Flip Highback“ präsentiert. Diese sind auch für ältere Bindungen nachrüstbar. Weiterhin im Programm sind die Blaze und die Burner als klassische Pinbindungen inklusive der Harscheisen.

Eine wirkliche Verbesserung gibt es auch für alle Splitboardbesitzer außerhalb der K2 und Burtonwelt. Durch die neu konstruierten Pucks geht die Stance-Einstellung deutlich leichter, schneller und präziser von der Hand.

Ein schönes Video zu den Neuigkeiten bei Spark von den Kollegen vom Splitboardmag.

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Karakoram

Bei Karakoram gibt es deutlich weniger zu berichten. Es gibt einen neuen, selbst entworfenen, leichteren Top-Strap und im Internet kursieren Bilder ihres Prime-Ride-Interfaces als Karbonversion. Ansonsten ein bisschen gefeilt hier, eine kleine Ă„nderung da.

Im Video sieht das dann folgendermaĂźen aus:

karakoram ISPO 2015 from Splitboard Magazine on Vimeo.

Plum

Plum bleibt mehr oder weniger gleich zum letzten Jahr. Im Trockenen einfache Bedienung, mit Handschuhen, Schnee und Eis kann das Ganze schon wieder anders aussehen. Insbesondere der kleine Bedienungshebel gibt hier zu denken. Dafür ist die Harscheisenaufnahme besser als beim Spark gelöst worden, nicht so viel ruckeln und zerren – oben einsetzen – auf die Seite ziehen – passt!

Interessant ist, dass Plum mit Rossignol eine Kooperation eingegangen ist und das XV Splitboard mit einer modifizierten Plum-Bindung verkaufen wird (andere Straps, Branding). Vielleicht erhalten sie so eine größere Marktreichweite – time will tell.

Nicht auf der ISPO vertreten

Ranger

Ranger, als neuseeländischer Garagenwerkstatt-Brand gegründet, bastelt schon einige Jahre an seiner Bindung. Mittlerweile soll sie lieferbar sein. Sieht hübsch aus, bringt aber keine grundsätzlichen Vorteile zu den anderen Bindungen.

Phantom

Phantom ist die Ein-Mann-Hobbybrand von John Keffler, der mal kurz, seit zwei, drei Jahren die Hardbootsplitboardwelt auf den Kopf gestellt hat. Seine Hardbootbindung ist leicht, beständig und dabei noch genau auf die Anforderungen des Snowboardens zugeschnitten (lateraler Flex). Da er das Ganze aus Leidenschaft neben seinem eigentlichen Job produziert, ist das Ganze keine günstige Angelegenheit, was aber aus obiger Erläuterung durchaus nachzuvollziehen ist. Gäbe es endlich mal optimierte Snowboardtourenhardboots von der Stange, ich wäre versucht, ein paar Phantoms zu ergattern.

Splitsticks

Splitsticks gibt es jetzt auch schon ein paar Jahre. Ganz neu aufgetaucht ist eine Zeichnung zur nächsten Bindungsversion namens „Sway 2.0“. Den Bildern zu urteilen gibt es eine neue Verbindung bei der Bindungsaufhängung im Splitmodus sowie eine automatische Arretierfunktion für die Bindung.  Zudem soll die künftige Bindung auf das normale Voile-Pattern passen, was einer größeren Verbreitung dienlich wäre. Schaun ma mal! Bisher gab es die Bindung leider nicht einzeln zu kaufen.

In den Bilderstrecken findet ihr die restlichen Splitboard und Powderboardbilder

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