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Off to the French

By bike through the Southern Vosges

by PowderGuide 08/11/2009
The ideal starting point for this challenging 1300-metre tour is the small village of Murbach, located northwest of Guebwiller in a side valley of the Florival (Blumenthal).

Grandiose, the descent from the Grand Ballon.

Idealer Ausgangspunkt für die anspruchsvolle 1300-Höhenmeter-Tour ist das nordwestlich von Guebwiller, in einem Seitental des Florival (Blumenthal) gelegene Dörfchen Murbach.

Dort leben nur 90 Einwohner, sie haben aber eine riesige Abteikirche aus Sandstein und jede Menge Kirchengeschichte. Von einem Heiligen namens Pirmin bereits 727 als Benediktinerkloster gegründet, soll die mächtige Abtei zwischenzeitlich Aufbewahrungsort des heiligen Grals gewesen sein. Dem wollen wir aber nicht auf den Grund gehen, als wir auf dem Parkplatz der Abtei eilig unsere Räder aus dem Auto laden – 1300 Höhenmeter Anstieg liegen vor uns.
Durch das Tor des alten Klosters fahren wir an der Sonnen beschienenen Abtei vorbei, die in dem engen Tal ein wenig überdimensioniert wirkt und kurbeln das Teersträßchen in Richtung Langmatt hinauf. Noch liegt morgendlicher Dunst in der Luft, aber der herbstliche Wald über uns leuchtet bereits in sämtlichen Farbtönen. Aus windschiefen Kaminen kräuselt Rauch, Hunde schlagen an und die Bewohner grüßen freundlich aus geöffneten Fenstern. Idylle à la Vosgienne. Die Inversionswetterlage der letzten Zeit hat Nebel und Nässe im Tal gehalten, mit jedem Höhenmeter wird es wärmer. Beim Freizeitheim Domaine Langmatt endet die Teerstraße und wird zum laubgepolsterten Weg mit vielen Steinen und Wurzeln, der ein Stückchen weiter, als gerade noch fahrbarer Serpentinenpfad zum "Judenhut" hochzirkelt. Der Name stammt angeblich von der Form der bewaldeten Gipfelkuppe. Etwa 300 Meter unterhalb des Gipfels erreichen wir am Col du Judenhut einen wunderschönen Rastplatz. Hier steht eine der Schutzhütten des Vogesenclubs, in denen man kostenlos, allerdings auch recht unkomfortabel übernachten darf. Schlafen wollen wir aber keinesfalls, uns lockt der "Olymp des Elsass", wie der Grand Ballon genannt wird. Bis dahin sind es jedoch noch 500 Höhenmeter auf anspruchsvollen Trails. Die nächsten Kilometer fahren wir durch hohlwegartige Pfade, die von windgedrungenen Buchen und Eichen gesäumt sind, deren Laub über uns in der Sonne zu brennen scheint. Die Stollenreifen rascheln im tiefen herbst-braunen Laub, das alle Unebenheiten zudeckt. Hin und wieder lichtet sich der Wald und erlaubt fern-klare Weitblicke über kahle Wiesenköpfe und den Grand Ballon im Westen sowie über die im Dunst auslaufenden Bergketten der Vogesen nach Süden, zur burgundischen Pforte. Im Osten steigen die höchsten Schwarzwaldberge aus dem Wolkenmeer und in der Ferne glitzern die Schnee bedeckten Gipfel von Eiger, Mönch und Jungfrau. Bis auf ein paar Wanderer ist kein Mensch unterwegs – die Saison ist Mitte Oktober, bis auf die Wochenenden, bereits vorbei und beginnt erst wieder mit der Wintersaison. Wenig später erreichen wir einen im dichten Wald vor sich hin rostenden Skilift – der Gipfel kann nicht mehr weit sein. Von hier geht es noch einige Kehren weiter auf dem gewundenen Pfad durch lichten Buchenbergwald, den märchenhaften Belchen-Wald. Unvorbereitet endet die Idylle: Wir erreichen die Passstraße Route de Cretes – und stehen auf dem in den Vogesen oft unumgänglichen Parkplatz. Der Kontrast von Märchenwald und PS-starkem Massentourismus könnte größer kaum sein, doch der einmalige Panoramablick ist für alle der gleiche.

Doch Biken in den Vogesen sollte keinesfalls aufs Sportliche beschränkt bleiben. Das kulinarische Angebot lässt selbst Marathon-Asketen zu Feinschmeckern mutieren. Den Proviant beim Vogesen-Biken kann man auf einen Notfall-Riegel begrenzen, – einfach zu gut ist das kulinarische Angebot, das man in großer Auswahl vorfindet. Und da wir recherchieren "müssen", treten wir den Gipfelanstieg zum Grand Ballon erst nach einem opulenten Mahl an: Elsässer Flammkuchen, verschiedenste Münsterkäse und geräucherter Schinken im traditionsreichen Berghotel des Vogesenclubs sollte man nicht auslassen, auch wenn danach die letzten Höhenmeter zur Gipfelkuppe ziemlich zäh werden.

Starker Wind bläst über ausgesetzte Hochflächen, die Antennen der Radarstation pfeifen im Sturm. Die gefühlte Temperatur liegt nur knapp über dem Gefrierpunkt, als wir unterhalb des Soldatendenkmals "Diables Bleus" den Felsen-Trail als Einstieg der grandiosen Abfahrt in Angriff nehmen. Wir folgen dem verblockten, schwierigen Pfad, der den offenen Südhang der Gipfelkuppe hinunter zackt. Flammen-rote Flecken herbstlicher Heidelbeersträucher wechseln mit grauen Geröllfeldern auf denen einzelne, windgebogene Krüppel-Bäume dem Wetter trotzen. Der starke Wind und die schnell ziehenden Wolkenbänder sind Vorboten des bevorstehenden Winters?

Wir rauschen durch ein kleines Buchenwäldchen und nach einem rasanten Wiesenpfad kreuzen wir letztmalig die Route de Cretes. Ab hier schlängelt sich ein wunderbarer Pfad in vielen engen Anlieger-Kurven zum Lac du Ballon hinunter, dem Gletschersee des Grand Ballon. Wir passieren den verträumten Bergsee, cruisen über die kleine Staumauer und setzen unseren Downhill in Richtung Ferme-Auberge Gustiberg fort. Leider – oder zum Glück – ist diese Alm-Gaststätte bereits geschlossen, sonst wären wir wohl wieder eingekehrt. Und so biken wir diesmal ohne zusätzlichen Ballast weiter. Jetzt wird der Forstweg zum kleinen Wanderweg, der immer steiler und ausgewaschener wird und viel Fahrgefühl und Technik fordert. Schon sehen wir zwischen den Bäumen tief im Tal die Doppeltürme der Abtei von Murbach, unserem Ausgangspunkt, wieder. Doch laut (Wander-)Führer steht uns noch ein echter Höhepunkt bevor: Vom Col de Wolfsgrube, einer Wegkreuzung im Wald biegen wir auf den schmalen Pfad zum Hohrupf-Gipfel. Nach knapp hundert Höhenmetern Aufstieg durch Eichenwald erreichen wir die Reste einer alten Burg, die irrwitzig auf dem kleinen Gipfel thronte – und endlich den Einstieg zur finalen Abfahrt. Ein Serpentinen-Downhill schlängelt sich 400 Höhenmeter den Südhang hinab und bildet den krönenden Abschluss dieser Tagesrunde. Raschelndes Laub, Blattfontänen, Kurve an Kurve, schön – und schön steil! Schnell fahren wir uns in einen berauschten Rhythmus. Es könnte endlos weiter gehen. Zuletzt an der kleinen Barock-Kapelle "Notre-Dame-de-Lorette" vorbei, die, ein paar Meter oberhalb der mächtigen Abtei, den Schlusspunkt bildet.

Unsere nächste Tour beginnt einige Kilometer weiter im Süden. Ausgangspunkt ist das verträumte Dorf Rimbach. Von dort steigt ein Forstweg mittelsteil und mittelspannend bis zur Ferme-Auberge Riesenwald an. Wer will, kann sich hier bereits stärken, wir kurbeln jedoch mit noch müden Beinen, bis zum wunderschönen Sternsee weiter. Der kreisrunde große See dient heute Anglern als paradiesisches Revier. Der Sternsee, in dessen dunklem Wasser sich nachts die Sterne spiegeln, ist von einem beeindruckenden Felspanorama umrahmt. Hier lassen wir trotz herbstlicher Kühle kurz die Beine ins Wasser baumeln, da der Weg laut Karte steil zu werden verspricht. Wobei steil eine nicht ganz passende Beschreibung ist: meist gerade noch fahrbar, müssen wir immer wieder vom Rad und schieben, am Ende sogar tragen. Obwohl der ganze Rundweg gerade mal schlappe 12 km lang ist, fordert uns dieser Anstieg alles ab. Erschöpft erreichen wir endlich die hoch gelegenen Weiden (Chaumes du Rouge Gazon), radeln an einigen rostigen Skiliften vorbei und erreichen das 1222 m hoch gelegene Seehorn (Tête des Perches). Uns wird fast schwindelig, aber nicht wegen der grandiosen Tiefsicht auf den Sternsee, sondern vor allem wegen der überwältigenden herbst-klaren Fernsicht über die Vogesen, das Oberrheintal, die höchsten Schwarzwaldberge bis hin zur Alpenkette.

Weiter geht?s jetzt über braun-borstige Hochweiden und dann durch bizarre Laubwälder endlich bergab in Richtung Moyenne Bers. Nochmals das traumhafte Panorama genießen und dann los: Wild, gezackt und steil mit viel Tiefblick führt der sehr alpine Pfad zum Grand Neuweiher hinab. Wer hier nicht sicher im Sattel sitzt, der sollte einige der Kurven besser schieben. Doch schon nach 300 Höhenmetern erreicht man den See, der als einer der schönsten Badeseen gilt, was natürlich offiziell verboten ist. Hier lohnt sich der Abstecher zur Auberge Neuweiher, denn zum Schwimmen ist es bereits zu kalt. Dafür ist das Bier gerade kalt genug. Der Platz ist so verträumt schön, dass wir uns nur mühsam losreißen können. Doch wir haben noch einige Kilometer Downhill vor uns, die wir nun leicht beschwingt unter die Reifen nehmen. Vorbei am Petit Neuweiher führt der Pfad an steilen Felsen entlang durch wilden Bergwald. Höchst zufrieden mit dieser Halbtagestour erreichen wir den kleinen Ort Ermensbach. Bei der Kapelle, links oberhalb der Häuser, führt der schöne, aber schlecht markierte, dennoch gut zu findende Wiesenweg nach Rimbach dem Ausgangspunkt zurück.

Das Mittelgebirge Vogesen braucht sich vor den großen Bike-Revieren nicht zu verstecken. Beeindruckende 16.500 km (Wander-)Wege werden vom Vogesen-Club unterhalten und ausgeschildert! Von extremen, technisch anspruchvollen Single-Trails bis zu panoramareichen Höhenwegen und sanften Wiesenpfaden ist alles drin. Wir konnten nicht glauben, dass es in den Vogesen Trails gibt, die man mit einem Freeride-tauglichen Bike nicht runter kommt, mehrmals mussten wir umdrehen – und das im Mittelgebirge! Wenn der Wanderführer oder Schilder vor einer, sehr anspruchsvollen Felsenwanderung "warnen" (Passages difficiles), sollte man das Bike unten lassen oder eine Alternativroute wählen.

Neben den perfekt ausgeschilderten Wegen macht die großartige Landschaft einen Großteil des Reizes aus. Die legendären "blau-dunstigen Kämme", die Alpensicht, der nahe Schwarzwald und die Seen?

Unterkünfte und vor allem das Essen?

machen bereits die Anreise lohnenswert! Das Elsass gilt als Feinschmecker-Dorado und die elsässischen Rieslinge überzeugen selbst Nicht-Weintrinker. Eine Besonderheit sind die vielen Ferme-Auberges. Diese ursprünglichen Almen bieten ein schmackhaftes gastronomisches Basisangebot, überwiegend aus selbstproduzierten Lebensmitteln. Auf vielen kann man auch (einfach) übernachten. Und in der Heimat des legendären Münsterkäses, darf der kräftige Rohmilchkäse natürlich nicht fehlen. Das Besondere: von einfachst bis Luxus pur: Essen tut man hier (fast) immer sehr gut!

Es gibt unzählige Übernachtungsmöglichkeiten: Von Hütten des Vogesen-Clubs, über wunderschön gelegene Ferme-Auberges bis zu Traumhotels im schönsten Stil. Spezial-Tipp für die Grand-Ballon-Runde, der sich lohnt! Der Schäferhof in Murbach. Mit 130 ? für ein Doppelzimmer nicht billig, aber wer einmal eine Nacht in einem der wenigen Himmelbetten verbracht hat, der will nicht mehr weg.

> www.schaeferhof.fr

Fotos: Stefan Hunziker > www.sportsphotography.ch

Text: Tobias Kurzeder, Jan Sallawitz

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