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Gear of the week

Gear of the Week | Mammut Alugator und Carbon Probe 240 Light

Was können die leichte Schaufel und die Carbon Sonde?

von Philip Crivelli 18.02.2017
Mammut

Mammut Alugator und Carbon Probe 240 Light

Wie ein Mantra wird in jedem Lawinenkurs die elementare Sicherheitsausrüstung LVS, Schaufel, Sonde gepredigt. Von den dreien wird dem LVS viel Beachtung geschenkt, Schaufel und Sonde stehen in dessen Schatten. Längste Zeit, dass sich PowderGuide mal mit diesen Produkte auseinandersetzt.

Will man sich in mit seinen Ski in ungesichertem Gelände bewegen, gehören Lawinenverschüttetensuchgerät (LVS), Lawinen-Schaufel und Lawinen-Sonde in den Rucksack, noch vor Wurst und Brot. Jeder, der einmal einen Lawinenkurs besucht hat, versteht, dass es überlebenswichtig ist, Verschüttete möglichst schnell zu bergen. Das LVS dient zur groben Ortung eines Verschütteten, die Sonde zur genauen Ortung und die Schaufel zum Bergen. Erfahrungsgemäß dauert das Schaufeln, insbesondere bei Verschüttungstiefen von mehr als einem Meter, für geübte Retter am längsten.

Logisch, dass daher der Hauptfokus einer Beurteilung von Schaufel und Sonde auf deren Effizienz bezüglich einer Lawinenrettung liegt. In Zeiten des ‚Fast and Light' Alpinismus ist ein weiteres Kriterium für die Bewertung des Sets das Gewicht. Wie der Name schon verrät, ist das hier näher besprochene Mammut Set auf der leichten Seite.

Die Schaufel

Anders als man bei einer ‚Light' Schaufel vermuten würde, ist die Schaufel von Mammut nicht etwa aus Carbon oder Plastik, sondern wie der Name schon verrät aus Aluminium. Daher ist sie mit 470g (Herstellerangabe 460g) im Vergleich mit einer Carbonschaufel, wie sie im Skitourenrennsport (ca. 250g) gängig sind, deutlich schwerer. Trotzdem ist sie beinahe 300g leichter als meine alte Schaufel (G3 Avitech)!

Leichter ist ja schon mal gut. Fragt sich nun, was das in punkto Sicherheit bedeutet. Ein Großteil der Gewichtsersparnis kommt durch die Größe des Schaufelblatts zustande. Verglichen mit der G3 Schaufel ist die Mammut Schaufel um einiges kleiner (siehe Bild 3). Zusätzlich hat das Blatt einige Löcher und ist strukturiert. Außer für die Gewichtsoptimierung machen die Löcher meiner Meinung nach keinen Sinn. Die Struktur hingegen verleiht der Schaufel zusätzliche Festigkeit, so dass damit die Wahl von dünnerem (leichterem) Material gerechtfertigt ist. Theoretisch kann man mit einem grösseren Blatt bei gleicher Anzahl Bewegungen mehr Masse bewegen. Dies bedeutet jedoch auch mehr Kraftaufwand pro Bewegung. Das wirft die Frage auf, ob es etwa für weniger kräftige Personen effizienter sein kann, eine kleinere Schneemasse pro Schaufelstich zu entfernen?

Ein zusätzliches Feature, das die Mammut Schaufel effizient macht, ist der ovale Stiel. Dadurch verdreht dieser beim auseinander ziehen nicht und die Metallnippel der Halterung rasten automatisch und zuverlässig ein. Des Weiteren ist die Aufnahme des Stiels am Schaufelblatt so geformt, dass man den Stiel einfach einfahren kann, ohne den Metallnippel zu pressen. Das kann ein großer Vorteil sein, wenn man die Schaufel mit Handschuhen und unter Stress bedient.

Preislich ist die Schaufel im Mittelfeld anzusiedeln.

Vor- & Nachteile
+ Gewicht
+ Bedienung
+ Verarbeitung
- Kleines Schaufelblatt

Details
- Gewicht 470g (Hersteller 460g)
- Länge 75cm
- Stiellänge 37cm
- Schaufelgrösse 21x24cm
- Preis 65.00 €

Hier gehts zur Mammut Homepage der Schaufel

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Die Sonde

Bei Sonden ist Carbon als Material weiter verbreitet. Im Vergleich zur Schaufel sehe ich bei Sonden auch keinen sicherheitsrelevanten Nachteil, da üblicherweise keine Belastungen auf die Sonde wirken, die für den Werkstoff Carbon kritisch wären (insbesondere im Vergleich zu dünnem Aluminium). Deswegen kommen hier die Vorteile von Carbon voll zur Geltung. Die Mammut Sonde ist mit 175g gegenüber einer gleich langen Alusonde circa 80g leichter (quasi eine Tafel Schokolade). Auch bei der Verarbeitung kann die Mammut Sonde punkten. Die Fixierung der Sonde braucht keine zusätzlichen Handgriffe und rastet einfach ein, respektive lässt sich sehr einfach wieder lösen. Außerdem sind die Längenangaben in weißer Schrift sehr gut auf dem schwarzen Carbon zu erkennen, was bei einem Sondentreffer sehr von Vorteil sein kann.

Nebst dem Gewicht merkt man den Unterschied zwischen Alu- und Carbonsonde besonders beim Preis. Im Vergleich zur Alu-Version ist die Karbon Sonde fast um die Hälfte teurer. Im Vergleich zur Konkurrenz bei den Carbonsonden liegt die Mammut Version im Mittelfeld.

Vor- und Nachteile
+ Gewicht
+ Verarbeitung
+ Bedienung
- Preis

Details
- Gewicht 175g (Hersteller 185g)
- Länge 240cm
- Länge zusammengeklappt 38cm
- Preis 85.00 €

Hier gehts zur Mammut Homepage der Sonde

Mammut Alugator

Mammut Alugator

Fazit:

Die Kombination vom Mammut Alugator Light Schaufel und Carbon Probe Light im Vergleich zu meiner alten Schaufel und Sonde reduziert das Gewicht in meinem Rucksack um beinahe 360g. Wie eingangs erwähnt, ist das Hauptkriterium für die Bewertung von Schaufel und Sonde die Effizienz im Falle einer Lawinenverschüttung. Aus meiner Sicht schneiden dabei beide Produkte sehr gut ab. Einzig bei der Schaufel kann man sich fragen, ob ein größeres Blatt sinnvoller wäre. Jedoch kann ich diese Frage nicht mit einem klaren Ja beantworten, es käme auf einen Versuch an. Daher überwiegen für mich erstmal klar die Vorteile Gewichtersparniss und gute Verarbeitung.

Meiner Meinung nach ist es sicherheitsrelevant, dass eine Lawinenschaufel aus Metall, und nicht aus Kunstoff oder Carbon ist, will man damit ernsthaft jemanden aus einer Lawine bergen. Jeder, der einmal in einer Lawinenablagerung schaufelt, erfährt wie stark sich Schnee verdichten kann. Plastik- oder Carbonschaufeln sind meiner Meinung nach nicht genügend fest, um die Kräfte die beim Schaufeln in Lawinenschnee wirken auszuhalten. Deswegen Finger weg von Plastik- und Carbonschaufeln, falls ihr nicht am Start eines Skitourenrennens steht.

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