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gear of the week

Gear of the Week | Scarpa Maestrale

Lightweight ski touring boots with good downhill performance

by Lorenzo Rieg 04/11/2012
Lea Hartl
Lorenzo Rieg
Last winter's newcomer has now become a standard boot. No wonder, as the lightest four-buckle boot is not only a lightweight boot with excellent walking function, its downhill performance is also not to be sneezed at and the boot is downright affordable compared to the competition. We have tested how the orange ski touring wonder performs in tough continuous use.

Der Newcomer des letzten Winters ist mittlerweile zu einem Standardschuh geworden. Kein Wunder, handelt es sich beim leichtesten Vierschnaller nicht nur um einen leichte Schuh mit exzellenter Gehfunktion, auch die Abfahrtsperformance ist nicht zu verachten und der Schuh ist im Vergleich zur Konkurrenz geradezu günstig. Wie sich das orangene Skitourenwunder im harten Dauereinsatz schlägt, haben wir für euch getestet.

 

Zum Schuh

 

Verfügbare Größen: 25.0-32.0 (das Damenmodell „Skadi“ gibts von 22.5-27.0)
Getestete Größe: 28.0
Gewicht: 1530g (in Größe 27.0 laut Hersteller)
Mehr Infos
 

 

Zum Tester

 

184 cm, 75 kg, relativ fit aber nicht gerade ein Muskelprotz, kommt überall runter. Meine Füße haben eigentlich keine Problemstellen und sind eher schmal (nicht extrem schmal). Generell habe ich keine allzugroßen Probleme Skischuhe zu finden in denen ich skifahren kann, allerdings habe ich oft keinen perfekten Halt bzw die Kraftübertragung ist eben aufgrund zu weiter Schuhe nicht optimal.
Schuhe die mir bisher am besten gepasst haben: Raichle/Fulltilts, Fischer Soma Race 130 (der erste), Scarpa Denali.
 

 

Testbedingungen

 

Ich habe den Schuh letzte Saison, diese Saison bis heute sowie im Sommer in Südamerika an insgesamt gut 100 Tagen auf Skitouren in Gebrauch gehabt. Daher kann ich mit recht gutem Gewissen sagen, das er wohl wirklich unter allen Bedingungen getestet wurde und zudem auch einigem an Belastungen ausgesetzt war. Genutzt wurde er hauptsächlich auf folgenden Ski: Völkl Explosiv in 190 cm (erstes Modell, ein hartes Brett) mit Dynafit TLT Speed und Dynafit Vertical ST sowie DOWN-Skis Countdown 2 mit G3 Onyx. Beides also keine Kinder- oder leichte Tourenski, sondern waschechte, auf Abfartsperformance ausgelegte Freerider.
 

 

Schale

 

Die Schale des Maestrale verfolgt ein etwas abgeändertes 3-Teiler-Konzept mit vier Schnallen. Die Zunge wird nicht wie üblich nach vorne, sondern mitsamt der beiden unteren Schnallen zur Innenseite des Schuhs weggeklappt. Die Zunge hat außerdem eine recht ausgeprägte Knickfalte im Risstbereich und ist folglich recht weich. Das macht aber wenig, da die Härte beim Maestrale ungewohnterweise praktisch ausschließlich auf dem hinteren Teil des Schaftes basiert. Wird dieser für die Abfahrt blockiert, bewegt er sich fast gar nicht mehr, wodurch der Schuh insgesamt erstaunlich steiff wird. Blockieren lässt sich der Schuh in 2 Vorlagepositionen, und zwar in meiner Meinung nach sehr sinnvollen Stellungen mit 18° oder 22°. Während die beiden unteren Schnallen normale, auf Leichtigkeit getrimmte Ausführungen sind, handelt es sich bei der Ristschnalle um die von vielen früheren Scarpa-Modellen bekannte Ratsche. Die Schnalle am Schaft ist prinzipiell auch ganz normal, allerdings sorgt ein zusätzlicher Bügel dafür, das die Schnalle sich auch im offenen Zustand, etwa beim Aufstieg, nicht aushängt. Hierfür gibt es zugegebenermaßen elegantere Lösungen, effektiv ist es allerdings allemal. Erfreulich ist die Ausführung des Powerstraps. Er ist elastisch, d.h. Blockiert die Bewegung nach vorne nicht vollständig, hält den Fuß aber trotzdem recht gut fest, was insbesondere in Zusammenhang mit dem bereits erwähnten Design mit dem komplett steifen Schaft wichtig ist.

Natürlich verfügt der Maestrale über Tech-Fittings, es wäre ja fast eine Schande einen solchen Schuh mit einer Rahmenbindung verwenden zu müssen. Da Scarpa original Inserts der Marke Dynafit verwendet, verfügt der Maestrale über die neuen „Quick-Step“ Inserts, die das einsteigen wirklich erleichtern.
 

 

Passform

 

Die Passform des Schuhs, bezogen vor allem auf die Schale, ist relativ normal, dabei eher schlank im Fersenbereich. Von der Länge passt mir, mit meinen 28 cm langen Füßen, Größe 28 perfekt. Auch sonst sitzt der Schuh bei mir wie angegossen. Toller Fersenhalt, genau richtige Abmessungen im Vorderfußbereich und keinerlei Druckstellen. Definitiv der Toruenschuh der mir bisher (mit Abstand) am besten passt!
Etwas unnötig finde ich die beiden unteren Schnallen. Sie liegen so nahe beieinander, dass es eigentlich auch eine tun würde. Sie tragen bei mir auch kaum zur Passform bei, durch die zur gewichtssparung ausgefrästen Raster, die gerne Schnee sammeln und dann einfrieren, können sie sowieso oft nicht richtig geschlossen werden. Eine Schnalle in der Mitte würde mir vollkommen genügen.
Nervig sind auch die zur Seite wegklappenden Zungen. Für mich unverständlich warum man sie nicht einfach nach vorne wegklappen kann. So besteht nicht nur jedesmal die Gefahr sich die Finger einzuklemmen, auch die Scharniere an denen die Zunge befestigt ist sind ein Schwachpunkt.
 

 

Innenschuh

 

Als Innenschuh wird ein hochwertiger, speziell für die Maestrale-Schale entwickelter Intuition verwendet. Bekanntlich sind diese Innenschuhe von Qualität, Wärmeleistung und Anpassungsfähigkeit schwer zu toppen. Das Modell im Maestrale verfügt über eine normale Schnürung.
Der Innenschuh ist recht warm, deutlich wärmer als ähnlich dicke „normale“ Innenschuhe. Das ist gut im kalten Hochwinter, im Frühjahr wirds eben warm. Ausserdem trocknen sie verhältnismäßig schnell, was auch praktisch ist.
 

 

Anpassen

 

Das Anpassen des Innenschuhs hat wunderbar nach altbekannter Methode funktioniert. Den gesamten Prozess hier zu beschreiben sprengt sicherlich den Rahmen, es gibt aber gute Anleitungen im Internet, sonst kann man mich auch nochmal kontaktieren.
Da der Schuh sehr gut passt, mussten ausser dem Innenschuh keinerlei Anpassungen vorgenommen werden.
 

 

Qualität

 

Hatte ich zunächst bedenken ob der Haltbarkeit des sehr leichten Maestrales, vor allem die Sohle ist schon etwas dünner als z.B. bei den Scarpa Denalis, täuschte dies doch völlig. Selbst nach gut 100 Tagen (und viel rumlaufen und kraxeln) sind die Sohlen noch in anständigem Zustand. Irgendwie logisch, schließlich werden beim normalen Einsatz die Sohlen der Tourenschuhe eher wenig beansprucht...
Nach ca. 100 Tagen stellt sich, wie von anderen Scarpa-Modellen gewohnt, ein Ausleiern des Bands an den Ratschenschnalle ein. Es greift nichtmehr wirklich gut und muss ausgetauscht werden, was prinzipiell aber kein Problem darstellt. Etwas nerviger ist die Tatsache, dass sich schon beim neuen Schuh praktisch sämtliche Schrauben andauernd lockern. Schraubensicherung hilft da ein wenig, beseitigt das Problem aber nicht auf Dauer. Vor allem die Ristschnalle lockert sich beim Gehen, und das Problem scheint mit zunehmendem Alter des Schuhs immer stärker aufzutreten. Die Tatsache, das gerade hier eine sehr kurze Schraube verwendet wird, macht das ganze noch nerviger, man muss praktisch nach jeder Tour die Schrauben anziehen, auf Mehrtagestouren also einen Inbus-Schlüssel mitnehmen.
Ansonsten hat der Innenschuh natürlich etwas nachgegeben, allerdings nicht stark. Ich könnte ihn neu Aufbacken, habe das bisher aber nicht für nötig gehalten.
 

 

Aufstiegseigenschaften

 

Natürlich ist der Maestrale zunächst einmal leicht. Sehr leicht. Doch nicht nur das geringe Gewicht macht das Aufsteigen angenehm, auch der gut gelöste Gehmodus mit der leichtgängingen und großen möglichen Schaftrotation trägt dazu bei. Vor allem in flacherem Gelände bemerkt man, das mit dem Maestrale einfach größere Schritte möglich sind als mit den meisten anderen Schuhen. Und obwohl man die gute Eignung für den Aufstieg schon nach wenigen Schritten bemerkt, wirkt sie sich logischerweise umso stärker aus, je länger die Tour ist. Gerade auf langen Touren mit über 1500 Hm freue ich mich jedesmal über den Schuh. Auch beim Gehen oder Klettern ohne Ski verhält sich der Maestrale ausgezeichnet, schaut man nicht hin könnte man fast meinen man hat einen schweren, steigeisenfesten Bergstiefel und keinen Skitourenschuh an.

  

Abfahrtsperformance

 

Der Umstieg von Aufstieg auf Abfahrt ist schnell erledigt. Schnallen zu, Strap zu und hinten am Schuh auf Abfahrt stellen. Wichtig ist, die oberste Schnalle und den Powerstrap sehr fest zu schließen. Tut man das nicht, kommt die Steifigkeit des Schaftes nicht richtig zum tragen und der Schuh ist relativ weich. Durch den elastischen Powerstrap und die recht weiche Zunge ergibt sich im Zusammenspiel mit dem harten Schaft ein relativ harter Flex (zumindest für einen so leichten Schuh).

Waren die guten Aufstiegseigenschaften praktisch vorausgesetzt worden, geht es jetzt ans eingemachte. Nämlich die Frage, wie sich der Maestrale bei der Abfahrt mit schweren, langen und harten Freerideski verhält. Erste Antwort: besser als gedacht! Vor allem in gutem Schnee, also jede Art von Pulver oder Firn sowie auf der Piste ist es mit dem Maestrale problemlos möglich auch breite, lange Ski präzise zu steuern. Natürlich hat man nicht die Kraftübertragung eines Rennschuhs oder auch nur eines sehr abfahrtsorientierten Tourenschuhs (z.B. Black Diamond Factor oder Dynafit Titan), man kommt aber erstaunlich nah heran. Außer, dass man etwas mehr Kraft benötigt, konnte ich mit dem Maestrale keine ernsthaften Nachteile feststellen.

Anders sieht es bei schlechten Schneebedingungen aus: Bruchharsch, ausgefahrene, harte Buckel, eisige Abschnitte etc. bringen den Schuh nicht unbedingt an die Grenze, aber man merkt doch deutlich, dass er nicht ganz so hart und präzise ist wie ein härteres Modell. Vor allem bei langen Abfahrten in schlechtem Schnee wird der Schuh dann doch recht mühsam. Das schaut bei Verwendung in Kombination mit einem kürzeren, leichteren und schmaleren Ski vermutlich ganz anders aus, aber hier geht es ja um die Eignung mit breiten Freerideski. Insgesamt muss man also bei schlechtem Schnee Abstriche bei der Abfahrtsperformance machen, wenn auch keine gravierenden.
 

 

Vorteile

 

- sehr leicht
- exzellenter Gehmodus
- top Innenschuh
- gute Abfahrtsperformance, vor allem in gutem Schnee
- günstiger Preis
 

 

Nachteile

 

- etwas härter dürfts schon sein, vor allem bei Bruchharsch und Konsorten
- nervige Kleinigkeiten (Ristschnalle löst sich, untere Schnallen vereisen leicht)
 

 

Persönliche Meinung

 

Ein wirklich guter Tourenschuh. Die Fahreigenschaften reichen für breite Ski aus, vor allem bei guten Bedingungen. Wer gewillt ist auf die absolute Abfahrtsperformance zu verzichten und entweder vor allem bei gutem Schnee unterwegs ist, oder aber viel längere Touren geht, wird mit dem Maestrale vermutlich sehr zufrieden sein, vorausgesetzt er passt.
 

 

Hinweise

 

Innenschuhe anpassen! Das bringt wirklich viel, vor allem wenn es richtig gemacht wird. Auch wenn man glaubt der Schuh passt schon perfekt, er wird noch besser.
Nächstes Jahr gibt es mit dem Maestrale RS eine etwas härtere Version, interessante Entwicklung, wird eventuell auch für mich der Nachfolger des Maestrale.
Auch Versionen mit 3 Schnallen sind verfügbar, diese sind allerdings weicher.

 

This article has been automatically translated by DeepL with subsequent editing. If you notice any spelling or grammatical errors or if the translation has lost its meaning, please write an e-mail to the editors.

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