Zum Inhalt springen

Cookies 🍪

Diese Website verwendet Cookies, die Ihre Zustimmung brauchen.

Details finden Sie in unserer Datenschutzerklärung

This page is also available in English.

Zur Powderguide-Startseite Zur Powderguide-Startseite
Materialtests

Kurztest | Marker Duke EPF

Die Marker Duke Generation 2.0: breiter, bunter und noch besser?

von Marius Schwager 14.05.2012
"Are those next years bindings?" Mit einem klaren "Ja?, konnte diese Frage im März 2012 bei einem Tiroler Tiefschneetag beantwortet werden. Die Weiterentwicklung des Freeride-Bindungsklassiker Marker Duke mit dem Zusatz EPF hat es in die PG-Redaktion geschafft, und wurde ungeduldig und ohne Umschweife in die harte Freeriderealität geworfen.

Hinter dem Namenskürzel EPF versteckt sich die Bezeichnung „Extended Powder Frame“. Die Grundkonstruktion der Marker Duke ist gleich geblieben, jedoch wurde der Rahmen und auch die Montagepunkte deutlich sichtbar verbreitert. Die minimale Skibreite mit der die Duke EPF verwendet werden darf, liegt bei nur 88 mm, speziell die breiten Freerideski mit 115 mm Mittelbreite und mehr sollten allerdings von dem Breitenzuwachs profizieren. Dies zeigt, dass es sich hierbei um eine stark abfahrtsorientierte, aufstiegsfähige Bindung handelt.

Seit März 2012 hat die Bindung im Testbetrieb gute 15 Freeridetage gesammelt, mehrheitlich im von Liften erschlossenen Gelände, einige Aufstiege bis 1000 Höhenmeter waren allerdings auch im Programm. Die abfahrtsorientierten Freeride-Tage liefen zu unserer vollsten Zufriedenheit. Die Tourentage verliefen hingegen erwartungsgemäß mit viel Aufstiegsschweiß mit der schweren Bindung am Fuß.

Positives

Die auffallendste Änderung der Duke EPF zu den Vorgängermodellen ist neben dem Design die gewachsene Breite. Positiv weiterhin ist die komfortablere Bedienung der Steighilfen. Ein leichtes Stockdrücken bzw. zupfen, und schon ist man in der gewünschten Stufe der Steighilfe. Die Steighilfe ist schnell zunächst mit der Stockspitze, und weiter zur höchsten Steigstufe mit dem Stockteller bedienbar. Zurück geht’s ebenso schnell und unkompliziert wieder per Stockteller.

Materialtests
presented by

Die zugewonnene Breite bei den Bohrlöchern, wie auch der Rahmenkonstruktion wirkt sich zunächst einmal positiv auf die Psyche des Fahrers auf. Die breitere Konstruktion vermittelt Sicherheit! Der Fahreindruck – getestet mit wechselnd Alpinskischuhen und Tourensohlen – schließt sich diesem ersten Gefühl an. Den Vergleich mit Vollmetall-Rennbindungen braucht diese Duke nicht zu scheuen. Ob die Duke EPF im Labor steifer ist, konnten wir leider nicht testen, der Praxistest jedoch beeindruckt. Da wackelt nichts, das Ding sitzt mit der verstellbaren Frontgleitplatte einfach bombenfest.

Weiterhin positiv ist, dass das Gewicht der Duke EPF im Vergleich zum Vorgängermodell gleich geblieben ist. Sicher treibt einem das Gesamtgewicht weiterhin bereits beim Ausblick auf eine 1000 Höhenmeter-Tour den Schweiß ins Gesicht, allerdings hat man keinerlei Abstriche in der Abfahrt zu machen. In diesen sauren Apfel muss man daher wohl beißen.
Weiterhin positiv bewertet die PG-Redaktion die Mitlieferung einer Montageschablone. Mit Bohrmaschine und Bindungsbohrer ausgerüstet, kann daher binnen weniger Minuten die Bindung in Heimarbeit montiert werden. Das spart Zeit und Geld für den interessierten Nutzer, der seine Bindungen lieber in Eigenverantwortung montiert.

Negatives

Unverändert negativ bleibt bei der Duke alles was mit Aufsteigen zu tun hat. Das weiterhin hohe Gewicht macht sich sowohl bei Flachetappen wie auch im steileren "Hike"-Gelände bemerkbar. Konstruktionsbedingt ebenso weiterhin negativ ist der Fakt, dass zwischen Aufstiegs- und Abfahrtsmodus aus der Bindung ausgestiegen werden muss. 

Steile, harte Querungen im Tourenmodus sind auch weiterhin nicht die Paradediszipiln der Duke EPF. Die Steighilfe rutscht dann unangenehm in der Führung umher. Nach 5 Touren ist uns bereits ein (unwichtiges) Plastikstück abgebrochen. Die Dauerhaftigkeit bei erhöhtem Toureneinsatz (über 20-30 Touren je Saison) muss die Duke EPF noch beweisen.

Fazit

Als Trendsportler sollte man bei allzu ausgefuchsten Produktbezeichnungen immer vorsichtig an neue Produkte rangehen. Im Falle der Duke EPF und dem „Extended Powder Frame“ wurde allerdings tatsächlich einen großer, weiterer Fortschritt bei der Abfahrtstauglichkeit erreicht. Ob dieser Sprung den Aufpreis zwischen einer „alten“ Duke (im Ausverkauf) und einer neuen Duke EPF zu 379,95 Euro wert ist, kann erst der  Dauertest klären. Die Schwäche im Aufstieg bleibt auch dem neuen Modell erhalten. Die Abfahrtsperformance hat sich insbesondere bei sehr breiten Freerideski nochmals verbessert. Besonders gespannt sind wir auch auf einen direkten Vergleich zwischen der neuen Duke EPF, der Salomon Guardian/Atomic Tracker und der Tyrolia AAA. Mehr dazu im Winter 2012/13.

Anm. d. Red.: Wir hatten einen Prototypen der Duke EPF im Test, der in wenigen Punkten nach Angaben von Marker noch nicht der Serie entsprach und daher einige Negativpunkte enthielt. Diese werden wir explizit mit einem Serienmodell nachprüfen und den Artikel aktualisieren. 

Fotogalerie

Kommentare

Materialtests
presented by