Skip to content

Cookies 🍪

This site uses cookies that need consent.

Learn more

Zur Powderguide-Startseite Zur Powderguide-Startseite

Language selection

Search PowderGuide

adventure & travel

Morocco - A ski trip into the blue

Northwest Africa with skis is definitely worth a trip

by Lea Hartl 01/20/2013
Morocco - many people only know it from Casablanca. But a trip to the northwest African coastal state is also worthwhile on skis.

Wer um des Reisens willen reist, weiß, dass der Weg zum Ziel oft wichtiger ist als das Ziel selber. Auch beim Reisen mit Ski geht es oft nicht nur um das vordergründige Ziel, Ski zu fahren, sondern um viel mehr. Meistens wäre es schließlich wesentlich einfacher, zu Hause zu bleiben, wo man Berge und Bedingungen kennt und weiß, wo man am längsten guten Schnee findet. Vor allem als Tourengeher muss man sich fremde Gegenden erst mühsam erarbeiten und zumindest bei mir persönlich besteht ein linearer, wenn nicht gar exponentieller Zusammenhang zwischen Entfernung zum Hausberg und der prozentualen Häufigkeit von Bruchharschtagen. Warum sollte man nun also mitten im Februar die Alpen verlassen, um, wie wir, nach Marokko zu fahren? Nun ja, wenn man mit größtmöglicher Effizienz Qualitätsskitage sammeln möchte, sollte man es gar nicht tun. Wenn man aber manchmal aus dem Alltag ausbrechen muss, auch wenn dieser Alltag schön ist, wenn man gute Freunde hat, denen man sich nie näher fühlt, als wenn man mit ihnen auf staubigen Straßen auf Pickup Ladeflächen oder in zu kleinen Autos ins Ungewisse unterwegs ist, wenn einem egal ist, dass man schlechten Schnee fährt, weil man dafür gelernt hat, wie man in einer fremden Sprache darüber flucht, wenn man also um des Reisens willen reist, dann stellt sich eher die Frage, warum man es nicht tun sollte. Unsere ganze Planung bestand aus dem Kauf eines Flugtickets nach Marrakesch und einem im Voraus bestellten Taxi ins Bergdorf Imlil, dem Ausgangspunkt für Touren im Toubkal National Park. Der Jbel Toubkal ist mit 4167m der höchste Berg Nordafrikas. An seinem Fuße steht auf 3200m das Refuge Neltner, eine Hütte des Französischen Alpenvereins, die von Einheimischen betrieben und von Skifahrern und Bergsteigern als Tourenbasis genutzt wird.

In Imlil fanden wir eine günstige Pension (www.trekinatlas.com), wo Gastwirt Hassan sich um alles kümmerte. Er besorgte Mulis für den Gepäcktransport zur Hütte und verfügte, dass wir einen eigenen Koch mit zu nehmen hätten. Zur Feier des Deals spielte er uns mit ein paar Kollegen bei Schischa und Abendessen ein Ständchen auf Töpfen und Pfannen, bevor er am nächsten Morgen den für das Treiben der Mulis zuständigen Kindern Anweisungen erteilte und uns ein letztes Mal den nicht zu verfehlenden Weg erklärte. Mit ungewohnt leichten Rucksäcken gerieten die 14 Kilometer und 1400 Höhenmeter Hüttenzustieg zum angenehmen Spaziergang in der Sonne. Erst auf den letzten 200 Metern lag zuviel Schnee für die Mulis und das Gepäck wurde mit Hilfe von Mustafa, dem Koch, auf Menschenschultern umgeladen.

Abends stieg die Temperatur im Aufenthaltsraum der Hütte nur auf Grund dicht gedrängter Körper ein paar Grad über die Außentemperatur und die Daunenjacken blieben an. Am nächsten Morgen machten wir uns auf den Weg Richtung Toubkal. Am Tag vor unserer Ankunft hatte es fast einen halben Meter geschneit und bei strahlendem Wetter glitzerte der Schnee in der kargen Bergwelt. Die Basis unter dem fluffigen Qualitätspowder bestand leider vor allem aus Geröll und schon nach den ersten hundert Auftiegsmetern vermieden wir jeglichen Gedanken an die Abfahrt. Nach einem längeren Anstieg durch ein großes Kar öffnet sich der Blick an einem Joch vor dem Gipfelaufbau nach Norden. Die Berge fallen schroff ab, erst in eine aride Hügellandschaft, dann in grau-braune Ebenen. Staub lässt den Horizont verschwimmen, aber angeblich sieht man von hier manchmal das Meer. Auf der Gipfelkuppe war es windig und wir hielten uns nicht lang auf. Von der Aufstiegsroute abweichend, stiegen wir ein Stück in einen breiten Graben ab und widmeten uns der Kunst des gefühlvollen, defensiven Skifahrens auf wenig Schnee und vielen Steinen. Zurück an der Hütte offenbarten sich die Vorzüge eines persönlichen Kochs. Mustafa hatte schon auf uns gewartet und servierte, kaum hatten wir uns der Skischuhe entledigt, eine warme Nachmittagsmahlzeit. Bei Tajine und zuckrigem Minztee beschlossen wir, auf prominente Gipfel zu verzichten und uns während der nächsten Tage den vom Wind gefüllten Rinnen auf der Lee Seite des Tals zu widmen, was die allgemeine Abfahrtsqualität bedeutend steigerte. Die Hütte wurde täglich voller und Mustafas Laune verschlechterte sich merklich. Auf Nachfrage klagte er über zu viele Köche, Salzdiebe – und Zahnweh! Er schlug vor, abzusteigen und noch einen Tag in einer anderen Gegend zu verbringen. Ein paar Stunden später waren wir zurück im Tal und luden unser Gepäck von den Mulis in den Mercedes Baujahr 1985 von Mustafas Bruder. Mustafa stieg in den Kofferraum, wir quetschten uns auf die Rückbank, der Bruder drehte die Musik auf und gab Gas. Mustafa übersetzte die Songtexte (Liebe und Liebeskummer) und erklärte uns die Bäume am Straßenrand (Walnuss und Kirsche). Nach einer knappen Stunde Fahrt auf einer kurvigen, mühsam in den Hang gehauenen Straße kamen wir in Tacheddirt an, einem der vielen Weiler in den Hügeln um Imlil. Er liegt gut 1000m tiefer als die Neltner Hütte, daher sind die Touren länger. Wir verbrachten unseren letzten Skitag in Marokko mit Bruchharschtraining in einem langen, engen Couloir. Zurück an der Straße empfingen uns zwei schüchtern klatschende Mädchen, die sich vor unseren Kameras versteckten und denen wir Stifte schenkten. Die Leute im Atlas sprechen vorwiegend einen Dialekt der Berber Sprachgruppe, obwohl die meisten auf Grund starker Arabischer Einflüsse zweisprachig sind. Wer in die Schule geht, lernt dort französisch, aber das ist nicht überall selbstverständlich. Verlegen kichernd gaben uns die Mädchen mit Händen und Füßen zu verstehen, dass sie unsere blonden Haare gern ohne Mützen und Haargummis sehen würden. Wir taten ihnen den Gefallen, plötzlich selbst verlegen und uns unserer Andersartigkeit bewusst.

Nach einer dringend nötigen Wasserschlacht in einem Hammam ging es zurück nach Marrakesch. Wir sahen die Sonne als riesigen Feuerball über dem Djemaa el Fna Platz untergehen, wünschten uns, wir könnten die Geschichtenerzähler verstehen, schlugen uns an den Garküchen die Bäuche voll und ließen uns eine Nacht lang durch den Trubel der Märkte treiben. Im Flieger nach Hause hingen wir übermüdet und in der zufrieden-wehmütigen Stimmung heimkehrender Reisender den noch neuen Erinnerungen nach und begannen mit dem ersten, behutsamen Schmieden neuer Pläne...

Photo gallery

This article has been automatically translated by DeepL with subsequent editing. If you notice any spelling or grammatical errors or if the translation has lost its meaning, please write an e-mail to the editors.

Show original (German)

Related articles

Comments